"Ich kann hier alle schlagen"
Hamburg. Wechselhaft wie das Hamburger Wetter haben sich die deutschen Tennisprofis zum Auftakt des Traditionsturniers am Rothenbaum präsentiert
Hamburg. Wechselhaft wie das Hamburger Wetter haben sich die deutschen Tennisprofis zum Auftakt des Traditionsturniers am Rothenbaum präsentiert. Während Philipp Kohlschreiber nach einem kurzen Sprint durch den Regen braun gebrannt und gut gelaunt im Kaminzimmer Rede und Antwort stand, mühten sich auf dem Center Court Philipp Petzschner, Björn Phau und Daniel Brands mit unterschiedlichem Erfolg. Wimbledon-Pechvogel Petzschner setzte sich mit 7:6 (7:3), 6:2 gegen den Franzosen Florent Serra durch; 1,96-Meter-Riese Brands rang nach zähem Kampf den rumänischen Qualifikanten Victor Crivoi mit 4:6, 6:4, 6:1 nieder.
Bei kühlem Regenwetter war Phau zuvor als erster aus dem zehnköpfigen Aufgebot des Deutschen Tennis Bundes (DTB) an Pablo Cuevas aus Uruguay gescheitert. Auch die Absagen eines prominenten Trios aus dem Weltranglisten-Neunten Fernando Verdasco (Spanien), München-Sieger Tomas Berdych (Tschechien) und Publikumsliebling Gael Monfils (Frankreich) sorgten für finstere Mienen bei den Machern der International German Open.
Pünktlich zum Auftritt von Petzschner, der in der dritten Runde der All England Championships unglücklich am Australier Lleyton Hewitt gescheitert war, zeigte sich dann allerdings die Sonne am Hamburger Himmel, das Faltdach über dem Stadion wurde geöffnet - und der 25 Jahre alte Bayreuther ballte nach 1:23 Stunden kurz die Faust. In Runde zwei warten nun allerdings die Top-Gesetzten: Petzschner trifft auf den an zwei eingestuften Russen Nikolai Dawidenko, Brands auf den top-gesetzten Franzosen Gilles Simon.
Anders als die zweite deutsche Garde rechnet sich Kohlschreiber bei seinem sechsten Rothenbaum-Auftritt etwas aus. "Ich kann hier alle schlagen", sagte er und fügte in Anspielung auf die Rückstufung des Turniers in die zweite ATP-Kategorie hinzu: "Es war noch nie so einfach, hier zu gewinnen."
Nach seiner Hatz über Wimbledon, den Davis Cup und Stuttgart nach Hamburg hat sich der neben Thomas Haas aktuell beste deutsche Profi etwas vorgenommen. "Das Viertelfinale ist für mich Pflicht", erklärte der Weltranglisten-24., der erster heimischer Sieger nach Michael Stich 1993 werden will. In einer Wochen weiß er mehr.