„Ich glaube an die Jungs“

Rio de Janeiro · Auch ohne den verletzten Fabian Hambüchen wollen die deutschen Kunstturner an diesem Wochenende in Rio de Janeiro ihr Mannschafts-Ticket für die Olympischen Spiele im August an gleicher Stelle lösen.

Antreten zum Nachsitzen: Während Fabian Hambüchen seine lädierte Schulter pflegt, müssen und wollen seine Nationalmannschaftskollegen ihre zweite und letzte Olympia-Chance nutzen. Rang neun bei der Weltmeisterschaft in Glasgow war zu wenig. Nun gilt es, an diesem Wochenende in Rio de Janeiro eines der letzten vier Mannschafts-Tickets für die Spiele im August an gleicher Stelle zu ergattern. Mehr als Daumendrücken ist für den ehemaligen Reck-Weltmeister derzeit nicht drin. Doch sein Optimismus ist groß. "Ich glaube fest an die Jungs. Es müsste mit dem Teufel zugehen, dass es nicht klappt", sagte Hambüchen.

Wenn es an diesem Samstag ab 15.30 Uhr in Brasilien ernst wird, darf Bundestrainer Andreas Hirsch darauf bauen, dass seine Routiniers die nötigen Punkte einfahren. Reck-Spezialist Andreas Bretschneider überraschte im März beim Weltcup-Turnier in Stuttgart mit einem Sieg im Mehrkampf, und auch der Olympia-Zweite Marcel Nguyen bewies aufsteigende Form. Deshalb hat der Bundestrainer mit den ins Kraut schießenden Hochrechnungen, wie viele Zähler durch den Startverzicht Hambüchens fehlen könnten, nichts am Hut. "Es ist sinnlos, als Leidensgemeinschaft zu starten. Wir haben ein klares Ziel vor Augen, und daran orientieren wir uns", erklärte Hirsch.

Ähnlich ist die Ausgangslage der deutschen Turnerinnen. Mit dem Unterschied allerdings, dass sich eine beim Turnier der Meister in Cottbus erlittene Schulterverletzung der Saarländerin Pauline Schäfer als eher harmlose Zerrung entpuppte. Deutschlands Turnerin des Jahres, die dank ihrer WM-Bronzemedaille am Schwebebalken als einzige bereits sicher für die Olympischen Spiele qualifiziert ist, wird nur sicherheitshalber auf einen Start am Stufenbarren verzichten. "Da wollen wir mit Pauline kein Risiko eingehen", sagte Bundestrainerin Ulla Koch vor der entscheidenden Qualifikationsrunde an diesem Sonntag (21.30 Uhr). Denn gerade am Doppelreck hat Koch exzellente Alternativen. Auch Sophie Scheder zählt an diesem Gerät zur Weltklasse und machte überdies durch einen überraschenden Triumph im Mehrkampf beim DTB-Pokal in Stuttgart von sich reden.

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