"Ich bin irgendwie unverwüstlich"

Berlin. Zu den besten drei Langstrecklerinnen der Welt wollte sie wieder gehören. Das hatte Eisschnellläuferin Claudia Pechstein im vergangenen Herbst angekündigt, bevor sie nach zweijähriger Sperre ihre erste komplette Saison in Angriff nahm. Die Berlinerin hat ihre Ankündigung wahr gemacht

 Claudia Pechstein jubelt beim Eisschnelllauf-Weltcup in Berlin mit einer überdimensionalen Hand. Foto: Kahnert/dpa

Claudia Pechstein jubelt beim Eisschnelllauf-Weltcup in Berlin mit einer überdimensionalen Hand. Foto: Kahnert/dpa

Berlin. Zu den besten drei Langstrecklerinnen der Welt wollte sie wieder gehören. Das hatte Eisschnellläuferin Claudia Pechstein im vergangenen Herbst angekündigt, bevor sie nach zweijähriger Sperre ihre erste komplette Saison in Angriff nahm. Die Berlinerin hat ihre Ankündigung wahr gemacht. Mit 40 Jahren stand sie am Wochenende beim Weltcup-Finale in Berlin auf dem Podium als drittbeste Langstrecken-Läuferin der Saison. "Langsam glaube ich selbst, dass ich irgendwie unverwüstlich bin", sagt Pechstein, die in ihrer Heimatstadt das Bad in der Menge von Freunden und Familie ordentlich auskostete.

Die Nummer eins in der Ü40

Zum Abschluss am vergangenen Sonntag gewann Pechstein auch noch das neu eingeführte Massenstartrennen - ihr erster Weltcupsieg nach Ablauf der Sperre wegen erhöhter Blutwerte. "Ich habe wieder Geschichte geschrieben", erklärte sie danach gewohnt dramatisch: "Jetzt möchte ich den Winter mit einer Medaille in Heerenveen bei den Einzelstrecken-Weltmeisterschaften krönen." Bereits kurz nach ihrer Rückkehr hatte sie im März 2011 bei der Weltmeisterschaft in Inzell Bronze über 5000 Meter gewonnen und die Medaille als "schönste meines Lebens" gefeiert. Nach dem Saisonverlauf ist ihr in anderthalb Wochen in den Niederlanden sogar mehr zuzutrauen. Wenn ihr Körper nach der langen Saison noch Reserven hat, zählt sie über 3000 und 5000 Meter zum Favoritenkreis. "Jeder Podiumsplatz ist für mich wie ein Sieg. In der Kategorie Ü40 bin ich sowieso immer Erste", betont Pechstein selbstbewusst.

Beeindruckende Bilanz

In jedem der fünf Weltcup-Rennen über 3000 und 5000 Meter stand Pechstein in diesem Winter auf dem Podium, zwei Mal als Zweite, drei Mal als Dritte. Sogar über die ungeliebten 1500 Meter gelang ihr ein zweiter Platz beim Rennen im kasachischen Astana. Die Silbermedaille bei der Mehrkampf-Europameisterschaft und das beste deutsche Ergebnis bei der Mehrkampf-Weltmeisterschaft als Sechste geben der omnipräsenten Sportlerin auch nach mehr als 20 Jahren auf der großen Sportbühne das Gefühl: Ohne mich geht nichts im deutschen Eisschnelllauf. Bundestrainer Markus Eicher spricht zwar vorrangig von Stephanie Beckert und Jenny Wolf, wenn es um die WM-Medaillenhoffnungen geht. Am Ende aber fällt der Name Pechstein doch noch. "Nach dieser Saison ist ihr eine Medaille zuzutrauen. Man muss sehen, wie die Kräfte reichen", sagt der Trainer. dapd

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