„Ich bin enttäuscht vom SFV-Präsidenten“

Elversberg · Die SV Elversberg geht die verbleibenden Saisonspiele und auch das Pokalfinale in Bestbesetzung an.

"Weiter, immer weiter", lautet ein bekanntes Zitat von Ex-Nationalmannschafts-Torhüter Oliver Kahn. Dieses Zitat passt auch zur derzeitigen Situation beim Fußball-Regionalligisten SV Elversberg . Dort will sich Trainer Michael Wiesinger, der mit Kahn zusammen von 1999 bis 2001 beim FC Bayern München spielte, trotz des sicheren Erreichens der Aufstiegsspiele zur 3. Liga nicht entspannt zurücklehnen.

"Ich will Meister werden", sagt der 44-Jährige. Durch den jüngsten 3:1-Heimsieg gegen den FK Pirmasens sicherte sich Elversberg endgültig die Teilnahme an den Aufstiegsspielen. Vor den beiden letzten Saisonspielen am Samstag um 14 Uhr beim Tabellenvorletzten SC Teutonia Watzenborn-Steinberg und eine Woche später zu Hause gegen Schlusslicht FC Nöttingen liegt Elversberg auf Rang zwei der Tabelle. Spitzenreiter Waldhof Mannheim hat einen Punkt mehr als die Mannschaft von der Kaiserlinde.

Das Ziel Meisterschaft hat Wiesinger auch bewusst ausgegeben, damit sein Team im Wettkampf-Modus bleibt. "Wir wollen jetzt nicht vor unserer Hauptaufgabe in den Aufstiegsspielen Spannung rausnehmen. Es ist wichtig, dass die Spannung aufrecht erhalten bleibt", erklärt der Trainer.

Das heißt aber nicht, dass es in den zwei letzten Spielen der regulären Runde nicht personelle Änderungen geben kann. "Wir haben Personal hintendran, das nicht schlechter ist als die, die momentan spielen", sagt Wiesinger. Ein Kandidat, der in den letzten beiden Spielen geschont werden könnte, ist Außenverteidiger Lukas Kohler (Probleme im Fersenbereich). "Er spielt seit Wochen mit Schmerzen und lässt sich fit spritzen", berichtet Wiesinger.

Möglich ist auch, dass die Stürmer Edmond Kapllani (muskuläre Probleme) und Moritz Göttel (Sprunggelenksverletzung) bis zu den Aufstiegsspielen ebenso geschont werden wie Innenverteidiger Kevin Maek (muskuläre Probleme). Alle drei sind zwar wieder ins Training eingestiegen, jedoch noch nicht voll belastbar. Das Trio gehörte beim Sieg gegen Pirmasens nicht zum Kader.

Drei Tage vor dem ersten Relegationsspiel steht für Elversberg am 25. Mai das Saarlandpokal-Finale gegen den 1. FC Saarbrücken im Homburger Waldstadion an. Der Termin stieß sowohl bei der SVE wie auch beim FCS auf wenig Gegenliebe (die SZ berichtete mehrfach) - wegen der Nähe zur Relegation. Wiesinger äußert sich dazu deutlich: "Ich bin enttäuscht vom Präsidenten des Saarländischen Fußball-Verbandes, Franz Josef Schumann. Er hat sich nicht für uns eingesetzt."

Der SFV hatte sich für den Termin am 25. Mai entschieden, weil da der bundesweite "Finaltag der Amateure" in einer Konferenz live im Fernsehen zu sehen sein wird. "Auf zehn Minuten TV-Präsenz in der ARD an diesem einen Tag pfeife ich persönlich", sagt Wiesinger. Trotzdem will er aber keinesfalls mit einer B-Elf oder Spielern aus der U21 (Saarlandliga) antreten: "Das ist ein wichtiger Wettbewerb, der auch finanziell lukrativ ist. Deshalb wollen wir den Pokal mit aller Macht gewinnen."

Die beiden möglichen Gegner in den Aufstiegsspielen, der SV Meppen oder die Spvgg. Unterhaching, werden übrigens keine "Pokal-Sonderschichten" schieben müssen. Unterhaching scheiterte im bayrischen Pokal vor rund vier Wochen im Viertelfinale beim Ligakonkurrenten SV Wacker Burghausen (0:1). Meppen flog im Niedersachsen-Pokal bereits im Juni 2016 im Achtelfinale beim abstiegsbedrohten Ligakonkurrenten BSV Rehden (1:3) raus.

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