Ibisevic schießt Bosnien zur WM

Kaunas/London · Bosnien-Herzegowina schafft es erstmals zu einer Weltmeisterschaft und schreibt damit Fußball-Geschichte. Ein Bundesligaprofi hatte dabei einen großen Anteil. Russland feiert sein WM-Comeback nach zwölf Jahren.

Bosnien-Herzegowina fährt erstmals zu einer Fußball-Weltmeisterschaft. Dank des Treffers von Bundesliga-Profi Vedad Ibisevic zum 1:0 (0:0) in Litauen behauptete die Mannschaft Platz eins in der Gruppe G. 29 Tore hatte Bosnien-Herzegowina in den vorherigen neun Qualifikationsspielen verbucht - doch in der entscheidenden Partie in Kaunas wollte lange kein Treffer fallen. Erst in der 68. Minute erlöste Stürmer Ibisevic vom VfB Stuttgart seine Auswahl. Bosnien-Herzegowina liegt mit dem besseren Torverhältnis vor den punktgleichen Griechen. Zu Hause in Sarajevo gab es spontane Jubelfeiern.

England überstand erfolgreich das Zittern im Fernduell mit der Ukraine und reist nach einem 2:0-Sieg gegen Polen ebenso nach Brasilien wie Welt- und Europameister Spanien, der 2:0 (1:0) gegen Georgien gewann. Im Londoner Wembley-Stadion verteidigte das Fußball-Mutterland durch einen Kopfballtreffer von Torjäger Wayne Rooney (42.) und ein spätes Tor von Kapitän Steven Gerrard (88.) Platz eins in der Gruppe H und vermied eine Wiederholung seines Alptraums von 1973, als Polen den Engländern den Weg zur WM 1974 versperrte. Einen einzigen Punkt Vorsprung hat England (22) vor der Ukraine.

Titelverteidiger Spanien holte sich in der Gruppe I vor Frankreich den Sieg. Die Mannschaft von Trainer Vicente del Bosque blieb ungeschlagen und verwies Frankreich mit drei Zählern Vorsprung auf den zweiten Platz. Die Equipe Tricolore besiegte - eingeleitet durch einen Treffer von Franck Ribéry (8.) - Finnland zum Abschluss 3:0 (1:0).

Auch Russland qualifizierte sich für die WM-Endrunde. Den Russen reichte am Dienstag ein mageres 1:1 (1:0) gegen Aserbaidschan zum Gruppensieg. Roman Schirokow hatte Russland in Baku nach 15 Minuten gegen die von Berti Vogts trainierten Aserbaidschaner in Führung gebracht. Nach einer Roten Karte gegen Maksim Medvedev mussten die Russen ab der 73. Minute mit zehn Akteuren auskommen, doch Vagif Javadov gelang nur noch der Ausgleich (90.). Für Russland ist es die erste WM-Teilnahme seit zwölf Jahren.

Verfolger Portugal muss trotz des abschließenden 3:0 gegen Luxemburg wie Griechenland über den Umweg Relegation Mitte November versuchen, sich für die WM zu qualifizieren. Die Portugiesen hatten beim 3:0 auch ohne den gelbgesperrten Cristiano Ronaldo erwartungsgemäß wenig Probleme gegen Luxemburg, der nach einer Roten Karte für Aurelien Joachim rund eine Stunde in Unterzahl spielte. An den Playoffs nehmen auch Island, Rumänien und die Ukraine teil.

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