Hunger auf mehr

Saarbrücken. Je näher sie diesem so wichtigen Satzgewinn kamen, desto lauter wurde Badminton-Nationalspieler Michael Fuchs vom 1. BC Bischmisheim. Nach jedem gewonnenen Ballwechsel feuerte er sich und seine Mixed-Partnerin Emma Wengberg an, bis sich die Anspannung mit dem 21:17 und einem Freudenschrei endlich löste

 Raus mit der Freude: Lukas Schmidt bejubelt seinen Sieg im zweiten Herreneinzel gegen Alexander Roovers. Im Hintergrund freut sich auch Altmeister und Teambetreuer Kristof Hopp mit. Foto: Wieck

Raus mit der Freude: Lukas Schmidt bejubelt seinen Sieg im zweiten Herreneinzel gegen Alexander Roovers. Im Hintergrund freut sich auch Altmeister und Teambetreuer Kristof Hopp mit. Foto: Wieck

Saarbrücken. Je näher sie diesem so wichtigen Satzgewinn kamen, desto lauter wurde Badminton-Nationalspieler Michael Fuchs vom 1. BC Bischmisheim. Nach jedem gewonnenen Ballwechsel feuerte er sich und seine Mixed-Partnerin Emma Wengberg an, bis sich die Anspannung mit dem 21:17 und einem Freudenschrei endlich löste. Mit geballten Fäusten stand Fuchs nach dem verwandelten Satzball da, und den etwa 400 Zuschauern in der Joachim-Deckarm-Halle war klar, dass der BCB das Finale um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft erreicht hatte.

Drei Stunden Dauerstress

Mit 5:1 besiegte der BCB den 1. BV Mülheim, hatte aber deutlich mehr Probleme als noch beim 6:0 im letzten Saisonspiel vor drei Wochen. "Ich bin heilfroh, dass wir das geschafft haben", sagte Fuchs. Denn verlieren konnte im Halbfinale nur der favorisierte BCB. "Da steht man dann schon zwei bis drei Stunden unter Dauerstress", sagte Fuchs, "Mülheim ist auch keine Laufkundschaft."

Die Außenseiter warfen alles in die Waagschale, hielten die Begegnung mit dem gewonnen Damendoppel zu Beginn offen. Auch Johannes Schöttler und Fuchs im Herrendoppel taten sich schwer, gewannen aber in drei Sätzen. "Im Grunde hätten wir auch mit 0:2 aus den Doppeln rausgehen können", erklärte Fuchs, "aber durch das 6:0 im letzten Spiel wussten wir, dass wir jedes Spiel gewinnen können. Das hat uns auf jeden Fall Druck genommen."

Die beiden Einzelspezialisten Lukas Schmidt und Dieter Domke spielten frei auf. Schmidt musste sich in die Partie gegen Alexander Rovers zwar regelrecht reinbeißen, gewann aber verdient in zwei, wenn auch knappen, Sätzen. Domke dagegen dominierte den Ukrainer Dmytro Zavadsky im ersten Einzel nach Belieben. "Dieter hat heute unglaublich stark gespielt", sagte Kapitän Fuchs beeindruckt. "Heute hat einfach jeder gewusst, worum es geht, und 100 Prozent abgerufen", meinte Domke.

Die beiden gewonnenen Herreneinzel waren die Schlüsselspiele des Abends, so dass aus den letzten beiden Duellen, dem Mixed und dem Dameneinzel, ein Satzgewinn zum Finaleinzug reichen würde. Diesen Satz für der Kapitän dann höchstpersönlich ein, gewann mit Emma Wengberg dann auch das ganze Spiel. Olga Konon machte dann mit ihrem Dreisatzsieg gegen Judith Meulendijks den 5:1-Erfolg perfekt.

Doch die Spieler des BCB sind noch nicht satt - das Halbfinale war nur ein Zwischenschritt. "Den sind wir jetzt gegangen", sagte Vereinspräsident Frank Liedke zufrieden, "aber wir wollen natürlich die Meisterschaft". Der Fokus richtete sich also schon auf Donnerstag, 9. Mai, wenn im Finale um die Deutsche Meisterschaft die SG EBT Berlin wartet. "Das wird es ein richtig enges Höschen", sagte Domke, "aber wenn die Mannschaft fit ist und alle wieder 100 Prozent abrufen können, ist alles möglich". Doch selbst dann wird es vor knapp 2000 erwarteten Zuschauern in Berlin enorm schwer werden, weiß auch Michael Fuchs: "Im Finale muss auf jeden Fall ein richtig guter Tag her."

Auf Einen Blick

1. BC Bischmisheim - BV Mülheim 5:1.

Herrendoppel: Michael Fuchs/Johannes Schöttler - Jorrit de Ruiter/Marcus Ellis 17:21, 21:16, 21:12; Damendoppel: Olga Konon/Emma Wengberg - Judith Meulendijks/Johanna Goliszewski 18:21, 21:19, 19:21; 1. Herreneinzel: Dieter Domke - Dmytro Zavadsky 21:12, 21:10; Dameneinzel: Konon -Meulendijks 19:21, 21:12, 21:14; Mixed: Fuchs/Wengberg - Ellis/Goliszewski 21:18, 23:21; 2. Herreneinzel: Lukas Schmidt - Alexander Roovers 22:20, 21:17. aub

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