Hummels fiebert einem „großen Spiel“ entgegen

München · Fußball-Nationalspieler Mats Hummels kehrt nach seinem Wechsel zu Bayern München zum zweiten Mal in drei Monaten zu seinem ehemaligen Club Borussia Dortmund zurück. Das Bundesliga-Topspiel steigt am Samstag.

 Mats Hummels fühlt sich nach leichten Anlaufschwierigkeiten wohl in München. Foto: Gebert/dpa

Mats Hummels fühlt sich nach leichten Anlaufschwierigkeiten wohl in München. Foto: Gebert/dpa

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Einen freundlichen Empfang darf Mats Hummels auch diesmal nicht erwarten. Wenn der 27-Jährige an diesem Samstag (18.30 Uhr/Sky) zum Bundesliga-Spitzenspiel mit Bayern München zum zweiten Mal in drei Monaten zu Borussia Dortmund zurückkehrt, muss er erneut mit Pfiffen und Anfeindungen der BVB-Fans rechnen.

Schon beim Supercup im August war der Weltmeister trotz seiner acht erfolgreichen Jahre in Dortmund wüst beschimpft worden. Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte anschließend von einer "Katastrophe" gesprochen, Hummels selbst allerdings gelassen reagiert. Er habe "kein Problem damit, wenn Leute ihren Unmut kundtun. Fußball ist etwas Emotionales, und ich kann sehr gut damit leben, wenn sich die Emotionalität gegen mich richtet."

Für Hummels steht ohnehin der sportliche Wert der Partie im Vordergrund. "Ein großes Spiel, ich freue mich darauf", sagte der Innenverteidiger vor dem deutschen Clasico. Mit Blick auf die Tabelle sei das Duell "sehr wichtig". "Wenn wir das verlieren, wären sehr viele Mannschaften, inklusive Dortmund, wieder sehr nahe dran", betonte Hummels.

Beim FC Bayern, für den er schon in der Jugend gespielt hatte, hat sich Hummels nach leichten Anlaufproblemen inzwischen gut eingelebt. "Ich habe die ersten Wochen bewusst nur die einfachen Sachen gemacht, habe versucht, Fehler zu vermeiden. Das war wichtig, um mir selber nicht einen Druck aufzuladen", sagte er. Aber zuletzt habe er "zügig" zu seinem Spiel gefunden: "Es ist noch nicht alles perfekt, aber ich bin zufrieden. Ich habe das Gefühl, dass ich mich in der Hierarchie gut eingefügt habe."

In kurzer Zeit ist Hummels bei den Bayern zum "Außenminister" aufgestiegen - neben Kapitän Philipp Lahm , Manuel Neuer und Thomas Müller ist er das Sprachrohr der Mannschaft. "Weil ich beim FC Bayern zuletzt ein neues Gesicht war, habe ich nach Spielen viele Interviews geben müssen, und das hat wohl dazu beigetragen, dass ich dieses Amt bekommen habe", sagte er über seine Rolle. Auch in Dortmund sei er schon mal "Klassensprecher" genannt worden.

Ihm sei dies allerdings "wurscht", betonte Hummels, er sage ohnehin, "was ich für richtig halte. Ohne dass ich dabei immer irgendein strategisches Ziel verfolgen muss. Dass das nicht immer gut ankommt, habe ich lernen müssen in meinem Leben."

Auch wenn ihn die Fans der Borussia anfeinden - sportlich habe Hummels beim BVB "eine Lücke hinterlassen", sagte Ottmar Hitzfeld , ehemaliger Dortmunder und Münchner Coach, "als Spieler und Stabilisator, als Organisator und als Leader, mit seiner Ausstrahlung". Der Spanier Marc Bartra, eigentlich als Hummels-Ersatz verpflichtet, konnte bislang selten überzeugen.

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