Hummels droht Spießrutenlauf

Dortmund · Nach der offiziellen Bekanntgabe seines Wechselwunschs zum FC Bayern sieht sich Mats Hummels Anfeindungen der Dortmunder Fans ausgesetzt. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat den Poker eröffnet.

 Mats Hummels muss sich im Heimspiel gegen Wolfsburg auf Anfeindungen der eigenen Fans gefasst machen. Foto: Kirchner/dpa

Mats Hummels muss sich im Heimspiel gegen Wolfsburg auf Anfeindungen der eigenen Fans gefasst machen. Foto: Kirchner/dpa

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Die Fans von Borussia Dortmund beschimpfen Mats Hummels in den sozialen Netzwerken als "Judas" und "Verräter". Doch Trainer Thomas Tuchel wird seinem Kapitän keine Schonzeit verordnen. "Für morgen und die weiteren Spiele ist Mats fester Bestandteil dieser Mannschaft", sagte Tuchel am Freitag mit Blick auf das Spiel gegen den VfL Wolfsburg an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) und die kommenden Aufgaben: "Wir haben noch Ziele zu erreichen."

Nach der offiziellen Bekanntgabe seines Wechselwunschs zum deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München könnte das Heimspiel gegen den kriselnden Pokalsieger für Hummels zu einem Spießrutenlauf werden. "Es wird Leute geben, die das nicht gut finden und das auch artikulieren werden", sagte Tuchel: "Wir müssen akzeptieren, dass es eine Kategorie von Clubs gibt, die über uns stehen. Bayern München gehört dazu."

Bereits seit Donnerstag sah sich der Weltmeister zahlreichen Anfeindungen von tief enttäuschten Anhängern der Schwarz-Gelben ausgesetzt, auch wenn Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke betonte: "Mats war zu jeder Zeit ehrlich." Zwei Aussagen aus der Vergangenheit werfen die Fans dem Innenverteidiger vor. Als Mario Götze 2013 an die Isar wechselte, zeigte Hummels dafür wenig Verständnis. Er glaube einfach, dass es "sportlich wenig bis gar keine Gründe gebe, uns zu verlassen". Ein Jahr später gab der 27-Jährige ein Liebesbekenntnis zum BVB ab: "Ich muss nicht unbedingt in der besten Mannschaft der Welt spielen, nur um eine relative Garantie auf Titel zu haben. Ich würde einen Champions-League-Titel mit dem BVB sechs mit einem anderen Verein vorziehen."

Inzwischen scheint Hummels aber große Zweifel daran zu haben, dass er mit Dortmund die europäische Königsklasse gewinnt. Und er hat sich entschieden, in seine Heimat zurückzukehren, zu seinem Heimatverein. BVB-Chef Watzke hat den Poker um Hummels bereits eröffnet. Es sei "überhaupt nicht gesagt, dass Mats nicht im nächsten Jahr weiterhin in unserem Trikot spielt", sagte Watzke. Der Vertrag von Hummels in Dortmund läuft bis 2017, eine Ausstiegsklausel gibt es nicht. Unter einer Ablöse von 30 Millionen Euro werden die Westfalen Hummels, dem ein unterschriftsreifer Vierjahresvertrag des deutschen Meisters vorliegen soll, nicht ziehen lassen.

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