HSV klammert sich an letzten Strohhalm

Hamburg · Der hochverschuldete HSV Hamburg geht im Kampf um seine Lizenz in die dritte und letzte Instanz. Der ehemalige deutsche Meister wird das unabhängige Schiedsgericht der Handball-Bundesliga anrufen.

"Unsere Anwälte haben positive Ansätze gefunden", erklärte Interimspräsident Frank Spillner.

Über das Pfingstwochenende hatte ein Team des Münchner Sportjuristen Thomas Summerer die Aussichten vor dem Schiedsgericht geprüft. Dabei ging es um Verfahrens- oder Formfehler. Neue Unterlagen dürfen nicht nachgereicht werden. "Es gibt Ansatzpunkte, die Lizenzverweigerung aus den Angeln zu heben", sagte Summerer. Damit steht die Star-Truppe um Kapitän Pascal Hens nicht endgültig als Zwangsabsteiger aus der Bundesliga fest.

Da kein vorsorglicher Lizenzantrag für die 2. Liga gestellt wurde, bleibt dem letztjährigen Champions-League-Gewinner die theoretische Möglichkeit, in der 3. Liga anzutreten. Doch dies erscheint angesichts der problematischen finanziellen Verhältnisse als ausgeschlossen. Stattdessen droht die Insolvenz - vielleicht sogar schon vor der Entscheidung des Schiedsgerichts, die in der letzten Juni-Woche fallen dürfte. Allein im Etat der gerade abgelaufenen Spielzeit fehlen rund 2,7 Millionen Euro. Für die Liga hätte der Zwangsabstieg des HSV Folgen: Der Tabellen-16. HBW Balingen-Weilstetten würde in der Eliteklasse bleiben - und die sportlich abgestiegene HG Saarlouis würde in der 2. Bundesliga bleiben (die SZ berichtete).

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