Hotelbar statt Orchestermusik
Berlin. Die Verleihung der Sterne des Sports in Gold in Berlin wurde zum traumhaften Erlebnis für den Polizei-Sportverein (PSV) Saar und alle anderen Saarländer, die dabei sein durften. Aber am Abend kam dann doch irgendwann die Müdigkeit eines langen Tages zum Vorschein. Jetzt nur noch in das Flugzeug steigen, etwa eine Stunde bis nach Saarbrücken
Berlin. Die Verleihung der Sterne des Sports in Gold in Berlin wurde zum traumhaften Erlebnis für den Polizei-Sportverein (PSV) Saar und alle anderen Saarländer, die dabei sein durften. Aber am Abend kam dann doch irgendwann die Müdigkeit eines langen Tages zum Vorschein. Jetzt nur noch in das Flugzeug steigen, etwa eine Stunde bis nach Saarbrücken. Der Gedanke an die eigenen vier Wände, an das kuschelige Bett - alle freuten sich auf die Heimreise. Aber dann, mitten in der Warteschlange am Schalter des Berliner Flughafens, dröhnt die Nachricht durch den Lautsprecher: Flug 6480 nach Saarbrücken gecancelt.
Nicht nur die Freude auf zuhause hatte sich in den Köpfen breitgemacht, nein: Es war sogar ein kleiner Überraschungsempfang für den Bundesgewinner der Sterne des Sports geplant. Das vereinseigene Orchester sollte am Saarbrücker Flughafen den Siegern eine kleine Freude bereiten. Aber daraus wurde nichts. Der Flughafen Ensheim war zugeeist, eine Landung ausgeschlossen.
Also blieb den Saarländern nichts übrig, als den wundervollen Tag im Hotel Berlin ausklingen zu lassen. Die Mitgereisten vom PSV und dem Saarländischen Landesverband für Tanzsport, Gerd Meyer (Präsident des Landessportverbandes für das Saarland), Mitarbeiter des Saarländischen Rundfunks und der Saarbrücker Zeitung sowie Saarlands Sportministerin Annegret Kramp-Karrenbauer mussten also vom Flughafen noch einmal durch die verschneite Kälte Berlins zum Hotel. Erst eine warme Mahlzeit und anschließend noch an die Hotelbar - es war doch nicht so schlimm, in Berlin festzusitzen. Und voller Stolz den goldenen Stern zu betrachten.
"Realisieren kann man das erst nach einer gewissen Zeit, wenn man wieder zuhause im Alltag ist", meinte der Tänzer Adrian Schmitz, während der Stern neben ihm stand, "dann kommt einem in den Kopf: Wir sind Bundessieger von 2500 gestarteten Vereinen. Traumhaft." Auch Annegret Kramp-Karrenbauer war mächtig stolz auf das kleine Saarland mit seinem vorbildlichen Engagement. "Unter den besten 17 in Deutschland zu sein, ist eine große Anerkennung. Aber zu gewinnen, ist etwas ganz Besonderes", lächelte die Sportministerin. Gerade, weil im Vorjahr der TV Altstadt den Stern in Gold ins Saarland brachte, war die Überraschung diesmal doppelt so groß. "Dass der Stern zweimal hintereinander ins Saarland kommt, ist nicht selbstverständlich", sagte Gerd Meyer (Foto: Hartung).
Zu später Stunde machten sich dann auch die letzten Saarländer auf den Weg zum Hotelzimmer. Immerhin ging es am nächsten Morgen früh los, und diesmal konnte das Flugzeug auch starten - trotz einer ordentlichen Verspätung. Einen Empfang gab es gestern Mittag am Flughafen Ensheim dann zwar nicht mehr, aber dafür darf sich der PSV auf etwas ganz anderes freuen: Der Botschafter der Sterne des Sports, Weltklasse-Turner Fabian Hambüchen (Foto: SZ), konnte bei der Verleihung nicht dabei sein, weil er sich derzeit in Asien im Trainingslager befindet. Also schickte er eine Videobotschaft - mit der Nachricht, dass er den Gewinner persönlich besuchen wird. Bleibt zu hoffen, dass der Winter dann vorbei ist.