Regionalliga Südwest Homburg ist für Sellentin wie eine Befreiung

Homburg · Der FCH-Neuzugang von der SV Elversberg möchte mit seinem neuen Verein in der Regionalliga Südwest wieder durchstarten.

 Homburgs Neuzugang Sven Sellentin (links) konnte schon am Dienstagabend beim Testspiel gegen F91 Dudelange sein Können zeigen.

Homburgs Neuzugang Sven Sellentin (links) konnte schon am Dienstagabend beim Testspiel gegen F91 Dudelange sein Können zeigen.

Foto: Andreas Schlichter

Mit bisher acht neuen Spielern plant der gerade aus der Oberliga aufgestiegene FC Homburg in der kommenden Saison den Angriff auf die vorderen Tabellenplätze der Fußball-Regionalliga Südwest. Bei der Zusammenstellung seines neuen Teams hat sich der FCH zweimal beim saarländischen Ligakonkurrenten SV Elversberg bedient. Neben Innenverteidiger Kevin Maek ist auch Sven Sellentin nach drei Jahren an der Kaiserlinde zu den Grün-Weißen gewechselt.

Nach einer schwierigen letzten Saison in Elversberg erscheint die neue Aufgabe in der Saarpfalz dem offensiven Außenbahnspieler wie eine Befreiung. „In Elversberg waren die ersten zwei Jahre super. Nach meinem Kreuzbandriss ging es letztes Jahr dann etwas drunter und drü­ber. Für mich war es nach den drei Jahren wichtig, dass ich einen neuen Verein habe, wo ich frische Luft bekomme“, erklärt Sellentin. Und er fügt mit Blick auf die Gespräche mit FCH-Trainer Jürgen Luginger hinzu: „Als ich mit dem Trainer gesprochen hatte, war die Überzeugung wesentlich größer als das, was ich in Elversberg empfunden hatte. Das war dann ein Zeichen für mich, dass ich jetzt hier durchstarten will.“ Es gehört nicht viel Fantasie dazu, aus Sellentins Worten herauszuhören, dass beim Abschied von der SVE auch eine Portion Enttäuschung mitgespielt hat.

Aufgrund der angesprochenen Knieverletzung, die er sich im Oktober 2016 zugezogen und die ihn ein ganzes Jahr außer Gefecht gesetzt hatte, kam der 25-Jährige in der vergangenen Saison nur auf 17 Liga-Einsätze. Nun will Sellentin in Homburg an sein altes Leistungsniveau anknüpfen. Der gebürtige Landauer sieht gute Chancen, mit dem FCH auf ähnlich hohem Niveau zu spielen, wie er es aus Elversberg gewohnt ist, wo der Aufstieg schon seit Jahren das ständige Ziel ist. „Die Qualität ist auf jeden Fall da in der Mannschaft. Oben werden wir schon dabei sein. Ob es für ganz oben reichen wird, weiß man nicht. Da gehört auch ein bisschen Glück dazu“, sagt Sellentin. Einen Unterschied zu seinem Ex-Verein hat der Außenbahnspieler auch schon ausgemacht: „Ich merke schon, dass die Vorbereitung hier härter ist.“

Dass Luginger während der konditionellen Grundsteinlegung meist zweimal täglich zum Training bittet, lässt dem Familienvater, der mit seiner brasilianischen Ehefrau Dorinha und zwei Kindern im französischen Saargemünd lebt, momentan wenig Zeit für Aktivitäten neben dem Profisport. Sellentin ist allerdings ohnehin ein bodenständiger Typ, dessen Leben von Familie und Fußball bestimmt ist. Das spiegelt sich auch in seiner fußballerischen Vita wieder, die sich im regionalen Umfeld seiner Heimat Landau bewegt.

In der Jugend noch als Stürmer unterwegs, durchlief der Offensivspieler seine Ausbildung beim 1. FC Kaiserslautern, dem Karlsruher SC und Waldhof Mannheim. Seine erste Station im Aktivenbereich war der damalige Oberligist SC Hauenstein, bevor er 2015 zur SVE wechselte. „Früher hätte ich gesagt, dass ich mal ins Ausland gehen werde. Aber jetzt mit Frau und Kind ist mir die Familie extrem wichtig und dass ich in meinem gewohnten Umfeld bin“, sagt Sellentin, der seit Kindertagen für den FC Barcelona und dessen früheren Superstar Ronaldinho schwärmt. Klar, dass er da als neuen Weltmeister auf Brasilien tippt.

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