Holzer stärkt dem Trainer den Rücken

Elversberg · Die SV Elversberg hat einen neuen sportlichen Leiter. Der am 17. März als Trainer und sportlicher Leiter von Eintracht Trier entlassene Roland Seitz wird Nachfolger des im Dezember beurlaubten Roland Benschneider.

 Dominik Holzer, der Präsident der SV Elversberg, glaubt im Kampf gegen den Abstieg aus der 3. Fußball-Liga an die Mannschaft – und an Trainer Dietmar Hirsch. Foto: Wieck

Dominik Holzer, der Präsident der SV Elversberg, glaubt im Kampf gegen den Abstieg aus der 3. Fußball-Liga an die Mannschaft – und an Trainer Dietmar Hirsch. Foto: Wieck

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Seit dem 0:2 am Sonntag beim VfB Stuttgart II belegt die SV Elversberg in der 3. Fußball-Liga den 17. Tabellenplatz - die schlechteste Platzierung seit dem siebten Spieltag in dieser Saison. Zwei Punkte trennen Elversberg von der Abstiegszone. Sieht man es positiv, so hat die SVE den Abstand zu den Abstiegsrängen seit der Winterpause um einen Punkt vergrößert. Negativ betrachtet hat sie seit dem 17. Spieltag nur elf Punkte gewonnen. "Grundsätzlich sehen wir in unserer ersten Saison in der 3. Liga fast alles positiv. Wir haben von Anfang an gewusst, dass es für uns eng wird bis zum Schluss. Noch sind wir über den Abstiegsrängen. Dort wollen wir bis zum Ende bleiben", sagt SVE-Präsident Dominik Holzer.

Und was war negativ, wenn fast alles nur positiv war? "Die vier Niederlagen vor der Winterpause. Da fehlten mit Felix Luz und Angelo Vaccaro unsere besten Stürmer, und zudem gab es Unruhe um die Mannschaft. Das war negativ", sagt Holzer und meint damit die internen Querelen, die mit der Beurlaubung von Sportdirektor Roland Benschneider endeten.

Der Klassenverbleib ist in Gefahr. Aber einen Trainerwechsel wird es nicht geben. "Wir sind sehr überzeugt von der täglichen Arbeit von Dietmar Hirsch mit der Mannschaft. Die Mannschaft funktioniert auf dem Platz, das sieht man doch in jedem Spiel", sagt Holzer. Und wie erklärt er sich die Negativserie mit nur zwei Siegen aus zehn Spielen? "Vor allem die individuellen Fehler von Leistungsträgern, die zu Gegentoren führen, sind in den letzten Wochen extrem. Zudem fehlt uns das Quäntchen Glück im Torabschluss, das wir noch in der Vorrunde hatten. Eine Verunsicherung ist zu spüren", sagt der SVE-Präsident.

Überlegungen, von Seiten des Vorstandes mit der Mannschaft zu reden, gibt es - aber konkret ist noch nichts. "Ich sehe, wie motiviert die Jungs sind. Felix Luz ist bei der Motivation 90 Minuten lang am Anschlag. Mehr kann man da auch mit Worten nicht mehr rausholen", sagt Holzer. Der Präsident fordert dennoch von jedem Einzelnen noch mehr Einsatz. "Das beziehe ich nicht nur auf das Spielfeld. In den letzten sechs Saisonspielen muss bei jedem die volle Konzentration auf dem Klassenverbleib liegen. Alles andere muss untergeordnet werden", sagt der 32-Jährige.

Auch sind die Verhandlungen mit Spielern wie Lukas Billick, Sebastian Wolf oder Milad Salem und den beiden Co-Trainern Werner Dressel und Pascal Bach, deren Verträge allesamt auslaufen, zunächst einmal auf Eis gelegt. Holzer sieht Salem als bestes Beispiel. "Beim Trainerstab muss sich Dietmar Hirsch äußern, mit wem er plant. Die drei genannten Spieler wollen wir halten. Milad Salem hat gesagt, dass er jetzt erst einmal alles investieren möchte, damit die SVE die 3. Liga hält, und dann möchte er sich unterhalten. Diese Vorgehensweise halte ich für eine sehr gute", sagt der SVE-Präsident.

Viele Spieler und auch Trainer Hirsch haben nur Verträge für die 3. Liga. Das Stadion an der Kaiserlinde wird gerade ausgebaut. Letztendlich soll es zweitliga-tauglich sein. Ist bei einem Abstieg alles vorbei? Holzer muss lachen. "Wir sind nicht so blauäugig, dass wir nur mit der 3. Liga geplant haben. Bei einem Abstieg würde sich die deutschlandweite Vermarktung wieder in eine regionale verändern, und das Budget muss natürlich neu aufgestellt werden. Ansonsten würde sich nichts ändern. Wir wollen den Verein in allen Bereichen weiter nach vorne bringen. Dass das nicht von heute auf morgen geht, wissen wir." Der Fußball-Drittligist SV Elversberg hat gestern Roland Seitz als Vorstand Sport vorgestellt. Der 49-Jährige hat einen Zweijahresvertrag unterschrieben. "Wir bilden ein eigenes Sport-Gremium unter dem Präsidium, das mit der kompletten sportlichen Verantwortung und eigenem Budget ausgestattet ist. Roland Seitz ist der Chef dieses Gremiums", erklärt Elversbergs Präsident Dominik Holzer.

Seitz wurde am 17. März als Trainer und sportlicher Leiter bei Eintracht Trier beurlaubt. Sein Vertrag beim Regionalligisten gilt bis zum 30. Juni. Kurios: Sein Nachfolger bei der Eintracht ist Jens Kiefer, der die SV Elversberg in der vergangenen Saison als Trainer von der Regionalliga in die 3. Fußball-Liga geführt hatte. Kiefer war bei der SVE im August 2013 zurückgetreten. Sein Nachfolger ist Dietmar Hirsch.

Seitz hat neben der Qualifikation zum sportlichen Leiter auch die Fußball-Lehrer-Lizenz. In der Saison 2006/2007 trainierte der 49-Jährige den SC Paderborn in der Zweiten Bundesliga und eine Saison später den Zweitligisten FC Erzgebirge Aue. Seit 2009 steht er in Trier unter Vertrag. "Roland wird am 1. Juli bei uns anfangen. Wir kennen uns schon lange und er wollte weg vom Traineramt und eher in die Managerfunktion", erklärt Holzer.

Im vergangenen Dezember wurde Roland Benschneider bei der SV Elversberg von den Aufgaben des Sportdirektors entbunden. Sein Vertrag beim Aufsteiger gilt noch bis Juni 2016. Trainer Hirsch übernahm zu Jahresbeginn auch die Aufgaben des Sportdirektors. Er wird sich nun wieder voll auf die Arbeit als Trainer konzentrieren können. "Dietmar ist Vollblut-Trainer und die Entscheidung, Roland Seitz zu verpflichten, haben wir gemeinsam getroffen. Es war immer unser Ziel, einen neuen Mann für die sportliche Leitung zu verpflichten. Beide passen menschlich sehr gut zueinander", erklärt Holzer.

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