Holz wächst über sich hinaus

Holz. 62 Zuschauer - darunter viele aus Landau - erlebten am Samstag in der Holzer Glück-Auf-Halle eine Volleyballpartie, die ihrem Titel "Spitzenspiel" mehr als gerecht wurde. Zwei Stunden lang lieferten sich die beiden Titelfavoriten der Frauen-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar einen Kampf auf hohem Niveau. Am Ende siegte der TV Holz mit 3:1 deutlich gegen den ASV Landau

 Die Holzerin Sina Born (rechts) lässt bei ihrem Angriff den Gästen aus Landau keine Abwehrchance. Foto: Rolf Ruppenthal

Die Holzerin Sina Born (rechts) lässt bei ihrem Angriff den Gästen aus Landau keine Abwehrchance. Foto: Rolf Ruppenthal

Holz. 62 Zuschauer - darunter viele aus Landau - erlebten am Samstag in der Holzer Glück-Auf-Halle eine Volleyballpartie, die ihrem Titel "Spitzenspiel" mehr als gerecht wurde. Zwei Stunden lang lieferten sich die beiden Titelfavoriten der Frauen-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar einen Kampf auf hohem Niveau. Am Ende siegte der TV Holz mit 3:1 deutlich gegen den ASV Landau. Doch so klar das Spielergebnis aussieht, so eng war das Match. Die Teams spielten auf Augenhöhe.Holz gewann den ersten Satz knapp mit 25:22 und den zweiten mit 25:20. Dann kam der dritte Satz, den Holz zuletzt oft verlor, weil die Spielerinnen innerlich abschalteten, das Spiel schon gewonnen glaubten. In Holzer Kreisen heißt dieser Satz deshalb "der berühmte dritte Satz". Er sollte seinem Namen wieder alle Ehren machen, obwohl es zunächst nicht danach aussah. Der Holzer Trainer Bernd Zewe hatte in die Psycho-Trickkiste gegriffen: "Ich habe meinen Spielerinnen vor Beginn des dritten Satzes gesagt, denkt doch, das sei der vierte Satz", verriet Zewe. Der Trick schien zu wirken. Holz hielt die Konzentration, führte ständig, und sah beim Stand von 22:15 wie der klare Sieger aus. Nur noch drei Punkte fehlten. Dann aber berührte der Holzer Block das Netz - 22:16. Lena Zewe schlug einen Ball ins Aus - 22:17. Landaus in dieser Phase überragende Spielerin Eva Kettenbach schlug ein Ass zum 22:18 und Holz bekam das große Zittern. "Ich glaube, wir hatten Angst vorm Siegen", gestand Sina Born hinterher ein. Zehn Aufschläge konnte Kettenbach erfolgreich ins Spiel bringen, Holz machte unter Druck Fehler und Landau holte Punkt um Punkt auf, gewann den Satz mit 25:22. Angeschlagen waren die Holzer Spielerinnen nach dem dritten Satz aber nicht. Im Gegenteil. Die Einheimischen wuchsen über sich hinaus, bekamen bei den Gästeangriffen nahezu jeden Ball. Und diese überragende Leistung der Abwehr übertrug sich auf den Angriff. Dorothée Altmeyer, Sina Born, Denise Linz und Bea Blaß schlossen Angriffe reihenweise erfolgreich ab oder standen im Block so gut, dass Landau nicht vorbeikam. Holz zog auf 14:9 davon, baute den Vorsprung weiter aus und gewann den Satz nach einem Annahmefehler Landaus 25:17.

"Ich hin heute unheimlich stolz auf meine Mannschaft. Meine Tochter Lena hatte am Tag vorm Spiel einen Weisheitszahn herausoperiert bekommen, musste mit Schmerzmitteln spielen. Jeder Sprung verursachte höllische Schmerzen. Denise Linz hat eine ganz starke Leistung in der Annahme und im Angriff hingelegt, Julia Bartsch und Sina Born haben Wahnsinnsangaben gemacht, aber eigentlich kann ich keine Spielerin herausheben", lobte Bernd Zewe. Stolz waren auch die Spielerinnen. "Ich hätte nicht gedacht, dass wir gegen Landau so klar gewinnen. Aber dieser Sieg ist ein deutliches Zeichen, dass wir was drauf haben", meinte Bea Blaß. Mannschaftskollegin Denise Linz ergänzte: "Landau war sehr stark. Das war heute für uns so etwas wie die Nagelprobe. Und wir haben sie bestanden." "Dieser Sieg war ein deutliches Zeichen, dass wir was drauf haben."

Bea Blaß, Volleyballspielerin des TV Holz

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