Hoffnung auf zweites Wunder von Bern

Bern. Den Jetlag in den Knochen, den Weltmeister vor der Brust, das "Wunder von Bern"in den Köpfen: Erst 32 Stunden vor dem WM-Auftaktspiel der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft gegen die übermächtigen Russen kam Jochen Hecht gestern in der Schweiz an - pünktlich zum Abschlusstraining

Bern. Den Jetlag in den Knochen, den Weltmeister vor der Brust, das "Wunder von Bern"in den Köpfen: Erst 32 Stunden vor dem WM-Auftaktspiel der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft gegen die übermächtigen Russen kam Jochen Hecht gestern in der Schweiz an - pünktlich zum Abschlusstraining. Der 31-Jährige von den Buffalo Sabres wurde von den Kollegen und Bundestrainer Uwe Krupp bereits sehnsüchtig erwartet. Einen tollen Hecht können die Deutschen bei der Herkules-Aufgabe gegen den Titelverteidiger (16.15 Uhr/DSF) in Bern dringend gebrauchen. "Ich bin heiß auf die Spiele", meinte Hecht, zuletzt 2005 bei einer WM dabei."Die Russen sind die klaren Favoriten, aber wir haben keine Angst", erklärte Krupp. Der Trainer verspricht sich von Hecht einen positiven Emotionsschub, "schließlich spielt er in der besten Liga der Welt." Krupp baut vor allem auf die Erfahrung, die der Center in zehn Jahren und 676 Spielen in der nordamerikanischen Profiliga NHL gesammelt hat. Erst am Mittwoch hatte die Nationale Anti-Doping-Agentur dem Antrag des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) auf eine Wiedereingliederung Hechts in den Nationalen Testpool stattgegeben - allerdings unter dem Vorbehalt, dass die am vergangenen Wochenende genommene Probe negativ ausfällt. Die Bilanz gegen Russland ist erdrückend. Die DEB-Auswahl hat bei einer WM noch nie einen Punkt gegen die "Sbornaja" geholt. Der Titelverteidiger hat noch elf Akteure dabei, die im Vorjahr Weltmeister wurden und Gastgeber Kanada mit 5:4 nach Verlängerung besiegten. Star des Teams ist Ilja Kowaltschuk. Der Stürmer von den Atlanta Thrashers erzielte in den vergangenen fünf NHL-Spielzeiten jedesmal mindestens 40 Tore und schoss im WM-Finale den Siegtreffer. Die Rollen sind also klar verteilt. Dennoch hat im deutschen Team niemand Angst vor den "russischen Riesen". Schließlich ist die Eishalle nur knapp 400 Meter vom ehemaligen Wankdorf-Stadion entfernt, wo Fritz Walter und Co. bei der Fußball-WM 1954 das legendäre "Wunder von Bern" gelang. dpa