Hoffnung auf einen goldenen Winter

München. Drei Olympiasiege, zwei WM-Titel - von Erfolgen wie in den goldenen 90ern beflügelt, wollen Maria Riesch (Foto: dpa), Felix Neureuther, Viktoria Rebensburg und Co. die Heim-Weltmeisterschaften zu einem großen Fest für die deutschen Alpinen machen. "Wenn man einmal Doppel-Olympiasiegerin geworden ist, von der Wolke kommt man nie mehr runter, weil das immer bleibt

München. Drei Olympiasiege, zwei WM-Titel - von Erfolgen wie in den goldenen 90ern beflügelt, wollen Maria Riesch (Foto: dpa), Felix Neureuther, Viktoria Rebensburg und Co. die Heim-Weltmeisterschaften zu einem großen Fest für die deutschen Alpinen machen. "Wenn man einmal Doppel-Olympiasiegerin geworden ist, von der Wolke kommt man nie mehr runter, weil das immer bleibt. Das gibt Kraft, Stärke und Motivation für alle anderen sportlichen Aufgaben", sagte Maria Riesch vor dem Auftakt der an diesem Wochenende in Sölden beginnenden Weltcup-Saison. "Doch Olympia ist vorbei, es geht bei Null wieder los." Und für die WM vor der Haustür, vom 7. bis zum 20. Februar 2011, könne man jetzt sowieso noch nicht planen.

Nach dem erfolgreichsten Winter seit der Zeit von Katja Seizinger, Hilde Gerg und Martina Ertl sind die Erwartungen an die vor nicht allzu langer Zeit als Sorgenkinder geltenden Alpinen im Deutschen Skiverband (DSV) vor dem Gletscher-Auftakt riesengroß. Denn neben den drei Goldmedaillen von Vancouver gab es im Weltcup sieben Siege und 23 Podestplätze sowie zwei kleine Kristallkugeln für die Weltmeister Riesch (Slalom) und Kathrin Hölzl (Riesenslalom). "Wir wollen da anknüpfen, wo wir aufgehört haben", sagte DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier, der sich drei WM-Medaillen wünscht. "Es ist nicht schwer, sich nach den Erfolgen zu motivieren, aber es ist schwer, die Messlatte wieder zu erreichen. Als "Wertschätzung" empfindet Maier, dass der im Vergleich zu Ski-Großmächten wie der Schweiz und Österreich kleine Etat von 4,1 auf 4,3 Millionen Euro erhöht wurde.

Bei den Damen, bei denen die an Muskelproblemen leidende Hölzl ihren WM-Titel im Riesenslalom verteidigen und Rebensburg ihren Olympia-Sieg in der selben Disziplin bestätigen will, soll ein neuer Trainer die Erfolge fortsetzen. Anstelle des in seine österreichische Heimat als Retter der viel gescholtenen Alpin-Herren zurückgeholten Mathias Berthold soll jetzt der Schweizer Thomas Stauffer das Damen-Team lenken. Stauffer ist davon überzeugt, "dass einige im Team einen Sprung machen werden", sagte der 41-Jährige, der eine "sehr gute Organisation" vorfand.

Zulegen sollen die Damen nach Maiers Wunsch im Speedbereich. "Wir wollen um Zugpferd Riesch ein Abfahrtsteam voranbringen", sagte der Sportdirektor. Und mehr Punkte in den Geschwindigkeits-Disziplinen sind für Riesch auch nötig im Kampf um die Große Kristallkugel.

Die deutschen Alpin-Herren hoffen, endlich das Einzelkämpfer-Dasein Neureuthers zu beenden. Nach seinen Siegen in Kitzbühel und Garmisch will der 26-Jährige im Slalom weiter auftrumpfen. "Es wäre ein Traum, mal die Slalom-Kugel zu gewinnen", sagte Neureuther, der bei der Heim-WM "das i-Tüpfelchen" setzen will. dpa

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