Hoffnung auf eine bessere Zukunft

Saarbrücken · Zum Trainingsauftakt des Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken waren gestern Nachmittag rund 300 Zuschauer gekommen. Die sahen zwei Rückkehrer, die ihnen Hoffnung auf eine bessere als die vergangene Saison machen.

 Der neue FCS-Trainer Dirk Lottner (Mitte) versammelte seine Spieler gestern beim Auftakttraining zum ersten Mal. Foto: Schlichter

Der neue FCS-Trainer Dirk Lottner (Mitte) versammelte seine Spieler gestern beim Auftakttraining zum ersten Mal. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt - so hieß es in der Nationalhymne der DDR. Vor diesem Hintergrund fehlt es nicht an Symbolik, wenn Fußball-Regionalligist 1. FC Saarbrücken ausgerechnet an dem Tag in die Vorbereitung auf eine bessere sportliche Zukunft startet, wenn wenige Meter weiter die alte Haupttribüne des Ludwigsparkstadions den Abrissbaggern zum Opfer fällt.

"Ich wusste das gar nicht, aber wenn es so ist, nehmen wir es als gutes Omen", sagt Marcus Mann, der sportliche Leiter des FCS. Erstmals konnte man die bisherige Arbeit des ehemaligen Kapitäns in der neuen Funktion begutachten. "Es ist schön, die Jungs auf dem Rasen zu sehen, jetzt liegen sechseinhalb Wochen harte Arbeit vor ihnen", sagt der Ex-Profi, dessen eigener Job auch noch nicht getan ist: "Wir werden noch ein oder zwei Spieler holen. Dabei sollten wir nicht unbedingt schon jetzt eine Führungsspieler-Diskussion anfangen. Führungsspieler sind ohnehin die, die nachher auf dem Platz vorangehen."

Nach zweieinhalb Jahren sportlichem Stillstand - manche sprechen sogar von Rückschritt - soll der neue Trainer Dirk Lottner den FCS wieder auf die bundesdeutsche Fußballbühne führen. Dabei spielt nicht nur für die rund 300 Schaulustigen gestern beim Auftakttraining - fast zehn Mal so viele wie vor einem Jahr - Rückkehrer Manuel Zeitz eine zentrale Rolle. Mit dem Großrosselner verbinden die Fans noch immer die Aufstiege aus der Oberliga bis in die 3. Liga. "Ich bin einfach froh, wieder da zu sein", sagt Zeitz. Eine von zahlreichen Fehleinschätzungen der früheren sportlichen Leitung ist heute ein weiterer Hoffnungsträger: Patrick Schmidt, von Ex-Übungsleiter Fuat Kilic aus Saarbrücken vergrault, reifte beim FC Homburg unter Trainer Jens Kiefer zu einem der besten Stürmer der Regionalliga. "Fuat konnte mir nicht die Spielzeit garantieren, die ich brauchte, um mich weiterzuentwickeln", sagt Schmidt ohne Groll. "Jetzt wieder hier zu sein, ist der nächste Schritt dieser Entwicklung."

Dass beide auch in dem von Milan Sasic zusammengewürfelten Haufen spielen mussten, der aus der 3. Liga abgestiegen ist - nicht vergessen, aber verarbeitet. "Das war eine andere Situation. Bevor wir uns richtig kannten, waren wir abgestiegen", sagt Zeitz. Und Schmidt macht den FCS-Fans Hoffnung: "Alle hier sind heiß, es kann etwas entstehen. Es ist gleich richtig zur Sache gegangen." Zu sehr für Marco Meyerhöfer. Der Linksverteidiger verdrehte sich das Knie, eine genaue Untersuchung erfolgt heute Vormittag. Innenverteidiger Alexander Hahn fehlte wegen eines Magen-Darm-Infektes.

Samstag in Quierschied

"Es ist ein gutes Zeichen, dass so viele Menschen zum Trainingsauftakt gekommen sind", findet auch Trainer Lottner. "Wir werden jeden Einzelnen brauchen - auf dem Feld und auf den Rängen. Das habe ich den Jungs genau so gesagt." Heute stehen sportmedizinische und leistungsdiagnostische Untersuchungen an, morgen bitten Lottner und der neue Co-Trainer Robert Roelofsen gleich zwei Mal zum Training. An diesem Samstag um 17.30 Uhr bestreitet der neue FCS in Quierschied gegen Saarlandliga-Aufsteiger SpVgg. Quierschied sein erstes Testspiel. Der nächste Neuaufbau hat begonnen.

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