Hoffnung auf ein neues Sommermärchen

Bochum. Nach dem klaren 4:2-Auftaktsieg gegen Costa Rica bei der U 20-Heim-WM strahlten die deutschen Nachwuchsfußballerinnen um die Wette, nur Europameisterin Bianca Schmidt war nicht zum Lachen zumute. Wegen einer Notbremse sah die 20 Jahre alte A-Nationalspielerin von Turbine Potsdam in der 70

 Alexandra Popp (rechts) bejubelt mit Marina Hegering (Mitte) und Svenja Huth ihr Tor zur 2:0-Führung gegen Costa Rica. Foto: dpa

Alexandra Popp (rechts) bejubelt mit Marina Hegering (Mitte) und Svenja Huth ihr Tor zur 2:0-Führung gegen Costa Rica. Foto: dpa

Bochum. Nach dem klaren 4:2-Auftaktsieg gegen Costa Rica bei der U 20-Heim-WM strahlten die deutschen Nachwuchsfußballerinnen um die Wette, nur Europameisterin Bianca Schmidt war nicht zum Lachen zumute. Wegen einer Notbremse sah die 20 Jahre alte A-Nationalspielerin von Turbine Potsdam in der 70. Minute die Rote Karte, verursachte einen Foulelfmeter und ist zumindest beim zweiten Gruppenspiel gegen Kolumbien am Freitag gesperrt. "Das ist ärgerlich. Mit dem Elfmeter war sie eigentlich schon bestraft genug", befand Trainerin Maren Meinert.

Gleichwohl war sie mit ihrer Elf im Eröffnungsspiel am Dienstag vor 22 995 Zuschauern im ausverkauften Bochumer Ruhrstadion zufrieden. Svenja Huth (2.), A-Nationalspielerin Alexandra Popp (16./53.) und Spielführerin Marina Hegering (57.) erzielten die Tore gegen den WM-Debütanten aus Mittelamerika und untermauerten die Titelambitionen. Nach Gegentreffern von Carolina Venegas (45.+1) und dem von Katherina Alvarado verwandelten Strafstoß (71.) sprang das gleiche Ergebnis heraus, mit dem auch die Männer bei der WM 2006 im eigenen Land gegen Costa Rica gestartet waren. "Daraus ist dann das Sommermärchen entstanden. Und wenn wir etwas Ähnliches erleben, wäre ich froh", sagte Meinert. "Ich bin mit der Art und Weise, wie die Mannschaft aufgetreten ist, sehr zufrieden."

Franz Beckenbauer hatte zuvor nach einer kurzen bunten Show den Startschuss für die bis zum 1. August dauernde WM gegeben. "Ich hätte im Leben nicht gedacht, dass ich als Bayer einmal in Bochum stehe und die U 20-WM der Frauen eröffne", sagte Beckenbauer. Nur die mangelnde Torausbeute kritisierte er. "Ich glaube, sie waren vor dieser Kulisse noch ein bisschen nervös."

Dabei hatte die DFB-Elf auch ohne die verletzte Dzsenifer Marozsan (Sprunggelenksverletzung) vor den Augen von DFB-Präsident Theo Zwanziger und Bundestrainerin Silvia Neid einen Traumstart erwischt: Schon nach 110 Sekunden sorgte Huth für die Führung, das 2:0 durch die starke Popp nach einer Schmidt-Vorlage gab der spielerisch und körperlich überlegenen DFB-Elf Sicherheit. Allerdings versäumte es die Mannschaft, frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. dpa

AUF EINEN BLICK

Die deutsche Mannschaft führt nach dem souveränen 4:2-Auftaktsieg gegen Costa Rica die Tabelle in der Gruppe A an. Denn Frankreich kam anschließend in Bochum nicht über ein 1:1 (1:0) gegen Kolumbien hinaus. Die Führung für die favorisierten Französinnen erzielte Marina Makanza (16.), Lady Andrade (86.) gelang der Ausgleich für die Südamerikanerinnen. Am Freitag trifft die DFB-Elf im zweiten Gruppenspiel in Bochum um 18 Uhr auf Kolumbien. Frankreich spielt gegen Costa Rica.

In der Gruppe B startete Mitfavorit Brasilien mit einer 0:1 (0:0)-Niederlage gegen Nordkorea ins Turnier. Ho Un-Byol (69.) schoss in Bielefeld den Sieg für den U 20-Weltmeister von 2006 heraus. Schweden übernahm danach die Tabellenspitze mit einem 2:1 (0:1)-Sieg gegen Neuseeland. Nach der neuseeländischen Führung durch Hannah Wilkinson (33.) stellte Antonia Goransson (56./67.) mit zwei Toren nach dem Wechsel den Erfolg für den WM-Debütanten sicher. dpa

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