DFB-Pokal Hoffenheim schießt sich auf dem Betze warm für die Bayern

Kaiserslautern · Der Bundesligist setzt sich in der ersten Pokal-Runde beim Drittligisten 1. FC Kaiserslautern locker mit 6:1 durch. Der Brasilianer Joelinton trifft dreifach.

 Der Brasilianer Joelinton (rechts) jubelt mit seinem Hoffenheimer Teamkollegen Adam Szalai. FCK-Spieler André Hainault ist bedient.

Der Brasilianer Joelinton (rechts) jubelt mit seinem Hoffenheimer Teamkollegen Adam Szalai. FCK-Spieler André Hainault ist bedient.

Foto: dpa/Uwe Anspach

„Der Sieg geht auch in dieser Höhe voll in Ordnung“, musste Trainer Michael Frontzeck zähneknirschend eingestehen. Der 1. FC Kaiserslautern hatte einen Überraschungserfolg gegen die TSG 1899 Hoffenheim angestrebt, erlebte aber nach dem mäßigen Saisonstart in der 3. Liga mit bisher nur einem Sieg und Platz 15 mit der 1:6-Pleite ein Pokal-Debakel. Sollte auch das nächste Pflichtspiel gegen den Karlsruher SC verloren gehen, dürfte wieder Krisenstimmung auf dem Betzenberg einkehren. Es war die höchste Niederlage in einem Pokal-Heimspiel.

Auf der anderen Seite war die Lage deutlich gelöster. Wenn es Julian Nagelsmann in den Kram passt, dann soll sein neues „Ekelpaket“ auch die Bayern das Fürchten lehren. „Das ist schon eine Kante, die ganz eklig zu verteidigen ist“, sagte der Hoffenheimer Trainer nach dem Warmschießen für den Rekordmeister über seinen Sturmtank Joelinton: „Ich habe meinen Plan für Freitag schon grob im Kopf. Ich hoffe, er passt da rein. Dann darf er gerne wieder treffen.“

Tore des 1,86 Meter großen Brasilianers, der nach zwei Jahren bei Rapid Wien zur TSG zurückgekehrt ist, wären Nagelsmann am kommenden Freitag sehr willkommen. Dann tritt der Champions-League-Starter im Auftakthit der Fußball-Bundesliga bei Bayern München an. Beim lockeren 6:1 in der ersten Runde des DFB-Pokals beim Drittligisten aus der Pfalz deutete der 22-Jährige mit drei Treffern an, dass er auch den Bayern gefährlich werden kann.

„Das wird sicher ein super Spiel, darauf freue ich mich sehr. Die drei Tore waren sehr gut, so kann es weitergehen. Ich will in jedem Spiel meine Tore machen“, sagte Joelinton im Anschluss an seinen Dreierpack: „Auf diesen Moment habe ich drei Jahre gewartet. Mein Dank gilt der Mannschaft.“

Im Jahr 2015 kam der bullige Angreifer aus Recife in den Kraichgau, setzte sich dort in seinem ersten Jahr aber nicht durch. Deshalb wurde er von der TSG für zwei Jahre nach Wien verliehen. Dort erzielte er in 60 Spielen zwar auch „nur“ 15 Tore, Nagelsmann ist dennoch hochzufrieden mit seiner Entwicklung.

„Das Lob geht an Rapid. Die österreichische Liga hat ihm sehr gut getan. Er hat sich in der Zeit gut entwickelt, ist wissbegierig und lernfähig“, äußerte der 31-Jährige, der vor seinem Wechsel zum Ligarivalen RB Leipzig nach Saisonende mit der TSG unter anderem den Einzug ins Königsklassen-Achtelfinale anstrebt. Die Partie beim schwachen Zweitliga-Absteiger war Nagelsmann (“Ich gehe davon aus, dass Bayern stärker sein wird als Lautern“) beim Blick auf seine ehrgeizigen Ziele allerdings nur bedingt eine Hilfe. Immerhin sorgten Joelinton (6., 22. und 53. Minute), Nico Schulz (13.), Pavel Kaderabek (51.) und Joshua Brenet (63.) mit ihren Toren vor 22 818 Zuschauern dafür, dass es am Selbstvertrauen nicht mangeln dürfte.

Probleme könnten sich personell ergeben. Die Langzeitverletzten Nadiem Amiri, Kerem Demirbay, Dennis Geiger, Lukas Rupp und Benjamin Hübner fehlen in München. Fragezeichen stehen hinter den Einsätzen von Vize-Weltmeister Andrej Kramaric, Harvard Nordtveit und Florian Grillitsch. Als Ausrede soll das aber in keinem Fall herhalten. „Wir haben genug Spieler, um ein paar Ausfälle zu kompensieren“, sagte Nagelsmann.

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