Hoffen auf ein Wunder

Trier. Erst Zweitligist FC St. Pauli, jetzt Bundesligist Hamburger SV: Die Regionalliga-Fußballer von Eintracht Trier träumen vom nächsten Coup im DFB-Pokal gegen einen Profi-Club aus der Hansestadt. "Die ganze Region fiebert diesem Spiel entgegen", sagte Triers Trainer Roland Seitz vor dem heutigen Zweitrundenspiel gegen den HSV (20.30 Uhr/Sky)

 Kardinal Reinhard Marx ist Erzbischof von München - und großer Fan von Trier. Die Eintracht trifft heute auf den Hamburger SV und braucht göttlichen Beistand, um weiterzukommen. Foto: baum/dpa

Kardinal Reinhard Marx ist Erzbischof von München - und großer Fan von Trier. Die Eintracht trifft heute auf den Hamburger SV und braucht göttlichen Beistand, um weiterzukommen. Foto: baum/dpa

Trier. Erst Zweitligist FC St. Pauli, jetzt Bundesligist Hamburger SV: Die Regionalliga-Fußballer von Eintracht Trier träumen vom nächsten Coup im DFB-Pokal gegen einen Profi-Club aus der Hansestadt. "Die ganze Region fiebert diesem Spiel entgegen", sagte Triers Trainer Roland Seitz vor dem heutigen Zweitrundenspiel gegen den HSV (20.30 Uhr/Sky). Mit 10 000 Fans erwartet der Außenseiter ein proppevolles Moselstadion.

Gelungene Generalprobe

In der ersten Runde warfen die Viertliga-Kicker überraschend den FC St. Pauli mit 2:1 aus dem Wettbewerb. "Auch diesmal wollen wir uns gut aus der Affäre ziehen und das Spiel so lange wie möglich offen halten", sagte Seitz, der mit seiner Mannschaft in der Regionalliga den zweiten Platz belegt und am Freitag im Spitzenspiel beim damaligen Tabellenvierten Borussia Mönchengladbach II (4:0) groß auftrumpfte.

"Wir dürfen uns sicher nicht unter Druck setzen, sondern wollen einfach Spaß in dieser Partie haben. Großen Druck haben die Hamburger. Gerade nach ihrem verkorksten Start in die Saison ist für sie ein Sieg hier Pflicht", weiß Triers Verteidiger Denny Herzig, der von 2006 bis 2009 für die SV Elversberg auflief. Stürmer Chhunly Pagenburg, der in Mönchengladbach zum 4:0 traf, sieht es ähnlich: "Dank unseres klaren Erfolgs bei Gladbach II haben wir weiteres Selbstvertrauen getankt. Die Wahrscheinlichkeit, als Viertligist die Überraschung gegen einen Bundesligisten zu schaffen, ist zweifelsohne gering. Doch wir kämpfen um diese kleine Chance." Gut drauf ist die Eintracht: Aus den letzten fünf Spielen holte sie 13 Punkte.

Grund zu Veränderungen sieht Trainer Seitz daher nicht. "Es könnte sein, dass die gleichen wie am Freitag spielen", sagte er. Lediglich der langzeitverletzte Kapitän Torge Hollmann fehlt. Seitz nahm den HSV extra zwei Mal persönlich unter die Lupe, durch die Verpflichtung von Thorsten Fink als neuem HSV-Trainer sind seine Erkenntnisse aber überholt. "Die Beobachtungen waren gestohlene Zeit", sagte der Eintracht-Trainer. Trotzdem freut er sich auf das Gastspiel des Bundesliga-Dinos. Und wie immer im Pokal, sagt der Außenseiter-Trainer: "Wir haben nichts zu verlieren."

Fink warnt vor Trier

Hamburgs Trainer Thorsten Fink hat bereits vor dem Spiel verloren. Zumindest ein paar Spieler. Die angeschlagenen Mladen Petric, Gojko Kacar und Gökhan Töre kommen nicht mit nach Trier. "Es gehört zu meiner Philosophie, Hochkarätern, die gegen Wolfsburg auf der Bank saßen und für die der HSV viel Geld bezahlt hat, eine Chance zu geben", sagte der Trainer gestern. So sollen Son Heung-Min im Sturm und Robert Tesche im defensiven Mittelfeld zum Zuge kommen. Nach dem 1:1 gegen den VfL Wolfsburg am Samstag fordert Fink im DFB-Pokal und am kommenden Sonntag in der Liga gegen den 1. FC Kaiserslautern Siege: "Trier ist gefährlich, hat immerhin St. Pauli rausgeworfen. Aber wir sind Favorit, wollen uns Selbstvertrauen für Sonntag holen und das Spiel gegen den FCK gewinnen."

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