Hoeneß: "Der Saustall Fifa muss ausgemistet werden"
München. Die Saison ist beendet, die Abteilung Attacke legt los: Nach Bayern Münchens Vorstandsvorsitzendem Karl-Heinz Rummenigge hat auch Präsident Uli Hoeneß den Fußball-Weltverband Fifa unter Beschuss genommen. "Der ganze Saustall gehört ausgemistet
München. Die Saison ist beendet, die Abteilung Attacke legt los: Nach Bayern Münchens Vorstandsvorsitzendem Karl-Heinz Rummenigge hat auch Präsident Uli Hoeneß den Fußball-Weltverband Fifa unter Beschuss genommen. "Der ganze Saustall gehört ausgemistet. Ansonsten befürchte ich einen Schaden für den Fußball, der nicht mehr zu reparieren ist", sagte der 59-Jährige in der "Sport Bild". Angesichts der jüngsten Korruptions-Enthüllungen forderte er sogar das Ende für Joseph Blatter als Fifa-Boss. "Die Uhr von Blatter und seiner Combo tickt", sagte Hoeneß. Für ihn sei es keine Frage mehr, "ob, sondern nur noch wann er seinen Posten räumen muss". Die vier Jahre, für die Blatter vor rund einer Woche als Fifa-Präsident wiedergewählt worden war, werde der 75-Jährige nur schwer überstehen: "Da ist ein Prozess im Gang, der nicht aufzuhalten ist", glaubt Hoeneß.Die jüngsten Enthüllungen der Fifa-Spitzenfunktionäre Jack Warner, Bin Hammam und Chuck Blazer sind für Hoeneß nur "die Spitze des Eisberges". Der ehemalige Manager von Bayern München ist sich sicher, "dass nun alle Missstände scheibchenweise ans Licht kommen werden. Denn eins ist klar: Das ganze System ist nicht in Ordnung". Als geeigneten Kandidaten für eine Nachfolge Blatters brachte Hoeneß Michel Platini ins Gespräch. Der Präsident des europäischen Fußballverbandes Uefa werde sicherlich zur Wahl antreten, "sobald die Chance da ist", sagte Hoeneß und zeigte seine Sympathie für den 55-Jährigen: "Ich bin hundertprozentig sicher, wenn Platini morgen zur Wahl antreten würde, dass er gewählt würde."
Auch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) kritisierte Hoeneß heftig für seine Haltung gegenüber der Fifa. "Ich bin enttäuscht, dass der DFB vor diesen unseriösen Machenschaften die Augen verschließt und nicht gegen Blatter Druck macht", sagte Hoeneß. Wegschauen heiße auch akzeptieren: "Wer das macht, ist mitschuldig." DFB-Präsident Theo Zwanziger hatte trotz der Korruptionsvorwürfe bezüglich der Vergabe der WM 2022 nach Katar keinen Zweifel daran gelassen, dass Blatter im Amt bestätigt werden würde: "Nach dem Motto: Augen zu und durch!", sagte Hoeneß. dapd