Höllenritt an der Kaiserlinde

Elversberg · Das Spitzenspiel zwischen der SV Elversberg und Kickers Offenbach gestern war nichts für schwache Nerven. Gut 1500 Zuschauer bekamen Tore satt zu sehen – und den Sprung der SVE auf Platz zwei.

 Mijo Tunjic (links), der Torschütze zum 4:3-Sieg der SV Elversberg über Kickers Offenbach, ist nach seinem Treffer von seinen Mannschaftskollegen nicht zu halten. Foto: Eibner

Mijo Tunjic (links), der Torschütze zum 4:3-Sieg der SV Elversberg über Kickers Offenbach, ist nach seinem Treffer von seinen Mannschaftskollegen nicht zu halten. Foto: Eibner

Foto: Eibner

Es läuft die 82. Minute in einem Achterbahn-Fußballspiel vor 1577 Zuschauern in der Ursapharm-Arena an der Kaiserlinde. 3:3 steht es im Spitzenspiel der Regionalliga Südwest zwischen der SV Elversberg und den Offenbacher Kickers. Die SVE bekommt einen Eckball von der rechten Seite. Markus Obernosterer bringt den Ball in den Strafraum, Matthias Cuntz köpft an die Latte, Tobias Feisthammels Nachschuss kann OFC-Torhüter Daniel Endres gerade noch abwehren. Doch im zweiten Nachsetzen drückt Mijo Tunjic die Kugel zum 4:3 für die SVE über die Linie. Riesenjubel an der Kaiserlinde, die Zuschauer springen von ihren Plätzen auf, während die Mannschaft inklusive Ersatzspieler auf Mijo Tunjic zurennt und ihn unter sich begräbt.

"Das war das geilste Spiel von uns, seit ich in Elversberg spiele. Das war überragend", sagte Tunjic nach dem Schlusspfiff. Das Topspiel machte seinem Namen von der ersten bis zur letzten Minute alle Ehre. SVE-Trainer Michael Wiesinger änderte seine Startelf im Vergleich zum 1:0 bei Hessen Kassel auf einer Position. Für Patrick Dulleck spielte Maximilian Oesterhelweg von Beginn an auf der linken Offensivseite. Die Änderung sollte sich bereits nach elf Minuten auszahlen. Oesterhelweg spielte von der Mittellinie einen starken Flugball in den Lauf von Tunjic, der volley für David Schloffer ablegte. Der Österreicher zog aus zwölf Metern ab und traf genau ins lange Eck zum 1:0.

Die SVE hatte mehr vom Spiel, doch was die Effektivität vor dem Tor angeht, hatten die Kickers die Nase vorne. Markus Müller kam in der 18. Minute am SVE-Strafraum an den Ball, legte sich das Leder noch einmal quer und traf zum Ausgleich. Auch die zweite Torchance des OFC saß. SVE-Innenverteidiger Kevin Maek verlor den Ball im eigenen Strafraum, Niko Dobros zog aus spitzem Winkel ab und traf zum 1:2 ins lange Eck (35.).

Unbeirrt vom Rückstand legte die SVE nach der Pause eine Schippe drauf, spielte gnadenlos nach vorne und drehte das Spiel. Erneut war es Schloffer, der aus zehn Metern in den Winkel traf - 2:2 (58.). "Ich habe kurz nochmal hochgeschaut und dann abzogen - der hat genau gepasst. Das hat heute Spaß gemacht", sagte Schloffer.

Nach dem 3:2-Führungstreffer für die SVE durch einen Kopfball von Kapitän Thomas Birk (67.) hatte die SVE die Kräfteverhältnisse auf dem Platz auch in das richtige Resultat umgesetzt, doch die Offenbacher kamen zurück. Flanke von Benjamin Pintol, Kopfball Marcel Gebers aus sieben Metern: 3:3 (74.). Es folgte der starke Schlussspurt der SVE und das Siegtor von Tunjic. "Ich will ja nicht das Haar in der Suppe suchen, aber wir haben dem Gegner einfach zu viel angeboten. Drei Gegentore zu Hause sind einfach zu viel. Dennoch freue ich mich über die drei Punkte", sagte SVE-Trainer Michael Wiesinger .

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