Hirsch schraubt an der Startelf

Elversberg · Zehn Spiele, 19 Punkte. Die Zwischenbilanz von Dietmar Hirsch als Trainer der SV Elversberg ist sehr gut. Auffallend ist, dass er seine Startelf immer ändert. Manchmal auch recht kurios – wie zuletzt gegen Heidenheim.

"Ich habe für jedes Spiel einen Plan." Das war einer der ersten Sätze von Dietmar Hirsch bei seinem Amtsantritt als Chef-Trainer des Fußball-Drittligisten SV Elversberg am 2. September. Seit dem sind zehn Spiele vergangen. Die SVE hat sechs Mal gewonnen, zwei Unentschieden geholt und zwei Mal verloren. Die Pläne des Dietmar Hirsch gehen demnach fast immer auf.

Mit Salif Cissé, Sebastian Piotrowski und Frederick Kyereh hat der 41-Jährige drei Spieler aus dem Oberliga-Kader der SVE nahezu zu Drittliga-Stammspielern gemacht. Nahezu nur deshalb, weil Stammspieler bei Hirsch nur wenige sind. In allen zehn Spielen unter dem neuen Trainer spielten jeweils unterschiedliche Formationen. "Da steckt keine Absicht dahinter. Oft geht es wegen irgendwelchen Ausfällen nicht. Und es liegt auch daran, was wir uns für einen Plan gegen die jeweiligen Gegner ausdenken", erklärt der SVE-Trainer: "Mich stört es nicht, wenn eine andere Mannschaft aufläuft als eine Woche zuvor."

Aber auch Hirsch hat seine Eckpfeiler. Torhüter Kenneth Kronholm, Rechtsverteidiger Marc Groß, die beiden Innenverteidiger Timo Wenzel und Bernard Itoua, der defensive Mittelfeldspieler Lukas Billick und die beiden Flügelflitzer Milad Salem und Dominik Rohracker sind gesetzt. Auch Stürmer Felix Luz, der aber nach einer Meniskus-Operation bis zur Winterpause ausfällt.

Es bleiben also die Positionen des Linksverteidigers, eine im defensiven Mittelfeld, eine zentral davor und die Position im Sturm. Vier Positionen, auf denen Hirsch seine optimale Besetzung noch nicht gefunden hat oder auf denen taktisch je nach Gegner jongliert wird. Manchmal auch recht kurios.

Bei der 0:1-Niederlage gegen den Tabellenführer FC Heidenheim am vergangenen Samstag spielte Stürmer Angelo Vaccaro im defensiven Mittelfeld. Ein Unterfangen, das nach einer halben Stunde bereits beendet wurde. "Wir hatten das im Training probiert, und da hat es geklappt. Wir wollen über diese Positionen sichere und gute Pässe auf unsere schnellen Offensivleute spielen. Es kann aber auch nicht jeder Plan aufgehen oder jedes Experiment funktionieren", erklärt Hirsch.

Sichere und gute Pässe aus dem Mittelfeld nach vorne - zwangsläufig fällt einem da Nico Zimmermann ein. Der Spielmacher, der unter Hirsch nicht zum Zug kommt. "Nico ist nicht so weit von der Stammelf entfernt, wie jeder denkt. Über seine Offensivqualitäten brauchen wir nicht zu reden, und defensiv hat er sich in den vergangenen Wochen stark verbessert", sagt Hirsch.

Am Samstag (14 Uhr) ist die SVE im Achtelfinale des Saarlandpokals zu Gast beim Verbandsligisten TuS Steinbach. Eine Woche später empfängt sie in der 3. Liga Jahn Regensburg. Eine Partie, bei der Hirsch zum Experimentieren verdammt ist. Mit Wenzel (fünfte Gelbe Karte) und Billick (wurde gestern am Meniskus operiert) fallen zwei der sieben Stammspieler aus. Zudem plagen Itoua Schambein-Proleme. Vielleicht taucht auf ihren Positionen ja jemand auf, der bis jetzt noch nicht damit rechnet.

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