Mit einem kapitalen Patzer hat Timo Hildebrand Schalke 04 in der Champions League in die Bredouille gebracht. Der Torhüter schenkte dem FC Chelsea beim 0:3 (0:1) das Führungstor und leitete damit die zweite Niederlage des Fußball-Bundesligisten innerhalb von zwei Wochen gegen den Gruppenfavoriten ein. Der ehemalige Nationaltorwart schoss gestern Abend an der eigenen Strafraumgrenze Chelsea-Stürmer Samuel Eto'o an - der Ball trudelte ins Tor (31. Minute). Der 34-Jährige, der beim 2:0 in der Liga am Samstag bei Hertha BSC noch überragend gehalten hatte, hatte alle Zeit der Welt, um den Ball nach vorne zu spielen, wartete aber, bis Eto'o kurz vor ihm stand. Danach verhöhnten die englischen Fans den Schlussmann bei jeder Ballberührung.

Beim zweiten Treffer Eto'os (54.) war Hildebrand ebenso machtlos wie beim Tor des kurz zuvor eingewechselten ehemaligen Bundesliga-Profis Demba Ba (83.). Der Bundesliga-Sechste, der bis zu Hildebrands Aussetzer eine starke Vorstellung beim Europa-League-Sieger gezeigt hatte, verspielte damit seine prima Ausgangsposition in der Gruppe E. Vor den letzten beiden Gruppenspielen bei Steaua Bukarest und gegen den FC Basel ist der Druck gewachsen. Schalke muss punkten, um in die K.o.-Runde einzuziehen.

Einen herben Rückschlag erlitt auch Borussia Dortmund: Dem Vorjahresfinalisten droht nach einem Spiel der verpassten Möglichkeiten das Vorrunden-Aus. Die Dortmunder verloren zu Hause gegen den FC Arsenal mit 0:1 (0:0) und kassierten die erste Niederlage nach sieben Heimsiegen in Folge in der Königsklasse. Nach der ersten Europacup-Heimniederlage gegen eine Mannschaft aus England wird das nächste Spiel am 26. November gegen den SSC Neapel für Dortmund zu einem "Endspiel".

Der Tabellenführer der Premier League stellte gestern Abend den Spielverlauf mit seiner ersten Torchance auf den Kopf, als Aaron Ramsey zum 0:1 einköpfte (62.), und nahm damit Revanche für das 1:2 im Hinspiel zwei Wochen zuvor in London. Es war eine von Taktik und zwei zuverlässig arbeitenden Defensiv-Abteilungen geprägtes Duell auf Augenhöhe. Großer gegenseitiger Respekt lag wie im Hinspiel über der Anfangsphase, in der die Borussia versuchte, über Ballkontrolle den kürzesten Weg in den Strafraum der Gäste zu finden.

Die erste gute Möglichkeit hatte denn auch Dortmund, als Arsenals deutscher Nationalspieler Per Mertesacker dem einschussbereiten Robert Lewandowski den Ball im letzten Moment vom Fuß spitzelte (5.).

Immer öfter erarbeiteten sich die Gastgeber danach gute Schusspositionen, ohne jedoch zum Torerfolg zu kommen. Die erste Torchance von Arsenal führte dagegen prompt zu einem Treffer. Nach einer Flanke des deutschen Nationalspielers Mesut Özil nutzte Ramsey eine Kopfball-Vorlage von Olivier Giroud zum entscheidenden Treffer.