Deutschland-Rallye Ein Sommernachtstraum für Rallye-Fans

Es klingt paradox: Die Deutschland-Rallye vom 22. bis 25. August ist dieses Jahr länger und kürzer zugleich. Der Grund: Die Zahl der Wertungskilometer steigt, die der Verbindungsetappen sinkt aber. Hier alle 19 Prüfungen im Überblick.

  Mehr Action: In diesem Jahr geben die Rallye-Stars – wie hier der Belgier Thierry Neuville – auf 19 Wertungsprüfungen Gas, einer mehr als 2018. Obwohl die Gesamtlänge der Prüfungen um 20 Kilometer stieg, legen die Autos aber insgesamt weniger Kilometer zurück, weil die Länge der Verbindungsetappen sank.

Mehr Action: In diesem Jahr geben die Rallye-Stars – wie hier der Belgier Thierry Neuville – auf 19 Wertungsprüfungen Gas, einer mehr als 2018. Obwohl die Gesamtlänge der Prüfungen um 20 Kilometer stieg, legen die Autos aber insgesamt weniger Kilometer zurück, weil die Länge der Verbindungsetappen sank.

Foto: ADAC Motorsport

Donnerstag, 22. August:

Wertungsprüfung (WP) 1: St. Wendeler Land (5,20 Kilometer, Start um 19.08 Uhr): Von der offiziellen Eröffnungsfeier, die in diesem Jahr zum ersten Mal im Servicepark am Bostalsee stattfindet, fahren die Teilnehmer direkt zur neuen Auftaktprüfung. Anders als in den Vorjahren ist diese kein Rundkurs, sondern ein knackiger Sprint mit separatem Start und Ziel. Dabei werden die Teams von Anfang an alles geben, da sie die Strecke der „Super Special Stage“ bereits beim Training (Shakedown) am Vormittag ausführlich studieren konnten.


Freitag, 23. August:

 WP 2 und WP 5: Stein und Wein (19,44 Kilometer, 10.14 Uhr und 15.42 Uhr): Wenige Kilometer östlich von Trier gelegen gehört diese markante Weinberg-Strecke zu den Prüfungen, die fast jedes Jahr im Programm der Deutschland-Rallye stehen. Der Kurs startet in Fell und klettert in zahllosen Kurven zum höchsten Punkt in Thomm – zwei Weinorten, die auch für ihre Bergbautradition bekannt sind. Daher auch der WP-Name „Stein und Wein“. Im weiteren Verlauf führt die Prüfung durch das Ruwertal, wo es bei Waldrach eine Zuschauerzone mit Arena-Feeling gibt.
WP 3 und WP 6: Mittelmosel (22 Kilometer, 11.08 Uhr und 16.36 Uhr): Die zweite Weinbergprüfung am Freitag startet bei Trittenheim, einer Gemeinde in einer malerischen Moselschleife, und führt weiter über Klüsserath und Rivenich zurück zum Moselufer. Dabei reihen sich spektakuläre Spitzkehren aneinander – und die Zuschauer können mehrere Panorama-Kulissen genießen. Zu den beliebten Fan-Plätzen gehören auch die ausgewiesenen Weinbergmauern bei Klüsserath.
WP 4 und WP 7: Wadern-Weiskirchen (9,27 Kilometer, 12.43 Uhr und 18.11 Uhr): Der Rundkurs gehört seit 2017 zur Deutschland-Rallye. Der Kurs hat es in sich: Im höchsten Rallye-Tempo geht es über enge Asphaltstraßen. Dabei gilt es, einige knifflige Passagen und 90-Grad-Abzweigungen zu meistern. Jede Crew muss zwei komplette Runden absolvieren, ehe nach knapp zehn Kilometern das Ziel erreicht ist.

Samstag, 24. August:

WP 8 und WP 10: Freisen (14,78 Kilometer, 8.16 Uhr und 11.04 Uhr): Bei dieser WP gehen die Rallye-Stars nicht nur ans Limit, sondern sie überqueren im wörtlichen Sinn eine Grenze – die zwischen Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Startpunkt ist Berschweiler bei Baumholder, das Ziel liegt südlich von Freisen. Als Neuerung werden beide Durchgänge diesmal am Vormittag absolviert, während sich die Action auf dem nahen Truppenübungsplatz auf den Nachmittag konzentriert.

WP 9 und WP 11: Römerstraße (12,28 Kilometer, 9.19 Uhr und 12.07 Uhr): Eines der Rallye-Highlights, mit vielen Fans und toller Stimmung. Die schnelle Saarland-Prüfung stand 2017 erstmals im Aufschrieb der WRC-Elite und hat sich seitdem schnell zu einem Publikumsmagneten entwickelt. Nicht zuletzt dank so spektakulärer Passagen wie der kleinen Sprungkuppe am Ortsrand von Urexweiler, die einen tückischen Linksknick aufweist. Um hier sauber durchzukommen, ist exzellente Fahrzeugbeherrschung gefragt.

WP 12 und WP 14: Arena Panzerplatte (10,73 Kilometer, 15.08 Uhr und 19.08 Uhr): Nach dem Mittagsservice am Bostalsee kommt die Rallye zum Truppenübungsplatz Baumholder, wo alle weiteren Prüfungen des Tages stattfinden. Die kürzere der beiden Panzerplatten-Prüfungen ist 1,3 Kilometer länger als im Vorjahr und wird in entgegengesetzter Richtung gefahren: Der Zielbereich liegt damit am zentralen Zuschauerpunkt mit dem alles überragenden Turm. Ebenfalls zur Strecke des Panzerplatten-Sprints gehört die legendäre Sprungkuppe Gina.

WP 13 und WP 15: Panzerplatte (41,17 Kilometer, 15.46 Uhr und 19.41 Uhr): Einen neuen Aufschrieb müssen die Teams auch für die lange Panzerplatten-Prüfung erstellen. Der ultimative Härtetest für Mensch und Maschine wird ebenfalls in entgegengesetzter Richtung gefahren und hat zudem einige neue Passagen. Die Tempojagd zwischen den gnadenlosen Hinkelsteinen und über den reifenmordenden Straßen-Belag ist eine Berg- und Talfahrt der Extraklasse – mit jähen Anstiegen und steilen Gefälle-Passagen. Dieses Jahr wird bis in die Abendstunden gefahren. Ein Sommernachtstraum für jeden Rallye-Fan.

Sonntag, 25. August:
WP 16 und WP 18: Grafschaft (28,06 Kilometer, 7.46 Uhr und 10.10 Uhr):
Am Finaltag der Rallye heißt es: Wecker stellen. Am frühen Morgen geht es zur WP Grafschaft an das rechte Moselufer. Mit 28 Kilometern wartet die längste aller Weinberg-Prüfungen auf die Piloten. In schier endlosen Haarnadel-Kurven schwingt sich die Strecke vom Start-Ort Wintrich hinauf nach Gornhausen und überwindet dabei über 340 Höhenmeter. Auf ihrem Weg ins Ziel passieren die Teams unter anderem die Zuschauerzone Arena Veldenz, eine beeindruckende Natur-Tribüne mit bester Sicht.
WP 17 und WP 19: Dhrontal (11,69 Kilometer, 9.41 Uhr und 12.18 Uhr): Den neuen Abschluss der Rallye bildet in diesem Jahr die WP Dhrontal. Die Prüfung führt noch einmal durch die Mosel-Weinberge und endet bei Neumagen-Dhron, dem ältesten Weinort Deutschlands. Für die Schönheit der Region werden die Piloten jedoch kaum einen Blick übrig haben, schließlich geht es beim letzten WP-Durchgang, der Powerstage, um wertvolle Sonderpunkte für die Rallye-WM. Ein Hotspot ist die legendäre Zuschauerzone „Galeria Dhron“ mit idealer Sicht auf zahlreiche Serpentinen. Nach der Zieldurchfahrt kehren die Teilnehmer zurück zum Servicepark am Bostalsee, wo um 13.30 Uhr die offizielle Siegerehrung stattfindet.

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