"Hier wird mit hoher Disziplin gespielt"

Saarlouis. Oft spielt im Basketball der Instinkt eine entscheidende Rolle. Vieles ist erlernbar, aber nicht die Intuition, richtige Entscheidungen zu treffen oder zu fühlen, wo der Ball landen wird. Celeste Trahan-Davis vom Frauen-Bundesligisten Saarlouis Royals gehört zu dieser nicht allzu oft anzutreffenden Spezies. "Ich bin immer nur aufs Feld gegangen und wollte spielen

 Celeste Trahan-Davis. Foto: rup

Celeste Trahan-Davis. Foto: rup

Saarlouis. Oft spielt im Basketball der Instinkt eine entscheidende Rolle. Vieles ist erlernbar, aber nicht die Intuition, richtige Entscheidungen zu treffen oder zu fühlen, wo der Ball landen wird.

Celeste Trahan-Davis vom Frauen-Bundesligisten Saarlouis Royals gehört zu dieser nicht allzu oft anzutreffenden Spezies. "Ich bin immer nur aufs Feld gegangen und wollte spielen. Ohne zu überlegen, mit wenig System, einfach nur her mit dem Ball und rein damit", sagt die 23-Jährige aus North Carolina in den USA. Doch das widerspricht der Art von Basketball, die in Europa gespielt wird. "Hier wird systemorientiert und mit hoher Disziplin gespielt", erklärt sie. "Damit musste ich erst einmal klar kommen, zumal ich überhaupt nicht wusste, was mich erwartet, als ich mich dazu entschieden habe, nach Deutschland zu kommen."

Was sie hatte, war das Versprechen ihres Spielervermittlers, dass sie sich unter René Spandauw, der gerade seinen Vertrag in Saarlouis um vier Jahre verlängert hat, weiterentwickeln würde. "Das stimmt auch, und der Coach hat sehr viel Geduld mit mir, obwohl ich lange brauche, um mich in all diese Systeme hineinzudenken. Er hilft mir sehr, das Spiel zu verstehen."

Zwar hatte sie gehofft, dass es schneller gehen würde, doch sie hatte auch mit einigen Anpassungsproblemen zu kämpfen. "Es war anfangs so schwierig. Ich war das erste Mal weg aus den Staaten, das erste Mal weg von der Familie", sagt Celeste. Vor allem den Kontakt zu ihrem Ehemann Quintin hatte sie vermisst. Mittlerweile funktioniert aber auch das - dem Internet sei Dank. "Vor jedem Spiel rede ich mit meinem Mann", erklärt sie. Nach Anfangsproblemen steuert die 1,84 Meter große Centerspielerin mittlerweile 13 Punkte und 9 Rebounds pro Partie dazu.

Hintergrund

Zum Hauptrunden-Abschluss spielen die Saarlouis Royals heute, 20 Uhr, bei Tabellenführer Wasserburg. Am Sonntag, 15.30 Uhr, kommt Halle nach Saarlouis. Gewinnen die Royals beide Spiele, sind sie Erster. Siegen sie in Wasserburg und verlieren sie gegen Halle, bleiben sie bei einem Sieg Wasserburgs in Wolfenbüttel Zweiter. Denn dann gäbe die "Sternchenwertung" den Ausschlag, die Saarlouis nach der Niederlage am Grünen Tisch gegen Oberhausen kassierte und die die Royals bei Punktgleichheit benachteiligt. Verliert Saarlouis beide Partien und gewinnt Halle zwei Mal, rutschen die Royals auf Rang drei ab. spr