Handball-Drittligist HG Saarlouis Letztes Heimspiel einer nicht wirklich guten Saison

Saarlouis · Für Handball-Drittligist HG Saarlouis ist der Platz im Tabellen-Mittelfeld keine große Überraschung. Daraus gilt es, Lehren zu ziehen. Die Personalplanung läuft bereits.

HGS-Spielertrainer Branimir Koloper musste sich diese Saison über viele Niederlagen ärgern.

HGS-Spielertrainer Branimir Koloper musste sich diese Saison über viele Niederlagen ärgern.

Foto: Ruppenthal

Der letzte Sieg des Handball-Drittligisten HG Saarlouis war am 4. Februar dieses Jahres. Seither konnte die Mannschaft von Spielertrainer Branimir Koloper gerade einmal zwei Punkte einfahren, liegt mit 23 Zählern nur noch auf dem siebten Platz der Tabelle. Zum Vergleich: Spitzenreiter Hanau hat in bislang 24 Liga-Spielen 20 Punkte mehr geholt als die Saarländer. Tristesse im sportlichen Niemandsland vor dem letzten Heimspiel an diesem Samstag um 19.30 Uhr also. Dann tritt die TSG Haßloch – die Pfälzer liegen mit einem Punkt mehr einen Platz vor der HG – in der Stadtgartenhalle zum Derby an.

„Wir haben gegen Spitzenteams verloren und wissen das einzuschätzen. Von daher ist die Stimmung intern sicher besser, als man das von außen vermutet“, sagt Mathias Ecker, der sportliche Leiter der HG, „in Saarlouis muss man auch immer mit der Erwartungshaltung umgehen. Für uns ist es keine Überraschung, dass wir im Mittelfeld stehen. Diese Liga ist halt kein Wunschkonzert.“ Zwar sei es noch früh, dennoch habe man die Lehren aus der Saison gezogen.

Drei HGS-Neuzugänge sind bereits fix

„Die Tor-Effektivität ist unser großes Problem. Wir verwerfen zu viele freie Bälle“, sagt Ecker, „dementsprechend haben wir bei den Verpflichtungen reagiert. Und die Personalplanung ist noch nicht abgeschlossen.“ Als Neuzugänge stehen bereits Linkshänder Kevin Suschlik sowie die Rückraumspieler Philipp Kockler und Kevin Szep-Kis fest. Der 24-jährige Rechtsaußen Suschlik kommt von Süd-Drittligist HG Oftersheim-Schwetzingen ins Saarland. „Trotz“ seiner Größe von 1,93 Metern gilt die bislang letzte Verpflichtung als antrittsschnell und mit variabler Wurftechnik ausgestattet.

Kockler wechselt von RPS-Oberligist SV 64 Zweibrücken nach Saarlouis. Der 22-jährige Student des Wirtschaftsingenieurwesens soll mit seinen Defensivqualitäten hinten und einfachen Toren aus dem Rückraum vorne weiterhelfen. Große Vorschusslorbeeren gibt es für den 22-jährigen Sohn des ehemaligen ungarischen Nationalspielers Krisztian Szep-Kis. Er könne in der Rückraum-Mitte „seine Mitspieler noch 30 Prozent besser machen“, sagt Koloper über Kevin, der aktuell noch beim mitteldeutschen Oberligisten HC Burgenland Regie führt.

„Man sieht, die Verpflichtungen sind auf Entwicklung angelegt“, betont Ecker.“ Für den aktuellen Spielmacher Lukas Hüller wird es am Samstag der letzte Auftritt im HG-Trikot in der Stadtgartenhalle. Hüller, der sich nach seiner Krebserkrankung zurück aufs Feld gekämpft hat, wird Saarlouis Richtung Drittligist HSG Krefeld verlassen.

Zukunft von Spielertrainer Koloper offen

Ob Spielertrainer Koloper nächste Saison allerdings noch die Verantwortung trägt, fragen sich viele im kritischen Umfeld der HG. Schon seine Verpflichtung war eine Art „Notlösung“. Nach SZ-Informationen war sich der Verein bereits mit Maik Handschke, dem technischem Direktor des luxemburgischen Handballverbands, einig. Der ehemalige Bundesliga-Profi, der 2022 den TV Großwallstadt als Interimstrainer vor dem Abstieg gerettet hatte, bekam dann aber kurzfristig keine Freigabe. „Branimir hat unsere vollste Rückendeckung“, sagt Ecker, „auch für ihn war es das erste Jahr. Und wir haben gemeinsam viele Erkenntnisse gewonnen. Er wird im kommenden Jahr nur noch als Trainer arbeiten und hat dabei unsere vollste Unterstützung.“

Von der Unterstützung der Sponsoren wird auch die Entwicklung in der kommenden Saison abhängen. Ohne den notwendigen Etat wird die HG den von den Saarlouiser Fans ersehnten Wiederaufstieg nicht schaffen können. „Natürlich ist das ein Ziel, aber das muss gut strukturiert vorbereitet werden“, sagt der sportliche Leiter, „nach einem Mittelfeldplatz diese Saison wäre Platz drei in der kommenden sicher ein Schritt nach vorne.“

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