Handball Saarlouis vor schwieriger Zukunft

SAARLOUIS · Zweite Pleite in Serie für die Handballer der HG vor enttäuschender Heimkulisse.

 Der Saarlouiser Spielertrainer Branimir Koloper (links) bespricht sich mit Tom Paetow.

Der Saarlouiser Spielertrainer Branimir Koloper (links) bespricht sich mit Tom Paetow.

Foto: Ruppenthal

In der Saarlouiser Stadtgartenhalle wird es am Samstag in den letzten Sekunden dramatisch: Nach einem Offensivfoul des TV Kirchzell kommt die HG Saarlouis im Heimspiel der 3. Handball-Liga mit sechs Sekunden auf der Uhr noch mal in Ballbesitz. Nach der Saarlouiser Auszeit zieht HG-Neuzugang Frano Vujovic energisch zum Tor, wird von Kirchzells Leon David am Wurfarm gehalten – und setzt nach dem Pfiff der Schiedsrichter zum Jubel an. Der Kroate glaubt, dass sein Team per Siebenmeter noch die späte Ausgleichschance erhält – doch es kommt anders.

David bekommt eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe, die HG aber nur einen Freiwurf. Vujovic reagiert entsetzt, dann scheitert er mit der letzten Aktion an der bayrischen Mauer. Saarlouis kassiert mit dem 32:33 (14:18) die erste Heimschlappe der Saison und die zweite Pleite in Serie. Die Reaktion, die Spielertrainer Branimir Koloper nach dem 24:28 beim VTV Mundenheim gefordert hatte, blieb vor der enttäuschenden Kulisse von nur 490 Zuschauern aus. „Das ist jetzt das zweite Spiel in Folge, in dem wir nicht das zeigen, was wir können“, haderte Kreisläufer Wladislaw Kurotschkin: „Wir haben gekämpft, aber unsere schwache erste Halbzeit war ausschlaggebend.“

In Hälfte eins lief es bis zum 7:5 durch Marcel Becker (12. Minute) ordentlich, ehe die HG plötzlich einbrach. Kirchzell zog durch einen 9:1-Lauf auf 14:8 davon (23.) und rettete das Polster am Ende ins Ziel. Nach der Pause kämpften die von Tom Paetow (zehn Tore) angeführten Gastgeber verbissen um eine Rückkehr ins Spiel. Nachdem Becker mit einem seiner sechs Tore auf 26:28 verkürzt hatte (51.), hätte Adel Rastoder die HG auf ein Tor heranbringen können. Doch der Luxemburger (ebenfalls sechs Tore) schloss überhastet ab und zielte vorbei. Danach vergab Saarlouis weitere Chancen zum Anschluss, erst 25 Sekunden vor Schluss gelang dieser durch Paetow – zu spät.

„Wir sind von unserem Plan abgerückt, waren in Hälfte eins auf einmal vogelwild“, monierte Koloper. Trotz einer mäßigen Leistung der Schiedsrichter suchte der Spielertrainer, die laut HG-Torwart Daniel Schlingmann nicht nur bei den Siebenmetern (7:1 für Kirchzell) „mit zweierlei Maß“ urteilten, die Schuld primär in den eigenen Reihen. Am Samstag muss für die nun bei 5:5 Punkten stehende HG eine Steigerung her, sonst wird es auch im Gastspiel ab 19.30 Uhr bei der HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II (2:8 Punkte) wenig zu ernten geben. Und ohnehin muss die HG Saarlouis hinterfragen, was aus dem einstigen Zuschauermagneten, der konstant deutlich mehr als 1000 Fans in die Halle lockte, geworden ist.

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