3. Handball-Liga Süd Der Meister ist noch eine Nummer zu groß

Saarlouis · Handball-Drittligist HG Saarlouis verliert letztes Saisonspiel gegen HSG Konstanz mit 30:35 und beendet Runde auf Platz sieben.

  Mit acht Toren sorgte HG-Spielmacher Ivan Kucharik, hier gegen die Konstanzer Samuel Wedel (l.) und Fabian Schlaich, dafür, dass es lange spannend blieb.

Mit acht Toren sorgte HG-Spielmacher Ivan Kucharik, hier gegen die Konstanzer Samuel Wedel (l.) und Fabian Schlaich, dafür, dass es lange spannend blieb.

Foto: Ruppenthal

Zum Abschluss wurde den Zuschauern in der Saarlouiser Stadtgartenhalle noch mal ein höchstunterhaltsames Handball-Spektakel geboten. „Wir haben ein tolles Spiel zweier offensivstarker Mannschaften gesehen“, sagte Trainer Philipp Kessler nach dem letzten Auftritt seiner HG Saarlouis in der 3. Liga Süd. Die Gastgeber waren am Samstag im Duell mit dem souveränen Meister HSG Konstanz lange ebenbürtig. Am Ende aber zeigten die Gäste, warum sie der Liga klar den Stempel aufgedrückt haben und nun in der Relegation die Chance bekommen, nach dem Abstieg im Vorjahr sofort in die 2. Bundesliga zurückzukehren: Konstanz legte vor rund 1150 Zuschauern über 60 Minuten mehr Konstanz an den Tag und hatte schließlich mit 35:30 (18:16) die Nase vorne.

„Ich bin zufrieden mit unserem Spiel – aber nicht mit der Chancenverwertung“, nannte Kessler einen Grund für die abschließende Niederlage, durch die Saarlouis seine erste Spielzeit nach dem Zweitliga-Abstieg mit 35:25 Punkten auf Platz sieben beschließt. „Sie haben unsere Fehler in der entscheidenden Phase eiskalt ausgenutzt“, sagte Ivan Kucharik, dessen Einsatz wegen Kniebeschwerden auf der Kippe stand. Doch der slowakische Spielmacher biss auf die Zähne und war mit acht Toren ein Garant dafür, dass die Partie bis tief in Hälfte zwei hinein offen blieb.

Nachdem Konstanz nach der Pause zunächst mit zwei oder drei Toren vorne lag, traf Kucharik mit seinem fünften Treffer zum 23:23 (39. Minute) wieder zum Ausgleich. Kurz darauf nötigte Josip Grbavac Gästetrainer Daniel Eblen mit dem letzten seiner sieben Tore zum 25:25 zur Auszeit (45.). In der fand Eblen aber wohl die richtigen Worte, denn direkt danach zog Konstanz durch Tore von Tom Wolf, Tim Keupp und Topwerfer Joschua Braun, der insgesamt sechs Mal erfolgreich war, schnell wieder auf 28:25 (49.) davon – weil die HG-Fehlerquote in dieser Phase zu hoch ausfiel.

„Ich wollte der Mannschaft heute unbedingt helfen. Es war aber zu sehen, dass mir ein wenig der Rhythmus fehlt – ich hatte auch ein paar technische Fehler zu viel drin“, übte sich Kucharik diesbezüglich in Selbstkritik. „Die Höhe der Niederlage entspricht sicher nicht dem Verlauf. Aber Konstanz hat in der entscheidenden Phase halt wieder gezeigt, dass sie zu Recht ganz oben stehen“, ergänzte Kessler, der darauf hofft, dass sich sein Team dem Niveau des Gegners nächste Saison dann noch ein Stück annähert.

Nach der Partie ließen Mannschaft und Verantwortliche eine lange, nicht unproblematische, aber letztlich gelungene erste Drittliga-Spielzeit mit den HG-Anhängern ausklingen. Und es hieß auch Abschied nehmen: Neben Dominik Rifel (VTZ Saarpfalz), Toms Lielais (unbekannt) und Ersatz-Torwart Sven Klein (HSV Merzig-Hilbringen) wurde auch Pascal Noll verabschiedet. Der 23-jährige pfeilschnelle Linksaußen verlässt Saarlouis nach zwei Jahren mit unbekanntem Ziel.

Das Saarlouiser Ziel für die neue Runde ist derweil schon abgesteckt: „Wir haben uns in dieser Saison gut weiterentwickelt und im zweiten Halbjahr zu den besseren Teams der Liga gehört. Daran wollen wir anknüpfen und nächste Saison um die vorderen Plätze mitspielen“, sagt Kucharik. Doch erst einmal verabschieden sich Spieler und Trainerteam in die wohlverdiente Pause: „Die braucht jetzt jeder von uns“, betont Kessler – damit es dann auch nächste Saison wieder ähnlich spektakuläre und attraktive Handballfeste in Saarlouis zu sehen gibt.

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