HG Saarlouis setzt im Finale auf Leidenschaft
Saarlouis. "Da spielst du eine überragende Saison und musst am Ende doch noch zittern", sagt Danijel Grgic, Kapitän des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis. Mit seiner Mannschaft steckt der 34-Jährige seit Wochen im kräfte- und nervenzehrenden Abstiegskampf in der 2. Bundesliga Süd
Saarlouis. "Da spielst du eine überragende Saison und musst am Ende doch noch zittern", sagt Danijel Grgic, Kapitän des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis. Mit seiner Mannschaft steckt der 34-Jährige seit Wochen im kräfte- und nervenzehrenden Abstiegskampf in der 2. Bundesliga Süd. An diesem Samstag steht das von Vereinsseite als "wichtigstes Auswärtsspiel der Saison" gewertete Duell bei der HSG Haslach-Herrenberg-Kuppingen auf dem Plan, das ab 18 Uhr in der Herrenberger Markweghalle ausgetragen wird.
Eine Frage der Lizenz
"Es kribbelt schon. Man kann kaum erwarten, dass es endlich losgeht und der letzte Teil der Saison endlich beginnt", freut sich Grgic auf die immer näher rückende Entscheidung im Kampf um die Qualifikation für die eingleisige 2. Liga - und ergänzt: "Wir haben die ganze Woche im Training eine gute Mischung aus Belastung und Regeneration gefunden, weil wir wissen, dass am Wochenende ein ganz hartes Stück Arbeit auf uns zukommt." Damit meint Grgic gleich dreierlei: die zügige Verarbeitung der Niederlage beim direkten Konkurrenten ThSV Eisenach (30:34) vom vergangenen Wochenende, das Einstellen auf den laut Grgic "gleichstarken" Gegner in Haslach und das Klarkommen mit der nervenaufreibenden Situation, dass seit Wochen nicht klar ist, wohin der Weg der HG führt.
Momentan steht Saarlouis mit zwei Punkten Rückstand hinter dem EHV Aue auf Platz elf. Würde dem Noch-Erstligisten DHC Rheinland, der gegen die Lizenzverweigerung der Handball Bundesliga (HBL) Beschwerde einlegte, die Lizenz auch für die neue 2. Liga nicht erteilt, könnte sich auch der Elfte noch qualifizieren. Das bestätigte HBL-Spielleiter Uwe Stemberg auf Anfrage der Saarbrücker Zeitung. "Das ständige Schiedsgericht tagt am 16. Mai und wird dann zu einer Entscheidung kommen. Erhält der DHC auch dann die Lizenz nicht, kann sich der Elfte der 2. Liga Süd in einem Entscheidungsspiel gegen den Elften der Nord-Staffel für die Relegation qualifizieren. Der Verlierer ist dann raus", sagte Stemberg.
"Beide Spiele gewinnen"
Würde die HG Saarlouis nicht Elfter, sondern Zehnter werden, müsste sie gegen den Zehnten der 2. Liga Nord gewinnen, um den Klassenverbleib direkt klarzumachen. Im Falle einer Niederlage hätte sie über die Relegation eine zweite Chance. Ohne auf die Nachfrage einzugehen, ob bereits weitere Wackelkandidaten in Bezug auf die Lizenzvergabe feststünden, ergänzte Stemberg: "Das Ergebnis der Lizenzierungsverfahren wird am 19. Mai bekannt gegeben." Auch zu den Chancen der HG-Unterlagen wollte sich Stemberg nicht äußern.
"Das ist doch ganz einfach: Wir gewinnen unsere letzten beiden Spiele in Haslach und gegen Hüttenberg, und Aue verliert. Dann sind wir Zehnter. Und gewinnen wir das Entscheidungsspiel, ist die Sache klar", gibt sich Grgic sehr optimistisch, obwohl er zugeben muss: "Diese ständige Rechnerei und die Spuren, die eine so anstrengende Saison hinterlässt, kosten Nerven. Aber jeder weiß, um was es geht und dass es am Samstag darauf ankommt, wer den größeren Siegeswillen hat - nämlich wir."
