HG Saarlouis vor Heimspiel gegen Kornwestheim „Willy“ ist froh über jede Minute im Spiel

Saarlouis · Lars Walz findet sich in der 3. Liga immer besser zurecht. Mit der HG Saarlouis will er wieder überzeugen.

 Zunge raus, Ball rein: Der Saarlouiser Lars Walz kommt hier gegen Torwart Thomas Fink vom HC Oppenweiler/Backnang zum Abschluss.

Zunge raus, Ball rein: Der Saarlouiser Lars Walz kommt hier gegen Torwart Thomas Fink vom HC Oppenweiler/Backnang zum Abschluss.

Foto: Andreas Schlichter

„Ganz klar die Härte und körperliche Präsenz der Gegner, da liegen Welten zwischen“, erläutert Lars Walz (21) den Unterschied von der 3. Handball-Liga zur Oberliga, wo er vergangene Saison für die HSG Völklingen auf Torejagd ging. Nach einem Jahr beim Heimatverein ist der Linksaußen zurück bei der HG Saarlouis, um dort den nächsten Entwicklungsschritt zu machen.

„Es war ohnehin ein ,Auf Wiedersehen’, als ich aus Saarlouis weg bin“, sagt der jüngere Bruder von HG-Kapitän Peter Walz: „Dass die HG direkt absteigt, habe ich ihr natürlich nicht gewünscht. Aber so kann ich jetzt eher wieder dort Fuß fassen.“ Und das ist ihm gut gelungen. Durch den Ausfall von Pascal Noll bekam „Willy“, so sein Spitzname, bisher reichlich Einsatzzeit – und wusste, das Vertrauen von Trainer Philipp Kessler mit Leistung zurückzuzahlen.

Dass die Anforderungen in Liga drei viel höher sind, blendet Walz dabei aus: „Ich mache mir da keinen Kopf drüber. Ich versuche einfach das umzusetzen, was Kessi mir vorgibt. Das hat bis jetzt ganz gut geklappt“, ist er an sich zufrieden. Das letzte Spiel beim VfL Pfullingen bildete eine Ausnahme: „Dort haben wir im Angriff versagt, 15 Tore sind viel zu wenig“, sagt Walz zu der 15:26-Klatsche, ist aber überzeugt, dass die auch heilende Wirkung haben kann: „Wir waren uns danach alle einig, dass sowas nicht mehr vorkommen soll. Es tut weh, so vorgeführt zu werden.“

Für ihn selbst sei es „die größte Motivation“, um im Heimspiel an diesem Samstag um 19.30 Uhr in der Stadtgartenhalle gegen den SV Salamander Kornwestheim wieder besser zu spielen. Der Gegner liegt mit 7:5 Punkten als Achter einen Zähler und Platz vor der HG. Der holprige Start sei „dem geschuldet, dass wir alle neu zusammengewürfelt sind – aber das wird sich sicher bald einspielen“, glaubt Walz.

Bei seiner eigenen Entwicklung spiele Trainer Kessler eine große Rolle. „Er war ja selbst Außenspieler und kann mir deshalb nur umso mehr mitgeben. Aber auch die Mitspieler sind da ganz wichtig“, betont Walz. Etwa Pascal Noll, der zwar Konkurrent auf Linksaußen ist, aber auch „Kumpel, wie eigentlich jeder aus der Mannschaft“. Was er sich vom 22-jährigen Mitspieler abschauen kann? „Ganz klar, das Wurfbild von Passi. Er hat viel mehr Wurfvarianten. Da möchte ich mich definitiv verbessern. Ich mache noch zu oft die gleichen Würfe, was anhand von Videoanalysen für den Gegner dann zu berechenbar ist“, sagt Walz. Auch HG-Torwart Patrick Schulz sei in der Beziehung eine Hilfe: „Ihn frage ich nach jedem Wurf, was ich besser machen kann. Er hat 1. und 2. Liga gespielt, erkennt an der Handhaltung, wo die Würfe landen. Pat hilft mir da sehr.“

Zudem ist Walz in der HG-Abwehr ein wichtiger Baustein – und hat da einen Vorteil: „Ich stamme ja aus einer Ringerfamilie. Papa und Opa haben schon gerungen. Diese Stärke wurde meinem Bruder und mir quasi in die Wiege gelegt und hilft auf dem Handballfeld.“ Dort will er weiter überzeugen, sich entwickeln – auch wenn er wieder mehr ins zweite Glied rücken sollte, sobald Noll ganz fit ist: „Ich bin über jede Minute froh, die ich spiele“, gibt sich Walz demütig. Auch seine Ziele im Handball formuliert er moderat: „Ich sage nicht, dass ich 1. Liga spielen möchte. Das ist nicht meine Denkweise. Es hört sich vielleicht doof an: Aber ich will mich einfach von Saison zu Saison verbessern“, betont der Inspektor-Anwärter, der dieser Tage sein Examen schreibt: „Vielleicht reicht es dann irgendwann für die 2. Liga. Hoffentlich mit Saarlouis – in zwei, drei Jahren.“

Zunächst aber soll eine Steigerung in der aktuellen Saison her – vor allem nach dem jüngsten Rückschritt in Pfullingen. „Ich denke, wir sind durch die Klatsche aufgewacht“, ist Walz optimistisch, dass gegen Kornwestheim ein Heimsieg gelingt. Denn zwischen der HG Saarlouis und ihren Gegnern sollen keine Welten mehr liegen.

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