2. Handball-Bundesliga Mit dem Heimvorteil zum Ligaverbleib

Saarlouis · Die Handballer der HG Saarlouis fiebern dem Saisonfinale in der 2. Bundesliga entgegen. Das Endspiel gegen Essen ist diesen Samstag.

 So feierten die Saarlouiser jüngst ihren Heimsieg gegen den VfL Bad Schwartau. Auch an diesem Samstag nach dem Abstiegs-Endspiel in der 2. Liga gegen TuSEM Essen wollen sie tanzen.

So feierten die Saarlouiser jüngst ihren Heimsieg gegen den VfL Bad Schwartau. Auch an diesem Samstag nach dem Abstiegs-Endspiel in der 2. Liga gegen TuSEM Essen wollen sie tanzen.

Foto: rup

Am Samstag hat die HG Saarlouis ein echtes Endspiel. Mal wieder. In den vergangenen Jahren musste der Handball-Zweitligist immer bis zum letzten Spieltag gegen den Abstieg kämpfen. Selten hatte er dabei die Zügel selbst in der Hand. Dieses Mal schon, wenn es um 18 Uhr in der Stadtgartenhalle gegen TuSEM Essen geht, der als Tabellen-17. den ersten Abstiegsplatz belegt. Die Ausgangslage ist klar: Verliert die HG (15.) nicht, bleibt sie sicher in der Liga. Selbst mit einer Niederlage kann sie die Klasse halten. Vorausgesetzt, die SG Leutershausen (16.) punktet nicht bei der HSG Nordhorn-Lingen (8.).

„Das sind die Spiele, für die man lebt“, sagt Philipp Kessler, der aufgrund einer Schulterprellung sein letztes Spiel als aktiver Handballer von der Bank aus verfolgen muss: „Wir haben aus den letzten sieben Heimspielen 13:1 Punkte geholt, deshalb sehe ich uns mental im Vorteil. Essen kommt sicher mit einem schlechteren Gefühl hierher.“ Dennoch wird es für die HG kein Spaziergang. Neben Abwehrchef Kessler wird auch Spielmacher Ibai Meoki fehlen – und damit zwei zentrale Figuren. Dazu sind weitere Akteure angeschlagen. Kessler stört dies nicht: „Es wird nicht einfach, aber wir werden ein volles Haus und alle Zuschauer im Rücken haben und noch einmal 60 Minuten lang alles raushauen“, sagt er: „Die Jungs sind gut drauf. Ich bin mir sicher, dass wir gewinnen werden.“

Davon ist auch Torwart Patrick Schulz überzeugt, der mit einer Bänderverletzung zu den Angeschlagenen zählt. „Bei mir ist alles gut. Natürlich ist Druck da. Aber den haben wir ja die ganze Zeit schon“, sagt er und betont wie Teamkollege Kessler die starke Heimbilanz: „Wir können mit einem gewissen Selbstvertrauen ins Spiel gehen und probieren, das Spiel trotz seiner Wichtigkeit so zu nehmen wie die anderen Spiele auch.“ Zu viel zu wollen, wäre seiner Meinung nach kontraproduktiv. „Es wird schwer, keine Frage. Aber für Essen wird es auch schwer. Unser Vorteil ist, dass unsere Kontrahenten gewinnen müssen, um an uns vorbeizuziehen. Wir haben es also selbst in der Hand. In den letzten Jahren waren wir von anderen abhängig“, erinnert Schulz und gibt seinem Trainer Jörg Bohrmann Recht: „Er hat betont, dass wir mit bisher 33 Punkten für unsere Verhältnisse eine sehr gute Saison gespielt haben. Deshalb können wir auch positiv in das letzte Spiel gehen.“ Die deutliche 23:39-Klatsche vor einer Woche gegen den Aufstiegskandidaten TSG Friesenheim sei laut Schulz aus den Köpfen.

Das hat auch Trainer Bohrmann im Laufe der Woche gemerkt: „Die Stimmung ist gut. Die Mannschaft hat in den letzten Tagen super gearbeitet, und wir sind zu Hause gefestigt. Wir wissen, was wir zu tun haben, nämlich über den Kampf ins Spiel kommen, wenn es anders nicht geht.“ Trotzdem stehe sein Team vor einer „kniffligen Aufgabe“.

„Man merkt, dass es diese Woche im Training mehr abging als sonst und dass die Anspannung steigt“, verrät Rückraumspieler Jerome Müller, einer der wichtigsten Torschützen der HG: „Wir arbeiten motiviert und wissen, dass das Spiel wichtig ist. Trotzdem vergessen wir den Spaß nicht und haben eine gewisse Lockerheit dabei.“

Inwieweit sich die Lockerheit am Spieltag hält, ist individuell verschieden. Bei Jerome Müller ist es sogar von Spiel zu Spiel unterschiedlich: „Ich hoffe, dass ich ein leichtes Bauchkribbeln habe. Zu viel ist nicht gut, aber wenn es gar nicht da ist, ist es noch schlechter.“ Der Linkshänder hofft, „dass wir am Samstag einen guten Mix finden aus Kampf und kühlem Kopf. Die Essener werden um ihr Leben kämpfen. Das werden wir auch tun, aber dabei die Vorgaben nicht vergessen und auch spielerisch überzeugen.“

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