3. Handball-Liga Süd Schulz schlägt hinten und vorne zu

SAARLOUIS · Die Handballer der HG Saarlouis beenden im Derby gegen Haßloch ihre Niederlagenserie. Vor allem der Torhüter ist in Stimmung.

 Die Saarlouiser Handballer bejubeln ihren Heimsieg im Derby gegen Haßloch. Vorne links: Torhüter Patrick Schulz, der am Erfolg einen besonderen Anteil hatte.

Die Saarlouiser Handballer bejubeln ihren Heimsieg im Derby gegen Haßloch. Vorne links: Torhüter Patrick Schulz, der am Erfolg einen besonderen Anteil hatte.

Foto: Ruppenthal

„Eine kleine Runde für die Mannschaft muss ich wohl springen lassen“, sagte Patrick Schulz. Im Saar-Pfalz-Derby der 3. Handball-Liga Süd wagte der Torwart der HG Saarlouis am Samstag 35 Sekunden vor Schluss einen spontanen Ausflug. Schulz tauchte plötzlich in halbrechter Position vor dem Tor der TSG Haßloch auf, bekam dort den Ball und vollendete nach seinem Dribbling abgeklärt – es war das letzte Tor zum 29:25 (15:10)-Erfolg der HG, die damit ihre jüngste Negativserie beendete.

„Die Erleichterung ist bei allen sehr groß. Das war enorm wichtig“, sagte Trainer Philipp Kessler, nachdem die HG nach vier Niederlagen in Folge wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt war: „Mit den tollen Fans im Rücken und der überragenden Stimmung in der Halle haben wir es heute verdient geschafft, die Punkte hier zu belassen.“ Auf dem Feld waren es vor allem zwei Saarlouiser, die die 1025 Zuschauer in der Halle in Jubelstimmung versetzten: Neben Torwart Schulz, der 17 Bälle abwehrte und neben dem letzten Tor noch ein weiteres erzielte, war Josip Grbavac der herausragende Akteur. Der Kroate zeigte seine bisher beste Leistung für die HG Saarlouis. „Zehn Tore bei elf Versuchen – besser geht es kaum“, sprach Trainer Kessler dem Rückraumspieler ein Sonderlob aus.

Bereits nach 25 Sekunden schlug Grbavac erstmals zu. Nach einem klasse Dreher von Kapitän Peter Walz zum 3:2 (4. Minute) setzte sich die HG ab. Ivo Kucharik und Grbavac stellten auf 7:3 (12.), in der Endphase von Hälfte eins kam Saarlouis auch außen gut durch, wobei sich speziell Rechtsaußen Philipp Leist hervortat. Nach der Pause stellte Leist mit seinem vierten Treffer auf 17:11 (34.), ehe sich bei der HG der Schlendrian einstellte. Die Gäste kamen Tor um Tor heran, Elvijs Borodovskis beschloss einen Haßlocher 5:0-Lauf zum 16:17 (40.), kurz darauf traf Florian Kern gar zum 21:21 (51.).

„Da haben wir uns auch von den Pfiffen der Schiedsrichter aus dem Konzept bringen lassen“, befand Schulz angesichts mehrerer umstrittener Zeitstrafen. Er selbst trug mit seinen Paraden dazu bei, dass die komplette Wende ausblieb. Bis zum 23:22 blieb Haßloch dran, dann parierte Schulz gegen Tim Freitag, woraufhin Grbavac und Kucharik binnen Sekunden auf 25:22 (56.) erhöhten. Als Schulz dreieinhalb Minuten vor Ende nach einer weiteren Parade den Ball zum 26:22 ins leere Gästetor (Haßloch agierte in Unterzahl ohne Torwart) beförderte, war das Spiel entschieden – gefolgt vom kuriosen Ausflug des Schlussmanns. „Als Torhüter denkt man öfters mal daran, wenn man eine Lücke sieht“, sagte Schulz und strahlte wieder.

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