2. Handball-Bundesliga HG Saarlouis geht im Bergischen Land unter

Wuppertal · Chancenloser Handball-Zweitligist verliert beim Bundesliga-Absteiger mit 19:33. Am Samstag kommt der nächste Kracher.

 Mit der Leistung des Franzosen Arthur Muller (in Gelb) war HGS-Trainer Jörg Bohrmann überhaupt nicht zufrieden.

Mit der Leistung des Franzosen Arthur Muller (in Gelb) war HGS-Trainer Jörg Bohrmann überhaupt nicht zufrieden.

Foto: Mathias M. Lehmann

Als Team, das um den Klassenverbleib spielt, auswärts beim Titelfavoriten anzutreten, macht selten Spaß. Das musste Handball-Zweitligist HG Saarlouis gestern Nachmittag feststellen. Die Saarländer unterlagen dem Erstliga-Absteiger Bergischer HC vor 1906 Zuschauern in der Wuppertaler Unihalle mit 19:33 (10:18).

HG-Trainer Jörg Bohrmann musste dabei ohne die drei Stammkräfte Julius Lindskog Andersson (Wadenverletzung), Peter Walz (beruflich verhindert) und Abwehrchef Marcel Engels (Infekt) auskommen. Auch einige Ergänzungsspieler waren krankheitsbedingt nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. „Diese Ausfälle kann man nicht kompensieren, wenn man bei einer Mannschaft mit Erstliga-Niveau spielt. Die Jungs haben sich aufgerieben, gekämpft und alles versucht, den Rückstand nicht noch größer werden zu lassen. Aber dafür hat im Angriff einfach die Durchschlagskraft gefehlt“, erklärte Bohrmann, der zugab: „Auch in voller Besetzung hätten wir es hier sehr schwer gehabt.“

Spielmacher und Andersson-Ersatz Falk Kolodziej, der mit sechs Treffern bester Schütze seines Teams war, und Rückraumspieler Tom Paetow attestierte Bohrmann eine ordentliche Partie und merkte an: „Falk war mit 23 Jahren phasenweise unser ältester Spieler auf dem Feld.“ Mit der Torhüter-Leistung und dem Franzosen Arthur Muller im linken Rückraum war der HG-Trainer hingegen gar nicht zufrieden: „Er hat eine zu schwache Leistung gebracht und zu viele einfache Fehler produziert. Wir hätten einige Angriffe länger ausspielen müssen, statt zu schnell abzuschließen.“

Der BHC, der den Gang in die Zweitklassigkeit letzte Saison nur wegen der um 19 Treffer schlechteren Tordifferenz antreten musste, gab von Anfang an das Tempo vor. Allerdings: „Wir sind eigentlich gar nicht schlecht in die Partie gekommen, haben dann aber ein, zwei Bälle leichtfertig weggeworfen und schnelle Gegentore bekommen“, analysierte Bohrmann.

Bis zur zwölften Minute hielten die Gäste dagegen und das Ergebnis in Reichweite (5:7). In der Folge lief der Motor beim Favoriten so rund, dass er sich schnell und deutlich absetzte: Sieben Minuten später stand es schon 12:5 für die Gastgeber, die ihren Vorsprung bis zur Pause auf 18:10 ausbauten. Weder die Torhüter bekamen Zugriff auf die Bälle des Gegners, noch die Abwehr, die mit Michael Schulz nur einen echten Mittelblock-Spieler zur Verfügung hatte. „Dadurch haben uns einfach auch die Variationsmöglichkeiten in der Deckung gefehlt“, befand Bohrmann. Bis auf die Seite, auf der mehr Tore fielen, änderte sich nach der Halbzeit nicht viel. Der BHC marschierte weiter und schraubte das Ergebnis bis zum 33:19-Endstand kontinuierlich in die Höhe.

Am Samstag (19.30 Uhr) kommt mit dem Tabellenzweiten VfL Lübeck-Schwartau der nächste Kracher auf die HG zu. Die Mannschaft aus dem hohen Norden reist ungeschlagen ins Saarland. Umso wichtiger wäre eine schnelle Genesung von Julius Lindskog Andersson und Marcel Engels. „Es geht ihm im Moment wirklich nicht gut. Er muss Antibiotika nehmen, und wir müssen einfach abwarten, wie es sich entwickelt“, sagt Bohrmann über Engels. Letzteres gilt auch für die Wadenverhärtung von Andersson.

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