HG Saarlouis besiegt mit einer Energieleistung den TV Bittenfeld

Saarlouis · Da war Feuer im Spiel: Drei Rote Karten, sechs Gelbe und 13 Zeitstrafen – der 34:32 (18:16)-Heimsieg des Handball-Zweitligisten HG Saarlouis gegen den TV Bittenfeld war hart erkämpft – aber beileibe nicht unverdient.

 Saarlouiser Siegerjubel (von links): Dirk Holzner, Otto Fetser, Ingars Dude, Lukasz Czertoicz und Bartosz Janiszewski feiern. Foto: Ruppenthal

Saarlouiser Siegerjubel (von links): Dirk Holzner, Otto Fetser, Ingars Dude, Lukasz Czertoicz und Bartosz Janiszewski feiern. Foto: Ruppenthal

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Während sich die Laune des Wettergottes, der am Samstagabend rund um die Saarlouiser Stadtgartenhalle wirkte, im Wechsel von Regen und strahlendem Sonnenschein ausdrückte, war die Stimmungslage in der Halle konstant hitzig. Das Duell zwischen den Handball-Zweitligisten HG Saarlouis (12. Platz) und TV Bittenfeld (6.) entschieden die Gastgeber mit 34:32 (18:16) für sich.

Drei Rote Karten, sechs Gelbe und insgesamt 13 Zeitstrafen füllten die Notizblöcke der Schiedsrichter Harald Schembs und Markus Weyell. Neben dem Saarlouiser Abwehrchef Lukasz Czertowicz (38. Minute) und dem Bittenfelder Lars Friedrich (58.), die beide drei Zeitstrafen kassierten, wurde in der 59. Minute auch der beste Spieler der Partie, TV-Spielmacher Michael Schweikardt (13 Tore), zum vorzeitigen Duschen geschickt. Er hatte HG-Rückraumspieler Tim Suton mit einem groben Foul niedergestreckt.

Am Boden lag die HG allerdings nur in dieser Szene. Die Gastgeber gingen in der von starken Angriffs- und durchlässigen Abwehrreihen geprägten ersten Halbzeit immer wieder in Führung und erspielten sich zur Pause einen Zwei-Tore-Vorsprung (18:16). "Wir waren von Anfang an gut im Spiel und haben uns im Angriff immer gute Chancen herausgearbeitet", attestierte HG-Spielmacher Merten Krings, der den angeschlagenen Kapitän Danijel Grgic wieder gut vertrat und fünf Tore beisteuerte. Besser waren bei Saarlouis nur Linksaußen Dirk Holzner (elf Treffer) und Tim Suton (neun), die über ihre linke Seite mehr als die Hälfte der HG-Treffer erzielten.

Der TV Bittenfeld kam meist über die Mitte zu seinen Toren. Immer wieder schafften es die Gäste, Michael Schweikardt freizuspielen, so dass der sich in Eins-gegen-Eins-Situationen durchsetzen konnte. "Das haben die schon sehr clever gemacht, aber im Endeffekt konnten wir zwei Tore mehr verteidigen, als sie", meinte Krings. Woher seine Mannschaft nach gerade einmal 48 Stunden Regenerationszeit seit dem Spiel bei Eintracht Hildesheim (28:33) die Kraft nahm, dieses Kampfspiel für sich zu entscheiden, wusste selbst Trainer Goran Suton nicht: "Das ist eine gute Frage. Zum großen Teil findet das in den Köpfen statt, aber wir trainieren auch gut und haben nicht nur die Moral, sondern auch genügend Kraft."

Zu der Energieleistung vor 1300 Zuschauern gesellte sich die individuelle Stärke der Saarlouiser, die nach der Meinung von TV-Trainer Jürgen Schweikardt "auf dem gleichen Niveau wie wir" angesiedelt sind. Und das nicht nur wegen der Treffsicherheit von Holzner, Suton und Krings, sondern auch wegen teils genialer Anspiele von Grgic, der in der entscheidenden Phase rein kam und routiniert Regie führte.

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