Handball-Oberliga HF Illtal besiegen Völklinger Rumpftruppe deutlich mit 33:22

Eppelborn/Völklingen · Im Handball-Sport gibt es Derbys, in der die Rivalen um jeden Millimeter kämpfen, sich ein Spiel im 60-minütigen Verlauf immer weiter zuspitzt, um dann in einem spannungsgeladenen Finale nur Sekunden vor Ablaufen der Uhr ihre Klimax zu finden.

Eine Mannschaft triumphiert, die andere liegt am Boden. Und dann gibt es Derbys, die schon durch die Umstände quasi vorentschieden sind, bevor sich die Mannschaften überhaupt auf dem Spielfeld gegenüberstehen. Leider. „Nach der Roten Karte für Alexander Saunus war das Spiel eigentlich durch“, urteilte HF Illtal-Spielmacher David Pfiffer. Spätestens. Der rechte Rückraumspieler der Gäste der HSG Völklingen flog vor über 400 Zuschauern in der Eppelborner Hellberghalle nach 27 Minuten vom Feld. Er räumte Illtals Yannik Jungblut, als dieser von Linksaußen zum Torwurf einsprang, ab. Seine Disqualifikation war nur der letzte Nagel im Sarg der Völklinger.

Hendrik Balthasar (Schulterverletzung) und sein Bruder Nicholas (Fuß), die normalerweise im Völklinger Abwehr-Mittelblock mauern, standen erst gar nicht im Kader. Rückraumspieler Norbert Petö, im Vorjahr noch bei den Illtalern unterwegs, schied nach zehn Minuten mit verletzter Wade aus. „Vier Spieler der ersten Sechs konnten dann schon gar nicht mehr spielen“, schnaufte HSG-Regisseur Thomas Jung. Sogar Co-Trainer Alexander Hewener musste aufgrund der vielen Ausfälle wieder das Trikot überstreifen. „Im Nachhinein hat halt gar nichts gepasst. Bei uns hat die Abwehr nicht gestanden, sodass unsere Torhüter auch nicht die Chance hatten, an den Ball zu kommen. Dann ist Illtal weggezogen“, resümiert Jung, der sagt: „Das hätte ein ganz anderes Spiel werden können. Aber jetzt hoffe ich erstmal, dass das bei den Verletzten nichts Schlimmes ist.“

Tatsächlich legte Illtal den Grundstein für den Heim-Erfolg schon früh. Nach dem 3:3 setzten sich die Gastgeber Stück für Stück ab. Beim Platzverweis für den Völklinger Kapitän stand es 14:9. Den 17:9-Pausenstand baute Illtal bis zum Schluss auf 33:23 aus. Ihr bester Torschütze war Philipp Kockler (Rückraum links, sechs Tore). Bei Völklingen trafen Gilles Ehrmann, Marius Merziger und Niklas Hoff jeweils fünffach. „Wir haben die erste Halbzeit konzentriert gespielt, mit sehr wenig Fehlern und viel Tempo. Und dann konnten wir ohne Qualitätsverlust durchwechseln. Völklingen haben einfach die Alternativen gefehlt“, fasste Pfiffer den mühelosen, siebten Saisonsieg zusammen, mit dem die Handballfreunde ihren vierten Tabellenplatz festigen konnten. Für die HSG Völklingen, die mit zehn Punkten den zehnten Platz belegt, nimmt die personelle Lage unterdessen bedrohliche Züge an.

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