Heynckes: "Für mich ist es ein ganz normales Spiel"

Leverkusen. Bayern München in Aufruhr, Bayer Leverkusen wieder im Titelrennen - und Jupp Heynckes (Foto: dpa) mittendrin: Vor dem Gastspiel bei seinem künftigen Arbeitgeber lässt sich der Bayer-Trainer nicht aus der Ruhe bringen

Leverkusen. Bayern München in Aufruhr, Bayer Leverkusen wieder im Titelrennen - und Jupp Heynckes (Foto: dpa) mittendrin: Vor dem Gastspiel bei seinem künftigen Arbeitgeber lässt sich der Bayer-Trainer nicht aus der Ruhe bringen. "Das öffentliche Interesse wird sehr groß sein, an mir dabei vielleicht noch etwas größer, weil ich zu den Bayern wechsele", sagte Heynckes vor dem Topspiel der Fußball-Bundesliga an diesem Sonntag (17.30 Uhr). Er versicherte jedoch: "Für mich ist es ein normales Spiel - wobei ein Spiel in München wohl für jeden eine besondere Faszination hat."Dass er in München nach dem Ende seines Zwei-Jahres-Engagements in den Trainer-Ruhestand geht, ist für ihn keine beschlossene Sache, obwohl er am 9. Mai 66 Jahre alt wird. "Mit 66 Jahren fängt das Leben ja erst an, heißt es. Ich weiß nicht, was mit 70 ist", sagte Heynckes: "Sir Alex Ferguson als Trainer von Manchester United ist 69 Jahre alt und Otto Rehhagel hat mit 71 noch die griechische Nationalmannschaft trainiert. Ich werde nie nie sagen. Auch wenn ich mir so etwas nicht vorstellen kann."

Mit einem Sieg könnte der Tabellenzweite Leverkusen den Tabellenvierten München und damit auch Heynckes schon fast zu einer Saison in der Europa League verurteilen. Zugleich würde Bayer seinen Champions-League-Start so gut wie perfekt machen und noch mehr Druck auf Tabellenführer Borussia Dortmund ausüben. Doch vom Titel will Heynckes nicht sprechen: "Warum sollte ich von unserer Linie abweichen und auf andere Dinge achten als auf uns selbst?"

Kurz angebunden ist Heynckes, wenn es um die Gründe für seinen Weggang geht: "Das war eine Entscheidung, die mit der Zeit gereift ist." Ob der Wechsel etwas mit Nationalspieler Michael Ballack, mit dem er nicht das beste Verhältnis pflegen soll, zu tun hat? Spröde sagt er dazu: "Meine Lebensplanung hat nichts mit anderen Personen zu tun." An seine Aussage, dass Leverkusen sein "letztes Abenteuer" sein sollte, fühlt er sich dabei nicht gebunden. "Was hat Konrad Adenauer gesagt? Was schert mich mein Gequatsche von gestern", sagte Heynckes, gab aber zu: "Es war nicht vorgesehen, dass ich solch eine große Herausforderung annehme." Dass die Freundschaft zu Bayern-Präsident Uli Hoeneß dabei eine Rolle gespielt hat, verneint er: "Überhaupt nicht. Freundschaft und Sympathie, das hat mit der Entscheidung nichts zu tun." dpa

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