Hewitt düpiert den Rasenkönig

Halle. "Rasenkönig" Roger Federer bleibt der sechste Titelgewinn beim 750 000-Euro-Tennisturnier im westfälischen Halle vorerst verwehrt. Der topgesetzte Schweizer musste gestern gegen den Australier Lleyton Hewitt überraschend eine 6:3, 6:7 (4:7), 4:6-Niederlage hinnehmen - die erste Pleite des 28-Jährigen beim "deutschen Wimbledon" nach 29 Einzelsiegen hintereinander

 Roger Federer, links, blieb nach dem Finale in Halle nichts anderes übrig, als seinem Gegner Lleyton Hewitt zum Sieg zu gratulieren. Hewitt gewann 3:6, 7:6 und 6:4. Foto: dpa

Roger Federer, links, blieb nach dem Finale in Halle nichts anderes übrig, als seinem Gegner Lleyton Hewitt zum Sieg zu gratulieren. Hewitt gewann 3:6, 7:6 und 6:4. Foto: dpa

Halle. "Rasenkönig" Roger Federer bleibt der sechste Titelgewinn beim 750 000-Euro-Tennisturnier im westfälischen Halle vorerst verwehrt. Der topgesetzte Schweizer musste gestern gegen den Australier Lleyton Hewitt überraschend eine 6:3, 6:7 (4:7), 4:6-Niederlage hinnehmen - die erste Pleite des 28-Jährigen beim "deutschen Wimbledon" nach 29 Einzelsiegen hintereinander. Der ein Jahr ältere Hewitt nimmt 113 000 Euro mit.

Im Duell zweier ehemaliger Weltranglisten-Führender blieb Federer der sechste Triumph nach 2003, 2004, 2005, 2006 und 2008 versagt. Hewitt, der als aktuelle Nummer 32 des Rankings geführt wird, verhinderte in Federers 13. Rasen-Finale zudem den zwölften Turniersieg des Superstars auf dessen Lieblingsbelag.

17:7 stand es zuvor in der persönlichen Bilanz zwischen den beiden Rasenspezialisten Federer und Hewitt, der im ersten Satz seinen Aufschlag zum 2:4 abgeben musste. Damit war die Entscheidung praktisch schon gefallen, obwohl sich zu tollen Schlägen des Schweizers zwischendurch auch eine Portion Leichtsinn gesellte. Nach 37 Minuten verwandelte er vor rund 11 000 Zuschauern im nicht restlos gefüllten Gerry-Weber-Stadion seinen zweiten Satzball zum 6:3.

In Durchgang zwei durchbrach der Australier Federers Aufschlag zur eigenen 2:0-Führung, doch Hewitt musste sofort das Rebreak hinnehmen. Beim Stand von 4:4 wehrte er drei Breakbälle ab, zog auf 5:4 davon und nutzte die plötzlich auftretenden Schwächen des Schweizers, der den Tiebreak mit 4:7 verlor und im Entscheidungssatz sofort ein Break zum 0:1 kassierte. Diesen Vorteil verwertete Hewitt nach 2:21 Stunden zum 28. Titelgewinn seiner Laufbahn.

Federer war ohne Satzverlust in das Endspiel marschiert. Die Nummer zwei der Welt hinter dem Spanier Rafael Nadal hatte sich im Halbfinale mächtig zu strecken, um den Widerstand von Philipp Petzschner zu brechen: Der Bayreuther unterlag dem haushohen Favoriten nur mit 6:7 (3:7), 4:6.

Für Hewitt war die Vorschlussrunde ein noch schwierigeres Unterfangen gewesen. Benjamin Becker aus Orscholz hatte dem Wimbledonsieger von 2002 beim 6:7 (4:7), 7:6 (7:3), 6:2 alles abverlangt. Becker konnte lange darauf hoffen, erstmals in seiner Karriere das Finale von Halle zu erreichen. Der 28-Jährige beeindruckte mit einem präzisen Spiel von der Grundlinie. Außerdem gelangen ihm 20 Asse. "Ich bin stolz, dass ich überhaupt das Halbfinale erreicht habe", zeigte sich Becker aber mit dem Turnier in Halle zufrieden. Ab heute schlägt er im niederländischen s'Hertogenbosch auf, wo er 2009 seinen ersten Titelgewinn auf der ATP-Tour feierte. dpa

 Benjamin Becker zeigte gegen Lleyton Hewitt eine ansprechende Leistung. Foto: dpa

Benjamin Becker zeigte gegen Lleyton Hewitt eine ansprechende Leistung. Foto: dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort