Bundesliga-Debüt von Hendrik Weydandt Von Kreisliga- zu Erstliga-Torjäger

Bremen · Das traumhafte Bundesliga-Debüt des neuen Hannoveraners Hendrik Weydandt.

Den passenden Titel für das Fußball-Märchen um Hendrik Weydandt fand sein Trainer. „Vom Kreisligaspieler zum Torschützen in der Bundesliga“, umschrieb Hannovers André Breitenreiter den Werdegang des bis vor Kurzem noch unbekannten Stürmers. Mit seiner ersten Ballberührung in der Bundesliga erzielte der 23-Jährige nur 75 Sekunden nach seiner Einwechslung seinen ersten Treffer in der Bel­etage. „Eine Wahnsinns-Geschichte“, staunte Breitenreiter nach dem verdienten 1:1 am Samstag bei Werder Bremen.

Drei Schüsse, drei Tore – die Quote von Weydandt bei den Profis ist beeindruckend. Schon beim 6:0-Sieg im DFB-Pokal beim Drittligisten Karlsruher SC hatte der Angreifer nach seiner Einwechslung innerhalb von acht Minuten doppelt getroffen. „Solche Geschichten schreibt nur der Fußball“, sagte Hannovers Kapitän Waldemar Anton. „Er hat jetzt die Latte natürlich ganz schön hochgelegt“, witzelte Torhüter Michael Esser: „Ich bin gespannt, was jetzt noch kommt.“

Das vorläufige Happy End für Weydandt wird es in dieser Woche geben. Manager Horst Heldt bestätigte, dass der Neuling noch vor dem ersten Saison-Heimspiel am Freitag gegen Borussia Dortmund einen Profivertrag erhalten wird. Weydandt besitzt keinen Berater, sondern lässt seinen Vater Heinrich, einen Wirtschaftsprüfer, die vertraglichen Dinge regeln. „Der Junge ist unbeschwert und einfach klasse“, sagte Clubchef Martin Kind.

Sagen wollte Weydandt nach seinem erneuten Streich im Weserstadion nichts. Alle Interview-Anfragen lehnte er nach dem Spiel ab. „Das ist auch gut so“, befand Breitenreiter: „Er will sich auf Fußball konzentrieren und sich nicht ablenken lassen. Die Tore sprechen ohnehin für sich.“

Für die heutige Zeit ist die Karriere von BWL-Student Weydandt fast schon ein Wunder. Vor vier Jahren kickte er noch in den Niederungen des Fußballs. Bis 2014 spielte er beim TSV Groß Munzel in der Kreisliga Region Hannover. Über den Regionalligisten Germania Egestorf/Langreder landete Weydandt in diesem Sommer in der U23 von Hannover 96. „Er ist einer dieser Fälle, die eigentlich durch das Raster fallen, dann aber doch auftauchen“, erklärte Manager Heldt.

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