Fußball-Hallenmasters „Für uns ist heute schon Weihnachten“

Verbandsligist Hellas Bildstock gewinnt auch das eigene Qualifikations-Turnier. Der FV Eppelborn siegt in Wiesbach, der SV Mettlach zeigt in Brotdorf seine Klasse und auch der SV Bliesmengen gewinnt sein eigenes Turnier.

 Beim Masters-Qualifikationsturnier der FC Hertha Wiesbach erlebten die vielen Zuschauer jede Menge spannende Spiele auf hohem Niveau. Unser Bild zeigt eine Szene aus der Begegnung des späteren Tunriersiegers Eppelborn (weiß) gegen Wustweiler.

Beim Masters-Qualifikationsturnier der FC Hertha Wiesbach erlebten die vielen Zuschauer jede Menge spannende Spiele auf hohem Niveau. Unser Bild zeigt eine Szene aus der Begegnung des späteren Tunriersiegers Eppelborn (weiß) gegen Wustweiler.

Foto: Engel

Turnier des SV Hellas Bildstock: Beim Sparkassen-Christmas-Cup des SV Hellas Bildstock (62 Wertungspunkte) traf im Endspiel Verbandsligist Bildstock auf den Lokalrivalen Spvgg. Quierschied (Saarlandliga). In einem bis zum Schluss spannenden Spiel setzte sich die Hellas in der Friedrichsthaler Helenenhalle mit 3:2 durch. Danach war der Jubel riesengroß. „Mit jetzt fast 70 Masters-Punkten ist für uns heute schon Weihnachten“, erklärte Bildstocks Trainer Michael Alff strahlend. „Ich denke, der absolute Wille war ausschlaggebend, dass wir gewonnen haben.“ Mit 69,5 Wertungspunkten steht sein Team nach dem zweiten Turniersieg binnen sieben Tagen an der Spitze der Masters-Qualifikationstabelle.

Im Endspiel brachte Julian Kriesch die Hellas drei Minuten vor Schluss mit einem Zehn-Meter-Strafstoß mit 1:0 in Führung. Dann ging es Schlag auf Schlag: Abdullah Demirel erhöhte mit einem Schuss in den Winkel auf 2:0. Marc Maurer verkürzte für die Sportvereinigung auf 1:2. Als Quierschied den Torwart durch einen zusätzlichen Feldspieler ersetzte, traf Marco Caligiuri zum 3:1 für Bildstock ins leere Tor. Die Entscheidung war dies noch nicht: Maurer verkürzte 28 Sekunden vor Schluss auf 2:3 für den Saarlandligisten. Nachdem Quierschied der Ausgleich nicht mehr gelang, gab es lange Gesichter. „Der Frust ist riesengroß, weil wir im Endspiel die bessere Mannschaft waren“, meinte Quierschieds Mittelfeldspieler Sascha Schaum. „In Sachen Masters machen wir uns aber keinen Stress. Wenn es passt, dann passt es. Wenn nicht, dann halt nicht.“

Vor dem Endspiel hatten die Zuschauer im Spiel um Platz drei eine „Jan Issa-Show“ gesehen. Der Offensivspieler erzielte beim 6:2-Erfolg seiner SF Köllerbach (Saarlandliga) gegen den FSV Jägersburg II (Verbandsliga) fünf Tore in Folge für seine Mannschaft. Mit insgesamt 22 Treffern sicherte sich Issa mit weitem Abstand den Titel des Torschützenkönigs. Das Halbfinal-Aus der Köllerbacher gegen Quierschied (3:5 nach Verlängerung gegen Quierschied) hatte aber auch er nicht verhindern können. „Wir hätten das Turnier gerne gewonnen und sind enttäuscht. Aber auch für Rang drei bekommen wir ein paar Punkte, um unser Ziel, uns fürs Masters zu qualifizieren, zu erreichen“, meinte Köllerbachs Trainer Dogan Coskun bei der Siegerehrung. Zum Turnier der Hellas kamen 700 Zuschauer.

Turnier des FC Hertha Wiesbach: Fußball-Saarlandligist FV Eppelborn ist auf dem besten Weg, sich erstmals seit 2014 für das Masters zu qualifizieren. Die Rot-Weißen siegten am Sonntag beim levo Bank Cup des FC Hertha Wiesbach (65 Wertungspunkte). Mit 68 Zählern steht der FV auf Rang zwei der Qualifikationstabelle. „Nachdem wir letzte Woche beim Turnier des SV Hasborn das Endspiel knapp verloren haben (1:2 gegen Wiesbach, Anm. d. Red.), ist die Freude, dieses Turnier mit so vielen Wertungspunkten gewonnen zu haben, umso größer“, erklärte Eppelborns Defensivakteur Bono Marjanovic. „Wir haben zwar noch nichts erreicht, aber die Ausgangslage ist jetzt ganz komfortabel. Zumal wir noch fünf Turniere spielen“, erklärte Teamkollege Maurice Schwenk. Im Finale setzte sich Eppelborn beim erstmals mit Rundum-Bande ausgetragenen Cup in der Sporthalle am Gymnasium Illingen mit 5:4 gegen Ligakonkurrent Borussia Neunkirchen durch. Dabei hatte es zunächst nicht so ausgesehen, als sollte die Partie eng werden. Nach Treffern von André Dalphin, Murat Adigüzel und Sebastian Kleer führte der FV schnell mit 3:0. Jan-Luca Rebmann verkürzte für die Borussen auf 1:3, dann traf Adigüzel zum 4:1 für Eppelborn. Tim Cullmann und Rebmann brachten die Borussen auf 3:4 heran. Kleer sorgte für das 5:3, ehe Tim Klein Klein zum 4:5-Endstand traf. Trotz der Finalniederlage fiel Neunkirchens Bilanz positiv aus. „Wir spielen in der Halle im Gegensatz zu anderen Teams, die unbedingt zum Masters wollen, eher zum Spaß. Von daher ist Platz zwei in Ordnung“, urteilte Borussen-Torwart Philippe Persch. Der Schlussmann hatte zuvor im Halbfinale für lange Gesichter bei Gastgeber Wiesbach (Oberliga) gesorgt. Dank Paraden von Persch schaltete Neunkirchen dort die Hertha mit 6:5 nach Siebenmeterschießen aus. Persch parierte zunächst in der Verlängerung zwei Zehn-Meter-Strafstöße und dann einen Siebenmeter von Marcel Jung.

Auch der Gewinn des kleinen Finals (5:1 gegen Verbandsligist SV Habach) hellte die Stimmung von Wiesbachs Trainer Michael Petry nur wenig auf. „Wir sind alle enttäuscht. Jetzt müssen wir bei vier noch verbleibenden Turnieren optimal punkten, sonst wird es eng mit der Masters-Qualifikation“, urteilte Petry. Zum Turnier kamen 600 Zuschauer.

Turnier des SV Bliesmengen-Bolchen: Luca Bauer sorgte am Sonntag in der St. Ingberter Wallerfeldhalle für Freudentaumel beim SV Bliesmengen-Bolchen. Der Mittelfeldspieler des Verbandsligisten verhalf seiner Mannschaft eine Minute und zehn Sekunden vor Schluss der Verlängerung zum Sieg beim ersten Il Ritrivo Cup des SV (43 Wertungspunkte). Bauer traf im Endspiel gegen den amtierenden Masters-Sieger SV Auersmacher (Saarlandliga) mit einem Schuss gegen die Laufrichtung des Torwarts zum 4:3-Endstand. „Die Premiere unseres Turniers war ein voller Erfolg. Das wir dann auch noch gewonnen haben, war das I-Tüpfelchen“, jubelte Bliesmengen-Bolchens Abteilungsleiter Stefan Ruppert.

Vor dem 4:3 hatten sich beide Teams auf Augenhöhe duelliert. Drei Mal war Bliesmengen-Bolchen in Führung gegangen, drei Mal glich Auersmacher aus. Maximilian Escher erzielte das 1:0 für die Gastgeber, Marius Bauer traf zum 2:1 und Sascha Bickelmann zum zwischenzeitlichen 3:2. Für den Saarlandligisten waren Sascha Schumacher, Jonas Philipp und Philipp Wunn erfolgreich gewesen. „Für die Zuschauer war dieses Finale Weltklasse, weil es bis zum Schluss hin und her ging“, fand Auersmachers Trainer Jan Berger. „Wir hätten natürlich gerne gewonnen, können aber auch mit Platz zwei gut leben.“

Vor dem Endspiel hatte sich der Tabellenführer der Verbandsliga Süd/West, der FC Rastpfuhl, Rang drei gesichert. Der Club aus dem Saarbrücker Stadtteil gewann das „kleine Finale“ gegen die überraschend bis in die Vorschlussrunde vorgedrungene zweite Mannschaft der Gastgeber klar mit 6:0. Bliesmengen-Bolchen II hatte zuvor im Viertelfinale mit einem 7:6-Erfolg nach Siebenmeterschießen gegen Saarlandligist SV Saar 05 für eine Sensation gesorgt. Im Halbfinale unterlag der Bezirksligist dann aber der eigenen „Ersten“ klar mit 1:7.

Im zweiten Spiel der Vorschlussrunde hatte sich zuvor Auersmacher mit 2:0 gegen Rastpfuhl durchgesetzt. Die Premiere des SV-Turniers sahen 480 Zuschauer. Wegen der Absage der SG Bliesgau wenige Tage vor Turnierbeginn reduzierte sich die Anzahl der vergebenen Wertungspunkte von 45 auf 43.

Turnier des FC Brotdorf: Qualifiziert sich Fußball-Saarlandligist SV Mettlach nach vierjähriger Abstinenz wieder für das Masters? Nach dem Sieg am Sonntag beim Karlsberg-Seffersbach-Cup des FC Brotdorf (46 Wertungspunkte) haben die Blau-Weißen zumindest richtig gute Karten, dieses Ziel zu erreichen. Mit 46 Punkten steht der SV nach dem zweiten Sieg bei der zweiten Turnierteilnahme auf Rang vier der Masters-Tabelle. Exakt eine Woche vor dem Triumph in Brotdorf hatte der SV schon den Cup der SG Körprich-Bilsdorf gewonnen. Bei fünf weiteren Turnieren hat das Team von Trainer Holger Klein noch das Ziel weitere Zähler zu sammeln. „Wir wollen das so professionell wie möglich angehen, um es zum Masters zu schaffen“, kündigte der Übungsleiter nach dem Erfolg in Brotdorf an.

 Der siegreiche SV Hellas 05 Bildstock feiert den Erfolg beim eigenen Turnier.

Der siegreiche SV Hellas 05 Bildstock feiert den Erfolg beim eigenen Turnier.

Foto: Peter Franz
 Der SV Mettlach feiert seinen Turniersieg in Brotdorf.

Der SV Mettlach feiert seinen Turniersieg in Brotdorf.

Foto: Britz Heiko/Heiko Britz Merzig, Heiko Britz

In der dortigen Seffersbachhalle hatte sein Team einen deutlichen Endspiel-Sieg über Verbandsligist SV Wahlen-Niederlosheim gefeiert. Dank eines „Dreierpacks“ von Felix Klemmer und zwei Toren von André Paulus setzte sich der Favorit und Titelverteidiger mit 5:1 durch. „Das war eine klare Sache“, freute sich Klein. Rang drei beim Cup des FC ging überraschend an Bezirksligist FSV Hilbringen, der sich im „kleinen Finale“ mit 3:2 gegen Landesligist FC Besseringen durchsetzte. Zuvor hatte Hilbringen sein Halbfinale gegen Mettlach mit 1:4 verloren. Besseringen war in der Runde der letzten Vier mit 3:5 an Wahlen Niederlosheim gescheitert.

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