Heldt fordert heldenhaften Sieg

München. Bayern München auf Rekord-Jagd, Schalke 04 auf Talfahrt: Wohl noch nie in den vergangenen Jahren war die Distanz zwischen den beiden Topklubs so groß wie im Moment. Während der deutsche Rekordmeister an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga einsam seine Kreise zieht und auf dem Weg zum 23

München. Bayern München auf Rekord-Jagd, Schalke 04 auf Talfahrt: Wohl noch nie in den vergangenen Jahren war die Distanz zwischen den beiden Topklubs so groß wie im Moment. Während der deutsche Rekordmeister an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga einsam seine Kreise zieht und auf dem Weg zum 23. Titel nicht aufzuhalten scheint, ist die Lage bei Schalke unverändert kritisch und die Stimmung am Tiefpunkt. Dass ausgerechnet am Samstag (18.30 Uhr) beim FC Bayern die Wende gelingen könnte, glaubt derzeit keiner so recht - zumal die Königsblauen in München quasi ohne Sturm antreten. Torjäger Klaas-Jan Huntelaar fehlt wegen einer Augenverletzung, Ersatz Ciprian Marica nach einer Meniskus-OP. So sollen es die eigentlich schon aussortierten Teemu Pukki und Edu richten. Gefährdet ist nach Aussage von Trainer Jens Keller zudem der Einsatz von Julian Draxler (Erkältung). Keine guten Voraussetzungen, um für eine Überraschung zu sorgen.Nur ein Sieg aus den vergangenen neun Spielen unterstreicht die ernüchternde Bilanz, weshalb Torwart Timo Hildebrand schon einmal an seine Kollegen appellierte, sich doch bitte wieder auf ihren Beruf zu konzentrieren. Bei den Bayern erwarte aber angesichts der prekären Lage "keiner einen Sieg von uns, wir können eigentlich unbeschwert aufspielen", sagte Hildbrand (33). Dem widersprach Manager Horst Heldt: "Ich kann die Einstellung nicht teilen, dass wir dort ohnehin keine Chance haben. Wir sind in der Lage, alles zum Positiven zu drehen." Doch vorsichtshalber stärkte Heldt seinem in die Kritik geratenen Trainer einmal mehr den Rücken. "Wir werden mit Jens auf jeden Fall bis zum Saisonende arbeiten. Das haben wir uns bis dahin fest vorgenommen, das auch öffentlich so ganz klar erklärt, und an dieser Situation wird sich auch nichts ändern", sagte Held.

Auch Bayerns Torhüter Manuel Neuer, vor seinem Wechsel an die Isar mehr als 20 Jahre lang Schalker, lässt die aktuelle Krise der Königsblauen nicht kalt. "Ich bin immer noch Freund des Vereins. Ich weiß, was im Verein passiert, bin bestens informiert. Es ist schade, dass Schalke diese aktuelle Negativserie hat", sagte der Bayern-Keeper. Zu Ende gehen solle die Schalker Misserfolgsserie aber nicht ausgerechnet in dem für ihn nach wie vor "besonderen Spiel". "Wir wollen mindestens den Abstand beibehalten auf die Verfolger. Wir können uns keinen Ausrutscher erlauben", sagte Neuer.

Sein Trainer Jupp Heynckes warnt dementsprechend auch vor Leichtsinn. Er habe Schalke auch gegen Fürth "nicht so schlecht gesehen", sagte der 67-Jährige. Zwar sei der Gegner "verunsichert", werde aber "extrem motiviert" auftreten, "um eine Überraschung zu schaffen". Auch gegen die Königsblauen wird der Bayern-Trainer nach drei Zu-Null-Siegen zum Rückrundenstart an seiner Startformation nichts ändern, zumal Bastian Schweinsteiger trotz seiner Knöchelprobleme, wegen der er auch das Länderspiel in Frankreich (2:1) abgesagt hatte, wohl zur Verfügung steht. Dies bedeutet für die Stars Arjen Robben, Mario Gomez, Jerome Boateng oder Claudio Pizzarro wieder nur einen Platz auf der Ersatzbank. Robben sprach deshalb von einer "unbefriedigenden Situation". Er hoffe nun, dass ihm Heynckes "genauso vertraut" wie der niederländische Bondscoach Louis van Gaal, der den 28-Jährigen beim 1:1 gegen Italien 45 Minuten einsetzte. "Wir sind in der Lage, alles zum Positiven zu drehen."

Schalke-Manager Horst Heldt

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