Heimspiel für Yannick Bach

Altstadt. Mehr Unterschied geht nicht im Saar-Fußball: Sieben Spielklassen liegen zwischen Drittligist 1. FC Saarbrücken und A-Ligist SV Altstadt. Während der Favorit bei seinem Liga-Auftritt am Samstag gegen RW Erfurt (0:2) enttäuschte, ballerte sich Altstadt am Sonntag beim 7:0 gegen den SV Reiskirchen II eine ganz breite Brust an

Altstadt. Mehr Unterschied geht nicht im Saar-Fußball: Sieben Spielklassen liegen zwischen Drittligist 1. FC Saarbrücken und A-Ligist SV Altstadt. Während der Favorit bei seinem Liga-Auftritt am Samstag gegen RW Erfurt (0:2) enttäuschte, ballerte sich Altstadt am Sonntag beim 7:0 gegen den SV Reiskirchen II eine ganz breite Brust an. "Trotzdem wäre mir ein leichterer Gegner lieber gewesen", sagt Altstadts Trainer Martin Sachs vor dem Duell in der dritten Runde des Saarlandpokals: "Die meisten meiner Jungs kommen aus dem Ort. Für die ist es eine Ehre, gegen den FCS zu spielen."

Zumindest ein Saarbrücker hat ein Heimspiel, wenn die Partie heute um 17.45 Uhr angepfiffen wird: Die Familie von Linksverteidiger Yannick Bach stammt aus dem Ort der Gemeinde Kirkel. "Ich wohne keine Minute zu Fuß vom Sportplatz weg. Ich muss den Trainer mal fragen, ob ich zum Treffpunkt nach Saarbrücken kommen muss", scherzt Bach, der sich nach einer langwierigen Adduktorenverletzung wieder an die Mannschaft herangekämpft hat: "Ich bin völlig fit. Die Spiele in unserer Oberliga-Mannschaft waren okay. Jetzt warte ich auf meine Chance." Bach hat die Jugend-Leistungsklassen beim FCS durchlaufen und sich dann über die zweite Mannschaft für den Drittliga-Kader empfohlen. "Ich weiß, was ich dem Verein zu verdanken habe", sagt der 23-jährige Linksfuß, "ich will das gern mit Leistung zurückzahlen."

Nach dem schwachen Auftritt bei der 0:2-Niederlage gegen RW Erfurt am Samstag hatte FCS-Trainer Luginger angekündigt: "Wir werden zum Pokalspiel mit unserer Mannschaft antreten." Ob gegen Altstadt aber Spieler wie Markus Pazurek, Tim Knipping oder eben Bach, die zuletzt nicht erste Wahl waren, eine Bewährungschance bekommen, ließ er offen. "Wir werden das Spiel sehr ernst nehmen", sagt Luginger, "auch gegen einen solchen Gegner will ich die Dinge sehen, die wir im Training einüben." Luginger meint unter anderem schnelle Ballpassagen mit Seitenwechsel - im Training hundertfach geübt, gegen Erfurt nicht einmal gezeigt. Und genau das ärgert Luginger: "Ohne Leidenschaft gewinnst du kein Spiel. Das muss sich jeder Spieler selbst vor Augen führen und sich fragen: Beschäftige ich mich genug mit meinem Beruf?"

Diese Frage stellt sich in Altstadt nicht. Dort herrscht heute Ausnahmezustand. "Die Mannschaft hat ein Durchschnittsalter von 23 Jahren - mit den meisten habe ich in der Jugend gespielt. Wir sind alle noch super Kumpels", freut sich Yannick Bach auf den Pokal-Knüller, "es ist für mich ganz persönlich, aber sicher auch für Altstadt ein ganz besonderes Fußballspiel." Der Fünfte der Kreisliga A Saarpfalz fordert den 13. der 3. Liga - mehr Pokal geht einfach nicht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort