Heimsieg dank Rosbergs Pech

Silverstone · Lewis Hamilton hat sein Formel-1-Heimrennen in Silverstone gewonnen und den Titelkampf wieder spannend gemacht. Der britische Mercedes-Pilot profitierte gestern vom Ausfall seines Teamkollegen Nico Rosberg.

Das Ende von Nico Rosbergs Superserie hat seinem Silberpfeil-Teamkollegen Lewis Hamilton einen umjubelten Heimsieg beschert und den Kampf um die WM-Krone wieder spannend gemacht. Nach drei Siegen und fünf zweiten Plätzen in den ersten acht Saisonrennen schied Rosberg beim Großen Preis von Großbritannien in Silverstone zur Halbzeit mit Getriebeproblemen aus und liegt in der Gesamtwertung mit 165 Punkten nur noch vier Zähler vor dem englischen Ex-Weltmeister (161).

"Das ist sehr ärgerlich. Ich weiß nicht, was passiert ist, aber auf jeden Fall war es ein Getriebeproblem", sagte Rosberg: "Ich habe es schon früh gemerkt, dann ging es kurz wieder, am Ende wurde es aber immer schlimmer. Wir haben dann Einstellungen gesucht, mit denen ich wenigstens die Zielflagge sehe, um ein paar Punkte zu holen. Das hat aber leider nicht geklappt."

Hamilton feierte vor 120 000 enthusiastischen Zuschauern seinen fünften Saisonsieg, Mercedes hat damit acht der neun Rennen für sich entschieden. Für Rosberg war es der erste Ausfall seit 28. Juli 2013 in Ungarn. Seitdem war er in 17 Rennen immer in den Punkterängen gewesen.

Weltmeister Sebastian Vettel landete nur auf dem fünften Platz, dagegen schaffte sein Teamkollege Daniel Ricciardo (Australien) als Dritter hinter Williams-Pilot Valtteri Bottas (Finnland), der von Platz 14 gestartet war, erneut den Sprung aufs Podium. Nico Hülkenberg (Emmerich) fuhr im Force India als Achter erneut in die Punkte, dagegen verpasste Sauber-Pilot Adrian Sutil (Gräfelfing) die Top Zehn.

Nach einer heftigen Kollision in der ersten Runde zwischen Kimi Räikkönen (Ferrari ) und Felipe Massa (Williams) war das Rennen für mehr als eine Stunde unterbrochen worden, unter anderem musste eine Leitplanke repariert werden. "Die sind an die Leitplanke gegangen mit einem Schraubenzieher aus der Werkzeugkiste", sagte Mercedes-Sportchef Toto Wolff mit einem Schmunzeln: "Vielleicht sollten wir einen von unseren Jungs mit einem Schlagschrauber rausschicken."

Räikkönen hatte sich auf der Strecke gedreht, Massa war in seinem 200. Rennen in den Ferrari gekracht. Sofort fragte Räikkönen über Funk, ob Massa okay sei. "Es ist schön, dass es mir gut geht, aber es war insgesamt ein hartes Wochenende. Ich hatte keine Chance, Kimi auszuweichen", sagte Massa. Für die beiden Routiniers endete ein enttäuschendes Wochenende mit einem großen Knall, wobei sich Räik könen eine schwere Knöchelprellung zuzog.

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