3. Volleyball-Liga Hefter nimmt beim TV Bliesen das Heft in die Hand

Bliesen · Der 56-Jährige ist der Nachfolger von Gerd Rauch als Trainer des Volleyball-Drittligisten. Die Atmosphäre bei den Heimspielen lockt ihn ins Saarland.

Michael Hefter hat jetzt bei Volleyball-Drittligist TV Bliesen das Heft in der Hand. Der 56-Jährige aus dem hessischen Hofheim/Ried (in der Nähe der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz bei Worms) wurde beim Turnverein in der vergangenen Woche als neuer Trainer vorgestellt.

„Michael war schon länger unser Wunschkandidat. Dieses Mal hat es nun geklappt“, freut sich Gerd Rauch. Der 51-Jährige arbeitete seit der Trennung von Trainer Peter Lember im Dezember 2016 in einer Dreifachfunktion als zweiter Vorsitzender des Fördervereins, Jugendtrainer und Coach des Drittliga-Teams. Rauch wollte sich ursprünglich schon vor einem Jahr aus dem Traineramt zurückziehen. Damals konnte aber kein geeigneter Nachfolger gefunden werden. Deshalb hing der Bliesener noch eine weitere Spielzeit dran.

Doch jetzt ist für Rauch das Kapitel Drittliga-Trainer beendet. „Es gibt aber absolut kein weinendes Auge bei mir“, sagt er: „Mir hat es Spaß gemacht, aber jetzt kann ich den Fokus mehr auf meine anderen Aufgaben im Club legen. Das ist für den Verein die beste Lösung.“

Nachfolger Hefter feierte schon am vergangenen Sonntag sein Debüt. Beim Pokalturnier in Saarlouis sah der 56-Jährige einen 3:1-Sieg seiner Mannschaft im Halbfinale gegen den gastgebenden Oberligisten VSG Saarlouis. Bliesens Viertelfinalgegner TV Lockweiler (Landesliga) war zuvor nicht angetreten. Im Endspiel trifft der Titelverteidiger nun am 23. September auf den TV Limbach (ebenfalls Oberliga). Gewinnt der Drittligist auch diese Partie, würde sich der Club für den südwestdeutschen Pokal qualifizieren.

Dort könnte es für Hefter ein Duell gegen Ex-Club TG Mainz-Gonsenheim geben. Hefter betreute bei der TG zuletzt bis Dezember 2017 die zweite Mannschaft. Mit dieser war er im Frühjahr des vergangenen Jahres von der Oberliga in der Regionalliga Südwest aufgestiegen. Zuvor arbeitete der 56-jährige B-Lizenz-Inhaber bei der TG aber auch als Trainer der ersten Mannschaft. In der Saison 2014/2015 gelang Hefter mit dieser der Aufstieg in die 2. Liga. Dort spielt Mainz-Gonsenheim auch heute noch. Auf dem Weg zum Titel setzte sich Mainz damals auch mit 3:1 beim TV Bliesen durch. Und schon damals begeisterte Hefter die Atmosphäre bei den Heimspielen der Nordsaarländer im Sportzentrum St. Wendel. Bis zu 700 Zuschauer verwandeln die Halle dort in einen Hexenkessel.

Für Hefter war dies mit einer der ausschlaggebenden Gründe, als Trainer nach Bliesen zu gehen. „Es gibt keinen Verein in der Umgebung, der so eine Atmosphäre bieten kann. Deshalb habe ich mich entschieden, den zeitlich großen Aufwand zu betreiben“, erklärt der Übungsleiter: „In Mainz hatten wir beispielsweise selbst in der 2. Liga nur einen Schnitt von 150 bis 160 Zuschauern.“

Bezüglich eines Saisonziels des TV Bliesen für die am 15. September beginnende Drittliga-Spielzeit sagt Hefter: „Wir wollen uns so schnell wie möglich im Mittelfeld festsetzen, um gar nichts mit dem Abstieg zu tun zu bekommen.“ Eine genauere Einschätzung ist für ihn derzeit noch nicht möglich, da er noch nicht weiß, wie sein Kader aussieht. Denn vier Spieler aus der vergangenen Saison stehen Hefter kommende Runde nicht mehr zur Verfügung.

Schon länger war bekannt, dass der Engländer Tobias French und der Amerikaner Connor Lammey die saarländische Nummer eins im Herrenbereich verlassen. Auf Nachfrage bestätigte Bliesen jetzt zwei weitere Abgänge: Zuspieler Lukas Scholtes hat ein Studium in Frankfurt begonnen und wird deshalb zu einem Club im Rhein-Main-Gebiet wechseln. Mittelblocker Jérôme Klauck hat seine Karriere beendet. Deshalb würde Bliesen gerne noch vier neue Spieler verpflichten. „Wir wollen auf jeden Fall wieder mit einem zwölf Mann starken Kader in die Runde gehen“, sagt Rauch. Gespräche mit Kandidaten sind derzeit am Laufen. Rauch: „Spätestens am 1. August soll der Kader vollzählig sein. Dann beginnt nämlich die zweite Phase der Vorbereitung.“

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