Haßdenteufels Premiere bei den Großen

Saarbrücken/Istanbul. Das ist er also, der Hoffnungsträger des saarländischen Schwimmsports. Lucien Haßdenteufel ist 19 Jahre alt, hat in diesem Jahr elf Saarland-Rekorde aufgestellt und auch vier deutsche Bestmarken in seiner Altersklasse gesetzt. Im Sommer hat er das Abitur am Gymnasium am Rotenbühl, der Eliteschule des Sports, gemacht

Saarbrücken/Istanbul. Das ist er also, der Hoffnungsträger des saarländischen Schwimmsports. Lucien Haßdenteufel ist 19 Jahre alt, hat in diesem Jahr elf Saarland-Rekorde aufgestellt und auch vier deutsche Bestmarken in seiner Altersklasse gesetzt. Im Sommer hat er das Abitur am Gymnasium am Rotenbühl, der Eliteschule des Sports, gemacht. Zurzeit leistet er beim Landessportverband ein Freiwilliges Soziales Jahr ab. Wenn er nicht gerade in Sachen Schwimmen unterwegs ist. Und das ist er eigentlich immer.

Gestern ist Haßdenteufel mit der deutschen Nationalmannschaft in Richtung Türkei gestartet. Zu seiner bisher größten internationalen Herausforderung. Denn in Istanbul werden ab morgen die Kurzbahn-Europameisterschaften ausgetragen. Lucien Haßdenteufel - Seite an Seite mit den etablierten Schwimmern Paul Biedermann, Thomas Rupprath, Helge Meeuw oder Steffen Deibler.

Für "Lülle", wie ihn seine Freunde nennen, ist das die Premiere bei den Großen. Bundestrainer Dirk Lange hat den Saarbrücker für die 50, 100 und 200 Meter Rücken nominiert. Lange erwartet in Istanbul noch keine "Wunderdinge" von dem Neuen. "Er soll sich zeigen und sich eingewöhnen", hat der Bundestrainer Haßdenteufel gesagt. "Lülle" fliegt aber trotzdem mit einem ehrgeizigen Ziel an den Bosporus: "Der Endlauf über 200 Meter müsste von den Zeiten her machbar sein", sagt er. Mit seiner Bestmarke von 1:51,20 Minuten ist er aktuell auf Rang sieben in Europa platziert. Die hat Haßdenteufel erst vor wenigen Wochen als Zweiter im bisher schnellsten deutschen 200-Meter-Rücken-Rennen bei den Kurzbahn-Meisterschaften in Essen aufgestellt. Sieger Felix Wolf war mit 1:50.65 Minuten deutschen Rekord geschwommen.

Istanbul soll für Haßdenteufel das Sprungbrett für weitere internationale Herausforderungen werden. Dass der Mann vom ATSV Saarbrücker es drauf hat, hat er mehrfach bewiesen. Bei den Jugend-Europameisterschaften in Belgrad und Antwerpen belegte er jeweils zweite Plätze mit der 4x200-Meter-Freistil-Staffel. Im vergangenen Jahr gewann "Lülle" dann Bronze über 200 Meter Freistil bei der Jugend-WM in Mexiko und Silber mit der 4x200-Meter-Freistil-Staffel. Danach wurde Haßdenteufel von Bundestrainer Dirk Lange ins Perspektiv-Team für die Olympischen Spiele 2012 in London berufen.

"Um mir den Traum von Olympia zu erfüllen, werde ich in den nächsten Jahren alles tun", hat er sich vorgenommen. Dazu gehört auch, dass er ab Januar regelmäßig im Leistungszentrum Potsdam bei Lange trainiert, um dort mit den anderen Olympia-Hoffnungen "auch die letzten Reserven rauszuholen". Deswegen wird Haßdenteufel auch eine kleine Wohnung vor Ort beziehen. Ein Abschied aus dem Saarland - aber nur zeitweise. Denn im gleichen Atemzug stellt Lucien Haßdenteufel klar: "Das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass ich mich hier in Saarbrücken nicht wohl fühle. Ich werde meinem ATSV und dem Max-Ritter-Team bei Wettkämpfen weiter zur Verfügung stehen. Es geht mir allein darum, mich sportlich weiterzuentwickeln." "Der Endlauf über 200 Meter müsste machbar sein."

Lucien Haßdenteufel

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