Harte Arbeit unter südlicher Sonne

Antalya. Peter Fischer (Foto: SZ), der Landestrainer der saarländischen Schwimmer, ist konsequent. Aber seine Schützlinge schätzen ihn sehr. Zumindest meistens. Auch wenn er sie noch so hart rannimmt. Die 20 besten von ihnen schinden sich seit anderthalb Wochen an der türkischen Mittelmeerküste, um sich den Feinschliff für die kommenden Aufgaben zu erarbeiten

 Eine kleine Trainingspause am Strand für einen Teil der saarländischen Schwimmer im Trainingslager in der Türkei: Andreas Waschburger, Till Pallmann, Steffen Schmitt, Sarah Bosslet, Tim Collet, Julika Niegisch, Tina Müller, Rabea Sefrin, Angela Pavie, Florence Pfeffer (von links) und Christina Löw vorne eingebuddelt im Sand. Foto: SZ/Waschburger

Eine kleine Trainingspause am Strand für einen Teil der saarländischen Schwimmer im Trainingslager in der Türkei: Andreas Waschburger, Till Pallmann, Steffen Schmitt, Sarah Bosslet, Tim Collet, Julika Niegisch, Tina Müller, Rabea Sefrin, Angela Pavie, Florence Pfeffer (von links) und Christina Löw vorne eingebuddelt im Sand. Foto: SZ/Waschburger

Antalya. Peter Fischer (Foto: SZ), der Landestrainer der saarländischen Schwimmer, ist konsequent. Aber seine Schützlinge schätzen ihn sehr. Zumindest meistens. Auch wenn er sie noch so hart rannimmt. Die 20 besten von ihnen schinden sich seit anderthalb Wochen an der türkischen Mittelmeerküste, um sich den Feinschliff für die kommenden Aufgaben zu erarbeiten. Demnächst stehen die Landesmeisterschaften und kurz darauf die deutschen Titelkämpfe an.

17 Kilometer pro Tag

"Von nix kommt nix", sagt Fischer, der Rheinländer in Diensten des Saarländischen Schwimmbundes (SSB), und scheucht seine Lieben ohne Pardon durchs Wasser. Zwei Mal am Tag bittet der 60-jährige "Schwimmtrainer aus Leidenschaft" zusammen mit seinem Assistenten Hannes Vitense (Foto: SZ) seine 13- bis 22-jährigen Schützlinge ins Wasser der 50-Meter-Bahn des Hotels Titanic, einer der riesigen Bettenburgen in Lara bei Antalya.

Bis zu 17 Kilometer am Tag stehen auf dem Programm, dazu jeden zweiten Tag auch noch eine Kraft-Einheit. Das schlaucht - ein Glück, dass dazu wenigstens die südländische Sonne viel Kraft entwickelt.

Nach zehn Tagen zieht das Trainer-Duo die erste Bilanz: "Alle haben bisher voll mitgezogen. Wir gehen davon aus, dass sich die Fortschritte bei den Herausforderungen der nächsten Zeit mit guten Ergebnissen auszahlen werden."

13 bis 22 Jahre alt sind die Schwimmer des SSB, die da zur Zeit in der Türkei an der Form feilen. "Einige davon haben beste Perspektiven", sagt Peter Fischer. Und meint bei den Jungs damit insbesondere das Sextett Lucien Haßdenteufel, Manuel Schwarz, Sebastian Lotze, Romano Hoffmann, Tim Pallmann und Steffen Schmitt. "Wenn die bei der Stange bleiben, ist der ein oder andere von ihnen 2012 bei Olympia in London dabei", legt sich Trainerfuchs Fischer fest.

Einer, der seine Spitzenklasse nicht mehr unter Beweis stellen muss, ist Andreas Waschburger. Der 21-jährige Saarbrücker ist drittbester Deutscher über die 25-Kilometer-Strecke. 2008 soll im Chiemsee mindestens Platz zwei rausspringen. Bei den jungen Damen ist Sabrina Schäfer (22) vom SV St. Ingbert vor allem auf den langen Kraulstrecken im Saarland immer noch das Maß aller Dinge. Schäfer holte bei der letzten DM Medaillen über 400 Meter (Bronze) und 1500 Meter Freistil (Silber). "Wenn sie sich wirklich voll reinhängt, kann sie auch noch länger zur deutschen Elite gehören", ist Fischer überzeugt.

Glückliches Händchen

Abzuwarten bleibt, wie Lena Baus den Abiturstress wegsteckt. Doch die Jugend schläft nicht. Vor allem die Schwimmerinnen des Jahrgangs 1993, wie etwa Julika Niegisch und Sarah Bosslet lassen viel Gutes erwarten. "Auch bei den Mädels sind wir also prima aufgestellt", freuen sich Fischer und Vitense.

Bei dieser positiven Bestandsaufnahme des Frühjahres 2008 vergisst der Cheftrainer in der fernen Türkei nicht, die "herausragenden Trainingsbedingungen an der Landessportschule, die nach einem kleinen Durchhänger wieder gute Zusammenarbeit im Verband und vor allem die Unterstützung unserer Arbeit durch die Eltern" hervorzuheben. Insgesamt haben Peter Fischer und Hannes Vitense also allen Grund, stolz zu sein darauf, "dass wir in den letzten Jahren bei der landesweiten Sichtung der hoffnungsvollsten Talente offensichtlich ein glückliches Händchen hatten und sich die tägliche Knochenarbeit mit guten Ergebnissen auszahlt".

Auf einen Blick

Der Landeskader des Saarländischen Schwimmbundes im Trainingslager in der Türkei: Sabrina Schäfer (1986), Christina Löw (1992), beide SV St. Ingbert; Andreas Waschburger (1987), Malstatt-Burbach; Lucien Haßdenteufel (1990), ATSV Saarbrücken; Angela Pavie (1991), Julika Niegisch (1993), beide DJK Dudweiler; Romano Hoffmann (1993), Steffen Schmitt (1993), beide SV Friedrichsthal; Sebastian Lotze (1991), Florian Schmitt (1991) Rabea Sefrin (1993) Till Pallmann 1993), alle WSF Zweibrücken als SSB-Mitglied; Manuel Schwarz (1988), Tim Collet (1993), SC Illingen; Lisa Müller (1994), Sarah Bosslet (1993), WF St. Ingbert; Tina Müller (1991) WF Schaumberg; Florence Pfeffer (1994), SV Neunkirchen; Yannic Thiel (1995), SV Altenkessel; Markus Deibler (1990), TG Biberach (als Gast´). kk

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