Hannovers neuer Trainer Stendel fordert Abstieg in Würde

Hannover · Daniel Stendel will sich als Nachfolger des beurlaubten Thomas Schaaf (54) bei Hannover 96 mit Anstand aus der Fußball-Bundesliga verabschieden. "Ich will die Jungs dazu bringen, alles aus sich herauszuholen, mit Mut und Leidenschaft zu spielen", sagte Stendel gestern, an seinem 42. Geburtstag, bei seiner offiziellen Vorstellung: "Ich habe Bock, 96 in die positiven Schlagzeilen zu führen."Angesichts von zehn Punkten Rückstand auf den Tabellenvorletzten sei nicht mehr der Klassenverbleib das primäre Ziel, sondern, dass die verunsicherte Mannschaft "mit Herz" und "mutig nach vorne spielt", sich die Fans wieder "mit der Mannschaft identifizieren.

Es geht jetzt darum, mal die Ärmel hochzukrempeln und sich durchzubeißen".

Schaaf war am Sonntag nach zehn Niederlagen in elf Spielen in Hannover beurlaubt worden. Stendel ist bei Hannovers Fans kein Unbekannter, von 1999 bis 2006 schoss er in 184 Spielen 43 Tore für die Roten. Nach dem Ende seiner Profi-Karriere kehrte er 2007 zurück, spielte zunächst bei den 96-Amateuren und arbeitete als Co-Trainer. Später engagierte er sich beim Nachwuchs, seit 2013 betreut er mit einigem Erfolg die U19-Junioren. Gestern leitete er nun sein erstes Training bei den Profis, am Freitag in Berlin sitzt Stendel gegen Hertha BSC (20.30 Uhr/Sky) dann erstmals auf der Bank.

Nach den sechs ausstehenden Bundesliga-Spielen soll Stendel erneut die A-Junioren des Clubs übernehmen, für den Neuanfang - wohl in der 2. Liga - suchen die Niedersachsen einen neuen Trainer, wie Geschäftsführer Martin Bader (48) gestern bestätigte: "Daniel Stendel bleibt bis Saisonende. Wir machen uns parallel Gedanken, wer dann in der neuen Saison Cheftrainer wird."

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