Hanke erlebt seinen zweiten Frühling

Mönchengladbach. Alle reden von Marco Reus, Patrick Herrmann oder Marc ter Stegen: Doch ein Gewinner des Aufschwungs bei Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach ist Mike Hanke. Der Ex-Nationalspieler ist aus der Stammelf nicht mehr wegzudenken. Der einstige Mittelstürmer hat unter Trainer Lucien Favre eine Wandlung zur offensiven Allzweckwaffe vollzogen

 Traumduo: Mike Hanke (rechts) und Marco Reus. Foto: dpa

Traumduo: Mike Hanke (rechts) und Marco Reus. Foto: dpa

Mönchengladbach. Alle reden von Marco Reus, Patrick Herrmann oder Marc ter Stegen: Doch ein Gewinner des Aufschwungs bei Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach ist Mike Hanke. Der Ex-Nationalspieler ist aus der Stammelf nicht mehr wegzudenken. Der einstige Mittelstürmer hat unter Trainer Lucien Favre eine Wandlung zur offensiven Allzweckwaffe vollzogen. "Früher stand ich mehr im Strafraum und habe auf die Bälle gewartet", sagt Hanke. Heute glänzt der 28-Jährige als Vorbereiter und Dauerläufer. "Er ist ein guter Fußballer und ein sehr intelligenter Spieler", erklärt Favre. Er hat aus dem ehemaligen "Neuner" einen so genannten "Neuneinhalber" geformt, also einen Spieler, der zwischen Sturmmitte und zentralem offensiven Mittelfeld agiert. "Früher war ich für das Toreschießen verantwortlich, Favre ist der erste Trainer, der auch andere Qualitäten von mir zur Geltung bringen will", sagt Hanke: "Die Technik und die Spielintelligenz habe ich mir zugetraut." In seinem früheren Fußballer-Leben spielte der Ex-Schalker in der Nationalelf. Zwölf Einsätze, ein Tor und die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2006 waren Höhepunkte einer vielversprechenden Karriere, die dann irgendwo zwischen dem VfL Wolfsburg und Hannover 96 einen Knick bekam. Seit 2007 hat Hanke kein Länderspiel bestritten. Früher absolvierte er 64 Auswahlspiele in verschiedenen Jugend-Nationalmannschaften.In Mönchengladbach, wo er seit einem Jahr spielt, erlebt Hanke seinen zweiten Frühling. Er ist nicht mehr der Jungstar, sondern der erfahrene Profi, der dem Nachwuchs Hilfestellung geben kann. "Ich will hier mit der Mannschaft viel erreichen, mich weiterentwickeln und den jungen Spielern Impulse geben. Ich bin 28 und in einem guten Fußball-Alter. Bei mir geht noch einiges", sagt Hanke, der beim 3:1 am Freitag gegen Bayern München das zweite Tor des Uchtelfangers Herrmann mit einem tollen Pass einleitete. "Das war nicht so einfach, wie es aussah", sagt Hanke.

Seine lockere und kommunikative Art kommt gut an. So verblüffte er im Winter-Trainingslager im türkischen Belek nach dem Wechseltheater um Reus (zu Borussia Dortmund) und Roman Neustädter (zu Schalke 04) mit der Ankündigung: "Ich werde ebenfalls wechseln." Lange konnte er sich das Grinsen aber nicht verkneifen. Es war seine Art, mit der Unruhe um die Mannschaft umzugehen. "Wir haben das alles nicht an uns herankommen lassen. Wir wollen keine negative Energie von außen. Unsere Stärke ist der Zusammenhalt", sagt Hanke. Auch Favres "Wir-schauen-von-Spiel-zu-Spiel"-Mentalität hat er verinnerlicht. Gefragt nach Titelchancen, antwortet er: "Da können wir zwei Spieltage vor Schluss drüber reden." dpa

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