Handballer schnaufen durch: Keine Seelenmassage

Leipzig. Am Ende wurden die deutschen Handballer vom Publikum in Göppingen gefeiert wie Helden. Doch bei Bundestrainer Heiner Brand und seinen Spielern überwog nach dem glücklichen 26:26 (8:14) am Mittwochabend zum Auftakt der EM-Ausscheidung gegen Österreich eher Erleichterung als Freude. "Wir sind in diesem Spiel an unsere Grenzen gestoßen

 Trainer Heiner Brand war gegen Österreich mit dem Kampfeswillen einverstanden. Foto: dpa

Trainer Heiner Brand war gegen Österreich mit dem Kampfeswillen einverstanden. Foto: dpa

Leipzig. Am Ende wurden die deutschen Handballer vom Publikum in Göppingen gefeiert wie Helden. Doch bei Bundestrainer Heiner Brand und seinen Spielern überwog nach dem glücklichen 26:26 (8:14) am Mittwochabend zum Auftakt der EM-Ausscheidung gegen Österreich eher Erleichterung als Freude. "Wir sind in diesem Spiel an unsere Grenzen gestoßen. Mit dem glücklichen Unentschieden haben wir alles offengehalten", bekannte Brand nach dem ersten Spiel in der Gruppe 5.

Schon am Sonntag (13 Uhr) steht die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) vor der nächsten Herausforderung: Der WM-Fünfte muss beim unbekannten Außenseiter Lettland in Dobele antreten. Und die Länderspiel-Premiere gegen die Balten soll nicht mit einer bösen Überraschung enden. "Nach so einem Unentschieden zu Hause gegen Österreich den nächsten Gegner Lettland als Trainingspartner zu bezeichnen, wäre ganz schön abgehoben", sagte Rechtsaußen Dominik Klein.

Brand aber will sich nicht Bange machen lassen. Obwohl sein Team gegen Österreich 59:56 Minuten in Rückstand lag und erst vier Sekunden vor Schluss durch Adrian Pfahl vor einer Pleite bewahrt wurde, glaubt der Bundestrainer an seine Spieler. "Diese Mannschaft kann und muss auch in dieser Konstellation besser spielen", sagte der Gummersbacher. Insbesondere die katastrophale Wurfausbeute hatte den WM-Fünften an den Rand einer unerwarteten Niederlage gebracht. "Das kann man nicht erklären. So etwas kann passieren. Da muss man keine Seelenmassage machen", sagte Brand. Lobenswert waren nur Kampf und Leidenschaft in der zweiten Halbzeit. "Wir haben sechs Tore aufgeholt mit Glaube und Kampfbereitschaft am Ende. Das ist das einzig Positive, was wir mitnehmen können", sagte Klein.

Augenscheinlich aber war, dass es seiner Mannschaft an Selbstvertrauen und Cleverness fehlte. Der Ausfall von Pascal Hens, Michael Kraus, Torsten Jansen, Sebastian Preiß, Lars Kaufmann und Michael Müller ist ein Qualitätsverlust. Trotz der Personalnot aber will Brand den zuletzt starken Kieler Christian Zeitz nicht zurückholen: "Er hat seinen Rücktritt erklärt. Das wird auch so bleiben. Jedenfalls, solange ich Bundestrainer bin." dpa

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