Handball Der Aufstieg wird auf Malle begossen

Diefflen · Geschafft: Der Kreis Saarlouis hat wieder einen Handball-Oberligisten. Im Relegations-Heimspiel gegen Bitburg machte der HC Dillingen-Diefflen am Samstag den Aufstieg in die vierthöchste deutsche Liga klar.

 Da bebt die Halle: Die Mannschaft des HC Dillingen-Diefflen jubelt nach dem 32:23 gegen den TV Bitburg über den Aufstieg in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar.

Da bebt die Halle: Die Mannschaft des HC Dillingen-Diefflen jubelt nach dem 32:23 gegen den TV Bitburg über den Aufstieg in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar.

Foto: Britz Heiko/Heiko Britz.www.digfot.de

Die wichtigste Nachricht zuerst: Die Handballer des HC Dillingen-Diefflen haben am Sonntagmorgen in Saarbrücken ihren Flieger bekommen und sind wohlbehalten auf Mallorca gelandet. Mit dem 32:23-Sieg im entscheidenden Relegationsspiel gegen den TV Bitburg hatte der Saarlandliga-Meister den Aufstieg in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar (RPS) am Vorabend klar gemacht und die Sporthalle Diefflen in einen Hexenkessel verwandelt. 450 Fans feierten den Sprung in die vierthöchste deutsche Spielklasse.

 Die Hauptdarsteller feierten bis in die Nacht – doch das reichte nicht. Bis Donnerstag toben sich die frisch gebackenen Oberliga-Spieler nun auf Malle aus. Aufstiegsparty nonstop auf der Party-Insel. „Und das haben sich die Jungs verdient. Nach dieser Wahnsinns-Saison können sie stolz auf das Erreichte sein“, sagt Thomas Schlink und atmet durch. Als der Teamchef im Oktober 2018 mit Spielertrainer Andreas Altmeyer die Regie übernahm, war die von Ex-Trainer Patrick Grabenstätter zur schlagkräftigen Einheit geformte Mannschaft Vorletzter. Nach 16 gemeinsamen Jahren war die Luft raus und frischer Wind der Antrieb für den folgenden Triumphzug.

Kaum war der Titel-Jubel verklungen, kam der Dämpfer. Die 29:36-Schlappe beim TuS Dansenberg II im ersten Relegationsspiel tat weh. Doch der Rückschlag war schnell verdaut und Diefflen nach dem 24:17-Heimsieg gegen die TG Osthofen zurück im Aufstiegs-Rennen. Am Samstag, 20.27 Uhr, bogen die Schlink-Jungs dann vor großer Heimkulisse auf die Zielgerade ein. Ein Gänsehaut-Moment: Eine Minute vor dem Abpfiff sitzt auf den Rängen niemand mehr. Die Trommler lassen es krachen. Die treusten Anhänger schwenken blau-gelbe Fahnen, die Zuschauer klatschen rhythmisch Beifall und peitschen ihre Mannschaft auf den letzten Saarlandliga-Metern noch einmal nach vorn.

 „HCD, HCD – hier regiert der HCD“, skandieren die Fans und die Ersatzspieler auf der Bank, als der überragende Torwart Dominik Robert (zum gefühlt 50. Mal) einen Wurf pariert. Im schnellen Gegenzug hämmert Felix Faller die Pille zum 32:23-Endstand ins Bitburger Netz. Kurz darauf ist Schluss und die Halle ein Tollhaus. Sichtlich angeschlagen vom aufreibenden Spiel und endlosen Rotieren im obligatorischen Spielerkreisel zieht Kreisläufer Pascal Simon tief Luft. Sein erster Dank gilt dem Publikum: „Die Fans haben irre Stimmung gemacht und uns gepusht. Titel und Aufstieg – ein geiles Gefühl und nach dieser Runde echt verdient“, jubelt der siebenfache Torschütze.

 Dritter Matchwinner neben Simon und Torwart Robert war Spielmacher Andreas Altmeyer, der sechs Treffer markierte und reihenweise Tor-Pässe gab. Der Spielertrainer will sein Amt an Neuzugang Sven-Malte Hoffmann abgeben. Ob er der Mannschaft als Torjäger erhalten bleibt, lässt Altmeyer offen: „Ich bin mit 35 Jahren fitter als mit 25 Jahren – mal schauen. Ich werde dem HC irgendwie erhalten bleiben.“ Kopf und Lenker der leicht veränderten Oberliga-Truppe (siehe Anhang), die am 1. Juli in die Vorbereitung startet, bleibt Thomas Schlink. „Die RPS-Oberliga ist ein ganz anderes Kaliber“, drückt der Trainer mit einem Fuß auf die Euphorie-Bremse. Mit dem anderen gibt er vorsichtig Gas: „Es wird schwer werden, aber wir versuchen, dort zu bestehen. Wir freuen uns auf das Abenteuer.“

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