Handball Neue Hoffnung trotz bitterer Niederlage

Brotdorf · Die Brotdorfer Wombats mussten sich im Stadt-Derby der Handball-Saarlandliga den Merziger Wölfen ge-schlagen geben. Doch die Vorstellung weckt neuen Mut im Abstiegskampf. Der HSV schielt Richtung Titel.

  Brotdorfs Spielertrainer Ralf Kreibig (in Grün) hätte für einen Sieg sein letztes Hemd gegeben, doch es reichte nicht. Hier setzt er sich gegen Timo Scherer (links) und Michael Arnold durch, bei Torhüter Sven Klein ist aber Endstation. Immerhin: Das Trikot bestand den Reiß-Test.

Brotdorfs Spielertrainer Ralf Kreibig (in Grün) hätte für einen Sieg sein letztes Hemd gegeben, doch es reichte nicht. Hier setzt er sich gegen Timo Scherer (links) und Michael Arnold durch, bei Torhüter Sven Klein ist aber Endstation. Immerhin: Das Trikot bestand den Reiß-Test.

Foto: Britz Heiko/Heiko Britz

Der große Kampf wurde nicht belohnt: Der TuS Brotdorf hat das Stadtderby in der Handball-Saarlandliga gegen den HSV Merzig-Hilbringen mit 24:27 verloren.

Über weite Strecken bot der Abstiegskandidat dem Tabellenzweiten am Sonntag in der Brotdorfer Seffersbachhalle Paroli. Vor 350 Zuschauern verlangten die hoch motivierten Gastgeber den favorisierten Wölfen alles ab, holten Rückstände auf und kämpften bis zum Umfallen. Anders als beim 27:42-Hinspiel-Debakel verkauften sich die Wombats teuer. „Trotzdem reichte es nicht. Wir hatten einige entscheidende Fehlwürfe zu viel“, resümierte Matthias Böhm selbstkritisch.

Bis in die Zehenspitzen motiviert hämmerte der TuS-Spielmacher zehn Bälle in die Merziger Maschen. Zwei Tore erzielte er vom Siebenmeter-Punkt, wo er beim Stand von 18:23 (50.) erstmals scheiterte – und in der 55. und 57. Minute noch zwei „Fahrkarten“ nachlegte. Die Nerven. Es waren drei Tore, die zum durchaus möglichen Remis fehlten.

Bis zur 21. Minute (1:1, 5:5, 8:9) duellierten sich die früheren Weggefährten (HF Merzig-Brotdorf) auf Augenhöhe. Zur Pause (9:13) hatte sich der Titelanwärter etwas abgesetzt. „Es war kein schönes Spiel, ein typisches Derby, ziemlich zerfahren, mit starken Torhütern auf beiden Seiten“, kommentierte Marco Recktenwald die erste Spielhälfte.

Christoph Rehlinger stimmte dem HSV-Trainer zu: „In der ersten Halbzeit konnten wir gut mithalten. Beide Abwehrreihen standen robust – und unser Torhüter Paul Oswald und Gäste-Keeper Sven Klein haben klasse gehalten“, stellte der TuS-Vorsitzende fest.

Nach einem Doppelschlag des besten HSV-Schützen Michael Arnold (7 Treffer) führte Merzig in der 36. Minute bereits mit 16:10 – doch Brotdorf gab nicht auf. „Wir haben uns wieder zurückgekämpft, aber der HSV hatte letztendlich die breitere Bank und den längeren Atem. Da fehlen uns derzeit zu viele Spieler“, seufzte Rehlinger und nannte stellvertretend den am Knie verletzten Gehörlosen-Nationalspieler Sebastian Klein.

Als Timo Scherer für Merzig drei Minuten vor Schluss auf 26:20 erhöhte, war die Partie gelaufen. „Wir haben dominiert und stark in der Abwehr gestanden. Das haben wir gut gelöst heute – Derby-Trauma überwunden“, meinte Scherer und dachte an bittere Niederlagen.

Kollege Marcel Rudolph sieht sein Team nach dem Erfolg im Prestige-Duell auch im Titelkampf (nur zwei Punkte Rückstand auf den TV Homburg) nicht chancenlos: „Der Tabellenführer muss noch zu uns kommen. Wir schauen mal, was am Ende rausspringt.“

Rehlinger bewertet die Partie ebenfalls positiv: „Wir haben gezeigt, dass wir gegen Top-Teams mithalten können. Wir haben es noch selbst in der Hand und viele Vier-Punkte-Spiele vor uns. Da müssen unsere Wombats eben weiter beißen, alles reinlegen“, sagt der TuS-Boss und schöpft im Abstiegskampf neuen Mut.

Die Tore für den TuS Brotdorf: Matthias Böhm 10, Timo Wallrich 4, Marvin Hoff 3, Elias Ebert 2, Michael Oehm 2, Thomas Forster, Ralf Kreibig, Philipp Krangemann je 1.                                             Die Tore für den HSV Merzig-Hilbringen: Michael Arnold 7, Timo Scherer 5, Philipp Kewenig 3, Sascha Becker 3, Marcel Rudolph 2, Dino Zvekic 2, Philipp Henkel 2, Niklas Eberhard 2, Tobias Schwindling 1.

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